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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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heraus? »Aber versuch es nicht noch einmal. Und zieh heute nacht wieder dieses hübsche blaue Nachthemd an.«
    Er küßte sie schnell und brutal und ließ sie dann los. Ohne sich auch nur noch einmal umzusehen, ging er durch die Tür ins Freie.

17

    »Mack?«
    »Ja, hier bin ich.«
    Sie hatte sich nur mit einem Taschentuch, das sie sich auf die Nase preßte, in den Stall gewagt, aber die Drohung war zu ernst, und sie hatte keine andere Wahl. Nur Lucas würde sie beschützen können.
    »Kannst du ein Pferd für mich satteln, Mack?«
    Er beäugte sie skeptisch. »Luke hat so was gesagt, als hätten Sie noch nie auf einem Pferd gesessen.«
    »Das stimmt, aber er hat auch gesagt, daß ich es irgendwann lernen muß.«
    Ihr graute bei der Vorstellung, sich auf ein Pferd setzen zu müssen.
    »Das ist auch wahr. Wollen Sie üben oder wollen Sie in die Stadt?«
    »Eigentlich will ich Lucas suchen. Ich hatte gehofft, Sie könnten mich zu ihm bringen.«
    »Himmel, das ist ein Ritt von mindestens drei bis vier Stunden!« rief er aus. »Und man kann beim besten Willen nicht sagen, wo sie ihr Lager aufgeschlagen haben. Ich bräuchte Tage, um die beiden zu finden. So lange kann ich die Ranch nicht allein lassen.« Er sah sie forschend an. »Was ist denn so brandheiß und wichtig, daß es nicht noch ein bis zwei Tage warten kann? Bis dahin sollte er wieder da sein.«
    Das konnte sie ihm nicht so ohne weiteres erklären, und sie wurde immer nervöser. »Würdest du mir bitte ein Pferd satteln?«
    »Nicht, wenn Sie etwas so Närrisches vorhaben. Wenn Sie statt dessen erst mal in die Stadt reiten und sich einen Spurenleser suchen würden, der sie in weniger als einem Tag finden kann …«
    Sie strahlte ihn an. »Ja! Genau so werde ich es machen.« Sie wußte nicht, womit sie einen Spurenleser bezahlen sollte, doch darüber konnte sie sich später Sorgen machen.
    »Das haben Sie also vor?« fragte er argwöhnisch.
    »Ich bin doch nicht völlig blöde, Mack. Ich wußte nur einfach nicht, daß ich jemanden engagieren kann, der mich zu Lucas bringt. Jetzt, nachdem du mir das erklärt hast …«
    »Schon gut, dann mache ich Sally für Sie fertig. Die sollte für den ersten Ritt genau richtig sein.«
    Sie sah ihm nach und rang die Hände. Sie wünschte, er würde sich beeilen.
    Sie hatte sich ein altes Hemd von Lucas geborgt und die Ärmel mehrfach hochgekrempelt; dazu trug sie ihren Reiserock, darunter sämtliche Petticoats als Polster, und unter einem breitkrempigen Hut von Lucas hatte sie sich die Haare zu einem Knoten hochgesteckt. So lächerlich hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht ausgesehen, aber das spielte angesichts der Sachlage keine Rolle.
    »Du läufst vor mir davon, meine Schöne!«
    Sharisse zuckte zusammen und drehte sich zu Slade um.
    »Ich … ich wollte nur …«
    »Sie will Luke sehen, weil sie ihm was zu sagen hat«, sagte Mack, der zurückkam. Er führte Sally, einen kleinen Fuchs, an den Zügeln. »Ich habe ihr gesagt, sie soll warten, weil er ohnehin bald zurückkommt, aber die Kleine ist hartnäckig. Will in der Stadt jemanden suchen, der sie zu ihm bringt.«
    Slade sah sie mit einem Gesicht an, in dem sie nichts lesen konnte.
    »Ihn geht es überhaupt nichts an, wohin ich gehe«, fauchte sie Mack an.
    »Ich wüßte nicht, warum nicht«, brummte Mack. »Schließlich ist er Lukes Bruder. Und außerdem, verdammt noch mal, kennt er die Berge besser als jeder andere. Er könnte Luke noch vor dem Sonnenuntergang finden. Warum bitten Sie ihn nicht, Sie zu Luke zu bringen?«
    Sharisse erbleichte und schüttelte heftig den Kopf. »Das kommt gar nicht in Frage.«
    »Warum nicht?« fragte Slade zuvorkommend. »Ich habe ohnehin nichts Besseres zu tun. Ich hätte überhaupt nichts dagegen.«
    »Ich will Ihnen nicht zur Last fallen.«
    »Das täten Sie gar nicht.«
    »Aber …«
    »Es ist sinnlos zu streiten, Miß Hammond«, schnitt ihr Slade das Wort ab. »Ich kann Sie gar nicht allein ausreiten lassen. Man kann nie wissen, wer Ihnen zwischen hier und der Stadt über den Weg laufen könnte. Natürlich«, fügte er grinsend hinzu, »können Sie immer noch einfach hierbleiben und darauf warten, daß mein Bruder zurückkommt.«
    Die Anspielung war deutlich. Hierbleiben und warten, bis Slade in ihr Schlafzimmer kam. Er wollte sie in eine Falle locken. Wenn sie blieb, war sie verloren. Aber er ließ auch nicht zu, daß sie ohne ihn die Ranch verließ. Er konnte seine Drohungen ebensogut unterwegs wahrmachen. Welche Gefahr war

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