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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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die Hintertreppe hinauf, vorbei an zwei verdutzten Hausmädchen, die große Körbe mit schmutziger Wäsche tru-gen.
    Im dritten Stock rannte er zum Speisenaufzug, wo er auf Valentine, die drei Diplomaten aus Nagaradscha und Brimbley, den Etagenbutler, traf. Eine Kiste aus Holz und Metall stand bereit, wohl in der Hoffnung, das Tier einfangen zu können. Die Männer hatten sich um die Aufzugöffnung versammelt und blickten hinein.
    »Valentine«, rief Harry barsch und ging auf den Mann zu, der seine rechte Hand war. »Haben Sie den Affen gefunden?«
    Jake Valentine warf ihm einen gequälten Blick zu. »Er ist die Seilrolle im Speisenaufzug hochgeklettert. Jetzt sitzt er oben auf der Kabine. Wenn wir versuchen, ihn herunterzuziehen, klammert er sich am Seil fest und baumelt über unseren Köpfen.«
    »Kann ich ihn von hier erwischen?«
    Valentines Blick wanderte zum Florett in der Hand seines Arbeitgebers. Seine Augen weiteten sich, als er begriff, dass Harry das Tier eher aufspießen würde, als es frei im Hotel herumlaufen zu lassen.
    »Das dürfte schwierig werden«, erklärte Valentine. »Vermutlich würden Sie das Tier letztlich nur in größere Aufregung versetzen.«
    »Haben Sie versucht, es mit Futter herbeizulocken?«
    »Er wird sich nicht ködern lassen. Ich habe ihm einen Apfel angeboten, woraufhin er versucht hat, mich in die Hand zu beißen.« Valentine blickte abwesend zum Speisenaufzug hinüber, wo der Rest der Männer versuchte, den aufsässigen Affen mit allerlei Lauten aus der Öffnung zu locken.
    Einer der Diplomaten, ein hagerer Mann mittleren Alters, der einen leichten Anzug und ein prachtvoll gemustertes Tuch um beide Schultern trug, trat auf sie zu. Er wirkte angespannt, und aus seinem Gesicht sprach Betrübnis. »Sie sind Mr Rutledge? Gut, ja, ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind, um uns zu helfen, dieses allerwichtigste Geschenk für Eure Majestät wieder einzufangen. Ein sehr kostbarer Makak. Eine große Rarität. Er darf unter keinen Umständen zu Schaden kommen.«
    »Ihr Name?«, fragte Harry schroff.
    »Niran«, antwortete der Diplomat.
    »Mr Niran, ich verstehe Ihre Sorge um dieses Tier, doch obliegt es meiner Verantwortung, meine Gäste zu schützen.«
    Der Diplomat starrte ihn aufgebracht an. »Wenn Sie unserem Geschenk für die Königin Schaden zufügen, werden Sie es bereuen.«
    Harry hielt dem Blick des Diplomaten eisern stand und erklärte in ruhigem Ton: »Wenn Sie keinen Weg finden, dieses Tier in den nächsten fünf Minuten aus meinem Speisenaufzug zu holen und in diese Kiste zu sperren, Niran, mach ich Kebab aus ihm.«
    Harry erntete einen Blick tiefer Entrüstung, und der Diplomat hastete zur Öffnung des Speisenaufzugs zurück. Der Affe stieß einen Freudenschrei aus, gefolgt von einer Reihe animalischer Grunzlaute.
    »Ich habe keine Ahnung, was ein Kebab ist«, murmelte Valentine mehr zu sich selbst, »aber ich glaube nicht, dass der Affe seinen Spaß daran haben wird.«
    Bevor Harry antworten konnte, nahm Valentine eine Bewegung hinter sich wahr und stöhnte auf. »Gäste«, murmelte er.
    »Verdammt!«, fluchte Harry mit gedämpfter Stimme. Er blickte sich nach den herannahenden Gästen um, unschlüssig, was er ihnen erzählen sollte.
    Rasch kamen drei Frauen auf ihn zu, zwei liefen vorneweg, ein dunkelhaariges Mädchen folgte ihnen nach. Ein kleiner Schreck durchfuhr Harry, als er Catherine Marks und Poppy Hathaway erkannte. Er vermutete, dass es sich bei der dritten um Beatrix handelte, die entschlossen schien, sich an ihm vorbei einen Weg zum Aufzug zu bahnen.
    Harry trat einen Schritt zur Seite und versperrte ihr den Weg. »Guten Morgen, Miss. Es tut mir leid, aber hier können Sie nicht durch. Noch würden Sie es selber wollen.«
    Sie kam abrupt zum Stehen und starrte ihn an. Sie hatte die gleichen unwiderstehlichen blauen Augen wie ihre Schwester. Catherine Marks betrachtete ihn mit kühler Beherrschung, während Poppy, deren Wangen rot angelaufen waren, einmal tief durchatmete.
    »Sie kennen meine Schwester nicht, Sir«, erklärte Poppy. »Wenn es irgendwo in der Nähe ein wildes Tier gibt, muss sie es um jeden Preis sehen.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass es in meinem Hotel ein wildes Tier gibt?«, erkundigte sich Harry, als handle es sich um eine völlig abwegige Vorstellung.
    Just in diesem Moment stieß der Makak einen inbrünstigen Schrei aus.
    Poppy hielt Harrys Blick stand und lächelte. Trotz seiner Verärgerung über die Situation und seines offenbaren

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