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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Gesellschafterin nicht mehr um mich habe …«
    »Gewiss. Wir haben einige Mädchen unter uns, die mühelos für einen solchen Zweck ausgebildet werden könnten. Sie führen die Auswahlgespräche, und wenn keine von ihnen geeignet scheint, werden wir die Stelle ausschreiben.«
    »Vielen Dank.«
    »Vielleicht wünschen Sie von Zeit zu Zeit, die Haushaltskonten und das Hauptbuch sowie die Vorrats- und Bestandslisten einzusehen. Selbstverständlich stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen«, sagte Poppy. »Ich freue mich wirklich sehr über die Gelegenheit, das Hotelpersonal kennenzulernen. Und Bereiche des Hotels zu besichtigen, die mir als Gast verwehrt geblieben waren. Insbesondere die Küchen.«
    »Unser Küchenchef, Monsieur Broussard, wird entzückt sein, Ihnen seine Küche zu zeigen, und sich mit seinen Errungenschaften brüsten.« Sie hielt inne und fügte mit gedämpfter Stimme hinzu: »Glücklicherweise ist sein Talent seiner Eitelkeit durchaus ebenbürtig.«
    Sie stiegen die große Haupttreppe hinab. »Wie lange arbeiten Sie schon hier, Mrs Pennywhistle?«, erkundigte sich Poppy.
    »Bald sind es zehn Jahre … also von Anfang an.« Die Haushälterin lächelte über eine ferne Erinnerung. »Mr Rutledge war so unglaublich jung, dünn und hoch geschossen wie eine Bohnenstange, mit einem starken amerikanischen Akzent und der Angewohnheit, so schnell zu sprechen, dass es kaum möglich war, ihm zu folgen. Ich arbeitete damals im Teeladen meines Vaters auf dem Strand  – ich führte das Geschäft –, und Mr Rutledge war ein treuer Kunde. Eines Tages kam er herein und bot mir die Stellung an, die ich heute noch bekleide, wenngleich das Hotel damals nur aus einer Reihe von Privathäusern bestand. Nichts im Vergleich zu dem, was es heute ist. Natürlich sagte ich so-fort zu.«
    »Warum ›natürlich‹? Wollte Ihr Vater denn nicht, dass Sie weiter seinen Teeladen leiteten?«
    »Doch, aber er hatte meine Schwestern, die ihm aushelfen konnten. Und Mr Rutledge hatte etwas an sich, das ich noch nie zuvor an einem Mann gesehen hatte … eine erstaunliche Charakterstärke. Außerdem ist er ein wahrer Überzeugungskünstler.«
    »Das habe ich gemerkt«, erwiderte Poppy trocken.
    »Die Leute wollen in seiner Nähe sein. Was auch immer er gerade im Schilde führt, alle wollen daran teilhaben. Darum war er auch in der Lage, all das …« Mrs Pennywhistle deutete mit einer ausladenden Geste auf alles, was sich vor ihnen auftat, »… in so jungen Jahren zu erreichen.«
    Poppy wurde klar, dass sie von den Leuten, die für ihn arbeiteten, eine ganze Menge über ihren Ehemann erfahren konnte. Sie hoffte, dass zumindest ein paar von ihnen so redselig waren wie Mrs Pennywhistle. »Ist er ein anspruchsvoller Arbeitgeber?«
    Die Haushälterin kicherte. »Oh, ja. Aber er ist immer fair, und immer vernünftig.«
    Sie gingen zur Rezeption, wo sich zwei Männer, ein älterer und einer mittleren Alters, gemeinsam über einem gewaltigen Geschäftsbuch berieten, das offen auf einem Eichentisch lag. »Meine Herren«, sagte die Haushälterin, »ich führe Mrs Rutledge durch unser Hotel. Mrs Rutledge, darf ich Ihnen Mr Myles, unseren Generaldirektor, sowie Mr Lufton, den Empfangschef, vorstellen?«
    Die Männer verbeugten sich ehrerbietig und betrachteten Poppy, als handelte es sich um königlichen Besuch. Der Jüngere der beiden, Mr Myles, strahlte sie an und errötete, so dass sein Kopf dort, wo das Haar bereits schütter geworden war, beinahe zu leuchten begann. »Mrs Rutledge, es ist uns wirklich eine große Ehre! Darf ich Ihnen unsere aufrichtigen Glückwünsche zur Ihrer Vermählung darbringen …«
    »In der Tat, die aufrichtigsten Glückwünsche«, schloss sich Mr Lufton an. »Sie sind die Antwort auf alle unsere Gebete. Wir wünschen Ihnen und Mr Rutledge alles erdenklich Gute.«
    Poppy, die angesichts dieser überschäumenden Begeisterung ein wenig verlegen war, lächelte höflich und bedankte sich bei den beiden mit einem freundlichen Kopfnicken. »Danke sehr, meine Herren.«
    Sie zögerten nicht, ihr das Empfangsbüro zu zeigen, das mit einer stattlichen Zahl an Büchern ausgestattet war, als da waren die Empfangsbücher, Managerprotokolle, Bücher über die Geschichte und Bräuche fremder Länder, Diktionäre verschiedenster Sprachen und geografische Karten aller Art. An den Wänden befanden sich die Zimmerpläne des Hotels, auf denen sowohl die Zimmerbelegung als auch eventuelle

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