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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Wie jeder vernünftige Mann gab sich Leo alle Mühe, ihr aus dem Weg zu gehen.
    Doch zu Leos großer Verlegenheit konnte er es einfach nicht lassen, sich vorzustellen, wie Catherine Marks wohl nach einem guten Koitus aussehen würde. Die Brille verrutscht, das seidige Haar offen und zerzaust, ihr weißer Körper von Mieder und Korsettschnüren befreit…
    Plötzlich schien ihm nichts so interessant zu sein wie die Gesellschafterin seiner Schwestern.
    Leo beschloss, zu ihr zu gehen und sie ein bisschen zu quälen.
    Er schlenderte auf sie zu. »Hallo Marks, wie sieht es …«
    » Wo sind Sie gewesen? «, flüsterte sie rasend vor Wut. Ihre Augen funkelten zornig hinter den Brillengläsern.
    »Im Kartenspielzimmer. Und anschließend war ich kurz am Büfett. Wo hätte ich sonst sein sollen?«
    »Sie hatten versprochen, mir mit Poppy zu helfen.«
    »Inwiefern helfen? Ich habe versprochen, mit ihr zu tanzen. Und hier bin ich.« Leo verstummte und blickte sich um. »Wo ist sie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Er runzelte die Stirn. »Wie kann es sein, dass Sie das nicht wissen? Wollen Sie etwa sagen, dass Sie sie verloren haben?«
    »Zuletzt habe ich sie vor etwa zehn Minuten gesehen, als sie mit Mr Rutledge tanzen gegangen ist.«
    »Der Hotelier? Er nimmt an solchen Veranstaltungen nicht teil.«
    »Heute Abend schon«, entgegnete Miss Marks grimmig. Sie hielt ihre Stimme gedämpft. »Und jetzt sind sie verschwunden. Beide . Sie müssen sie finden, Mylord. Sofort . Sie ist in Gefahr, ruiniert zu werden.«
    »Warum sind Sie ihr nicht gefolgt?«
    »Jemand muss Beatrix im Auge behalten, schließlich soll sie nicht auch noch verschwinden. Außerdem wollte ich kein Aufhebens von Poppys Abwesenheit machen. Finden Sie sie, und zwar schnell!«
    Leo blickte missmutig drein. »Marks, falls Sie es noch nicht gemerkt haben sollten, andere Dienstmädchen sprechen auch nicht im Befehlston mit ihrem Herrn. Wenn Sie also so freundlich wären …«
    »Sie sind nicht mein Herr«, besaß sie die Frechheit zu antworten und warf ihm einen unverschämten Blick zu.
    Oh, wie gern ich das wäre , dachte Leo in einer flüchtigen zornigen Aufwallung, bei der sich ihm sämtliche Haare aufstellten. Und damit ein ganz bestimmtes anatomisches Merkmal seiner Männlichkeit. Er beschloss, lieber zu gehen, bevor ihre Wirkung auf ihn offensichtlich wurde. »Ist ja gut, beruhigen Sie sich. Ich werde Poppy finden.«
    »Sehen Sie überall nach, wo Sie eine Frau hinführen würden, um sie zu kompromittieren. Da kann es nicht so viele Orte geben.«
    »Und ob! Sie wären erstaunt, wenn ich Ihnen verriete, wo ich schon überall …«
    »Bitte«, murmelte sie. »Mir ist schon übel genug im Moment.«
    Leo nahm den Ballsaal kurz in Augenschein und erspähte sogleich die Fenstertüren am anderen Ende des Raumes. Er bahnte sich seinen Weg zum Balkon und gab sich Mühe, so schnell wie möglich zu gehen, ohne jedoch den Anschein zu erwecken, dass er in Eile sei. Es war sein verfluchtes Glück, dass er unterwegs in zwei verschiedene Unterhaltungen verstrickt wurde. Einmal bat ihn ein Freund nach seiner Meinung über eine bestimmte Dame, das andere Mal sprach ihn eine Matrone an, die glaubte, der Punsch sei »aus«, und von ihm wissen wollte, ob er ihn probiert habe.
    Schließlich erreichte Leo eine der Türen und schlüpfte hinaus.
    Seine Augen weiteten sich, als sich ihm eine überraschende Szene bot. Poppy in den Armen eines großen schwarzhaarigen Mannes … umringt von einer kleinen Ansammlung von Leuten, die durch eine der anderen Türen auf den Balkon hinausgetreten waren. Und einer von ihnen war Michael Bayning, dem Eifersucht und Empörung ins Gesicht geschrieben standen.
    Der schwarzhaarige Mann hob den Kopf, murmelte etwas zu Poppy und bedachte Michael Bayning mit einem kühlen Blick.
    Es war ein triumphierender Blick.
    Er dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, aber Leo sah ihn und wusste ihn zu deuten.
    »Heiliger Strohsack«, flüsterte Leo.
    Seine Schwester war in ernsthaften Schwierigkeiten.
    Wenn eine Hathaway einen Skandal auslöste, dann machte sie keine halben Sachen.
    Als Leo Poppy zurück in den Ballsaal führte und Miss Marks und Beatrix einsammelte, zog der Skandal bereits immer größere Kreise. In kürzester Zeit waren Cam und Amelia bei ihnen, und die Familie versammelte sich in einem schützenden Kreis um Poppy.
    »Was ist passiert?«, erkundigte sich Cam. Er wirkte auf trügerische Weise gelassen, aber seine haselnussbraunen Augen waren

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