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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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er sich um den Hals gebunden und seitlich geknotet hatte, vervollständigte das finstere, bedrohliche Aussehen.
    Es mußte Lucas sein. Es mußte einfach Lucas sein.
    »Lucas?« Ihre Stimme quietschte derart, daß es ihr peinlich war.
    Er schüttelte langsam den Kopf, und ein Mundwinkel zog sich zur Karikatur eines Lächelns nach oben. Er trat langsam und mit absolut geräuschlosen Schritten näher an das Bett heran.
    »Du kannst nicht zu Luke gehören, denn sonst lägst du in seinem Bett.« Er musterte sie mit Interesse. »Wer also bist du?«
    Die Farbe wich aus ihrem Gesicht. Mein Gott! Mein Gott! Es war wirklich Slade! Die Augen, die ihre Blicke festhielten, hypnotisierten sie.
    »Keine Antwort?« Er knotete das Tuch auf und ließ es auf das Bett fallen. Dann griff er nach dem Pistolenhalfter. Während all dessen ließ er sie keinen Moment lang aus den Augen. »Wie du willst. Ich brauche deinen Namen nicht zu kennen, um mich zu dir ins Bett zu legen.«
    Ihr Herz hämmerte wie wild, aber trotz allem konnte sie sich nicht von der Stelle rühren. Es war gar nicht wahr. Sie lag gar nicht da und sah Lucas' Bruder beim Ausziehen zu.
    Sein Hemd fiel zu Boden, und dann setzte er sich auf die Bettkante, um seine Stiefel auszuziehen. Sharisse sprang auf der anderen Seite aus dem Bett und riß Charley und die übrige Zudecke mit sich. Aber es war die falsche Bettseite. Die Tür war auf der anderen Seite – dort, wo er saß.
    Sie starrte ihn an, und ihre Augen waren dunkelviolett. Sie machte sich keine Vorstellung davon, wie komisch sie aussah, während sie Charley an ihre Brust drückte und mit der anderen Hand die Bettdecke festhielt. Die Bettdecke konnte sie kaum bedecken, und das blaue Neglige enthüllte nur allzu deutlich, was auch die Decke nicht bedecken konnte.
    Slade hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
    »Wenn es irgendwelche Probleme damit gibt, daß ich mich zu dir ins Bett lege, dann spuck sie am besten gleich aus.«
    Sharisse deutete mit einem ausgestreckten Finger auf die Tür. »Raus!«
    Sie hatte das Falsche gesagt. Augenblicklich wurde es ihr selbst klar. Er kam um das Bett herum auf sie zu, sein Gesichtsausdruck war bedrohlich, und alles wurde nur um so bedrohlicher dadurch, daß er halbnackt war. Sie wich zurück, bis sie an der Wand stand.
    »Warum?«
    Er stand so dicht vor ihr, daß seine breiten Schultern ihr den Blick auf den Rest des Zimmers versperrten. Dieses eine Wort, das so heftig ausgestoßen worden war, hallte in ihrem Kopf wider. Sie wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen, und somit konnte sie ihren Blick nur auf die harten Muskelstränge auf seiner Brust richten, die ebenso erschreckend waren. Sie preßte Charley fest an sich, so fest, daß er sich wand, um aus ihrem Arm zu springen, und sie mußte ihn loslassen oder riskieren, daß die Bettdecke herunterfiel.
    »Ich … ich wollte Sie nicht …« Sie zwang sich, es auszusprechen. »Sie hatten kein Recht, in mein Zimmer zu kommen.«
    »Das ist mein Zimmer, Schätzchen«, sagte er. »Das ist das Zimmer, in dem ich immer schlafe, wenn ich Luke besuche.«
    »Dann sind Sie gar nicht absichtlich …«
    Sie starrte seine Lippen an, die sich zu einem wölfischen Grinsen verzogen. »Schätzchen, du warst eine ebenso große Überraschung für mich, wie ich es mit Sicherheit für dich war. Eine angenehme Überraschung allerdings, das muß ich zugeben.«
    Ein Finger legte sich auf ihre Wange, und sie zitterte. Sie brachte den Mut nicht auf, ihm auf die Hand zu schlagen.
    »Ich … ich muß Sie bitten, jetzt zu gehen, Mr. Holt.«
    »Du kannst mich darum bitten, aber dafür mußt du schon einen guten Grund haben.« Er hob ihr Kinn hoch und zwang sie, ihn anzusehen. »Ich würde nämlich lieber bleiben.«
    »Das geht nicht!« keuchte sie. Sie versuchte, an ihm vorbeizuschlüpfen, doch er ließ sie nicht entkommen. »Bitte, Mr. Holt.«
    »Vielleicht sagst du mir besser doch, wer du bist«, schlug er vor.
    »Ich bin die Verlobte Ihres Bruders.«
    »Laß dir was Besseres einfallen.«
    »Aber es ist wahr!«
    »Das bezweifle ich ja gar nicht, Schätzchen«, erwiderte er mit heiserer Stimme. »Ich brauche nur eine bessere Begründung dafür, mir einen anderen Schlafplatz zu suchen.«
    »Das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein!«
    »Wieso nicht?«
    »Er ist Ihr Bruder!«
    »Und du bist die schönste Frau, die mir je über den Weg gelaufen ist«, äußerte er mit aller Deutlichkeit. »Was hat der Umstand, daß Luke mein Bruder ist, mit dem zu tun, was ich

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