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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Sie muss nicht arbeiten, weißt du.«
    »Aber warum hat sie sich dann um eine Stelle bei den Hathaways beworben? Ich kann mir wirklich keinen Grund vorstellen, warum sie die hoffnungslose Aufgabe übernehmen wollte, aus Beatrix und mir feine Damen zu machen.«
    »Ich glaube, sie wollte einfach Teil einer Familie sein. Wissen, wie es sich anfühlt. Sie wollte nicht allein sein und sich langweilen.« Er hielt inne und warf ihr einen fragenden Blick zu. »Warum sagst du, dass es eine hoffnungslose Aufgabe war? Du bist eine ausgesprochen feine Dame.«
    »Drei vergeudete Saisons in London«, betonte sie.
    Harry schnaubte verächtlich. »Das hatte nichts damit zu tun, ob du damenhaft genug warst oder nicht.«
    »Womit dann?«
    »Das größte Hindernis war deine Intelligenz. Du machst dir keine Mühe, sie zu verbergen. Eine Sache, die Cat versäumt hat, dir beizubringen, ist die Fähigkeit, der Eitelkeit eines Mannes zu schmeicheln. Sie hat nämlich selbst nicht die leiseste Ahnung, wie man das anstellt. Und niemand von diesen Idioten konnte die Vorstellung ertragen, eine Frau zu haben, die gescheiter ist als sie selbst. Zweitens: Du bist schön. Was bedeutet, dass sie sich immer Sorgen darum hätten machen müssen, dass du die Aufmerksamkeit anderer Männer auf dich ziehst. Und zu guter Letzt ist deine Familie … deine Familie. Im Wesentlichen warst du einfach eine zu große Herausforderung für sie, und sie wussten alle, dass sie mit einem langweiligen, fügsamen Mädchen besser wegkommen würden. Alle außer Bayning, der so von dir angetan war, dass sein Gefühl alle anderen Überlegungen einfach in den Schatten gestellt hat. Und das kann ich ihm weiß Gott nicht übelnehmen.«
    Poppy warf ihm einen ironischen Blick zu. »Wenn ich so bedrohlich intelligent und schön bin, warum wolltest du mich denn dann heiraten?«
    »Ich fühle mich nicht eingeschüchtert von deinem Verstand, deiner Familie oder deiner Schönheit. Und die meisten Männer haben zu viel Angst vor mir, um einen zweiten Blick auf meine Frau zu werfen.«
    »Hast du denn viele Feinde?«, fragte sie leise.
    »Ja, Gott sei Dank. Sie sind nicht annähernd so lästig wie Freunde.«
    Obwohl Harry die Bemerkung absolut ernst gemeint hatte, schien Poppy sich köstlich darüber zu amüsieren. Als sie sich wieder beruhigt hatte und ihr Lachen verebbte, wandte sie sich zu ihm um, die Arme vor der Brust verschränkt. »Du brauchst mich, Harry.«
    Er blieb vor ihr stehen und beugte sich zu ihr herunter. »Das habe ich auch schon gemerkt.«
    Die Schwarzkehlchen, die sich in den Baumkronen über ihnen niedergelassen hatten, füllten die entstandene Pause mit ihrem Zwitschern, das wie aufeinanderprasselnde Kieselsteine klang.
    »Ich muss dich etwas fragen«, sagte Poppy schließlich.
    Harry wartete geduldig, sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht.
    »Können wir ein paar Tage in Hampshire bleiben?«
    Seine Augen blitzten argwöhnisch auf. »Zu welchem Zweck?«
    Ein Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. »Es nennt sich Urlaub. Hast du in deinem Leben noch nie Urlaub gemacht?«
    Harry schüttelte den Kopf. »Ich wüsste gar nicht, was man da macht.«
    »Man liest, wandert, reitet, geht einen Vormittag angeln oder auf die Jagd, vielleicht besucht man die Nachbarn … besichtigt die örtlichen Ruinen, bummelt durch die Läden in der Stadt …« Poppy hielt inne, als sie den Mangel an Begeisterung in seinem Gesicht bemerkte. »… macht Liebe mit seiner Frau?«
    »Abgemacht!«, sagte er prompt.
    »Sind vierzehn Tage in Ordnung?«
    »Zehn Tage.«
    »Elf?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    Harry seufzte. Elf Tage fern vom Hotel. In engster Gesellschaft mit seiner angeheirateten Familie. Er war versucht zu widersprechen, aber er war nicht so ein Trottel, dass er den Boden, den er sich bei Poppy erkämpft hatte, so leichtfertig wieder aufs Spiel setzen würde. Er war hierhergekommen in der Erwartung, heftige Auseinandersetzungen führen zu müssen, um seine Frau wieder nach London zurückzuholen. Aber wenn Poppy ihn nun freiwillig mit in ihr Bett nahm und danach ohne Aufhebens mit ihm zurückkehrte, war das ein Zugeständnis von seiner Seite allemal wert.
    Dennoch … elf Tage …
    »Warum nicht?«, murmelte er. »Wahrscheinlich werde ich nach drei Tagen den Verstand verlieren.«
    »Das macht nichts«, meinte Poppy heiter. »Das fällt hier niemandem auf.«
    An Mr Jacob Valentine
    The Rutledge Hotel
    Embankment and Strand
    London
    Valentine,
    ich hoffe, es geht Ihnen gut. Hiermit möchte ich

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