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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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warf ihn zu Boden. »West London«, konterte er.
    Harry rollte sich ab und kam sofort wieder zum Stehen. Im Hochkommen nutzte er seinen Ellbogen für einen Schlag in Cams Magengrube.
    Cam ächzte. Er packte Harrys Arm, hakte seinen Fuß um Harrys Knöchel und warf ihn wieder zu Boden. So ging es eine ganze Weile, bis Harry zur Seite sprang und ein paar Schritte zurücktrat.
    Er keuchte und sah zu, wie Cam wieder auf die Füße sprang.
    »Du hättest deinen Unterarm an meine Kehle legen können«, merkte Cam an und schüttelte sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
    »Ich wollte deine Luftröhre nicht zerquetschen«, sagte Harry bissig, »bevor du mir nicht gesagt hast, wo meine Frau ist.«
    Cam grinste. Doch ehe er etwas antworten konnte, brach ein Wirbel los, als die Hathaways aus dem Wintergarten strömten. Leo, Amelia, Win, Beatrix, Merripen und Catherine Marks. Alle außer Poppy, bemerkte Harry düster. Wo zum Teufel war sie?
    »Ist das die After-Dinner-Unterhaltung?«, fragte Leo höhnisch, als er aus der Menge trat. »Man hätte mich vorher fragen können – Karten wären mir lieber gewesen.«
    »Du bist als Nächstes dran, Ramsay«, verkündete Harry mit finsterem Blick. »Sobald ich mit Rohan fertig bin, werde ich dich dafür kaltmachen, dass du meine Frau aus London fortgebracht hast.«
    »Nein«, entgegnete Merripen mit tödlicher Gelassenheit und trat vor. »Ich bin der Nächste. Und ich werde dich dafür kaltmachen, dass du mit einer Angehörigen meiner Sippe Schindluder getrieben hast.«
    Leo blickte von Merripens grimmigem Gesicht zu Harrys und verdrehte die Augen. »Dann könnt ihr es vergessen«, sagte er und ging zurück in den Wintergarten. »Wenn Merripen mit ihm fertig ist, wird nichts mehr von ihm übrig sein.« Er blieb bei seinen Schwestern stehen und sprach leise mit Win. »Du solltest lieber etwas tun.«
    »Warum?«
    »Cam wollte ihm nur etwas Vernunft einbläuen. Aber Merripen hat wirklich vor, ihn umzubringen, was, glaube ich, nicht in Poppys Sinn wäre.«
    »Und warum unternimmst du nichts, um ihn aufzuhalten, Leo?«, forderte Amelia ihn bissig auf.
    »Weil ich ein Peer bin. Wir Aristokraten versuchen immer erst, einen anderen dazu zu bringen, etwas zu tun, bevor wir es selbst erledigen müssen.« Er sah sie von oben herab an. »Das nennt sich noblesse oblige .«
    Miss Marks Brauen verengten sich. »Das ist nicht die Definition von noblesse oblige .«
    »Es ist meine Definition«, entgegnete Leo und schien ihre Verärgerung zu genießen.
    »Kev«, sagte Win ruhig und trat aus der Menge. »Ich würde gern mit dir über eine Sache sprechen.«
    Merripen, der sich stets fürsorglich um seine Frau kümmerte, warf ihr einen fragenden Blick zu. »Jetzt?«
    »Ja, jetzt.«
    »Kann es nicht warten?«
    »Nein«, erwiderte Win mit gleichmäßiger Stimme. Und auf sein Zögern hin fügte sie hinzu: »Ich bin in guter Hoffnung.«
    Merripen blinzelte. »Hoffnung, auf was?«
    »Ich erwarte ein Kind.«
    Alle konnten zusehen, wie Merripens Gesicht aschfahl wurde. »Aber wie …«, fragte er benommen und geriet beinahe ins Wanken, als er zu Win hinüberging.
    » Wie? «, wiederholte Leo. »Merripen, erinnerst du dich nicht an das Gespräch, das wir vor deiner Hochzeitsnacht geführt haben?« Er grinste, als Merripen ihm einen warnenden Blick zuwarf. Leo beugte sich zu Win herunter und flüsterte ihr ins Ohr: »Gut gemacht. Aber was wirst du ihm sagen, wenn er herausfindet, dass es nur ein Trick war.«
    »Es ist kein Trick«, antwortete Win vergnügt.
    Leos Lächeln schwand, und er klatschte mit der Hand gegen seine Stirn. »Guter Gott«, murmelte er. »Wo ist mein Brandy?« Und mit diesen Worten verschwand er im Haus.
    »Ich bin sicher, er wollte eigentlich ›Herzlichen Glückwunsch‹ sagen«, bemerkte Beatrix heiter und folgte den anderen ins Haus.
    Cam und Harry blieben allein zurück.
    »Ich sollte vielleicht erklären«, sagte Cam zu Harry entschuldigend, »dass Win sehr gebrechlich war, und obwohl sie wieder ganz gesund ist, hat Merripen immer noch Angst, dass eine Geburt zu viel für sie sein könnte.« Er hielt inne. »Diese Angst haben wir alle«, gab er zu. »Aber Win ist entschlossen, Kinder zu haben – und Gott sei dem gnädig, der da versucht, einer Hathaway etwas abzuschlagen.«
    Harry schüttelte nachdenklich den Kopf. »Deine Familie …«
    »Ich weiß. Du wirst dich schon noch an uns gewöhnen.« Und nach einer kurzen Pause fragte er in einem sachlichen Ton: »Willst du den Kampf noch

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