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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Schätzchen.«
    War es Bitterkeit, was sie aus seiner Stimme heraushörte? Es klang so traurig. »Es tut mir leid. Du bist doch nicht böse auf ihn, oder?«
    »Nein.«
    »Ich wäre nicht hergekommen, wenn er mich nicht so nervös gemacht hätte. Verstehst du, ich konnte einfach nicht mit ihm allein bleiben.«
    »Es ist schon gut, Shari.« Er lächelte besänftigend. »Du brauchst dir deshalb keine Sorgen zu machen. Er wird dich nicht mehr belästigen.«
    Jedenfalls nicht, solange ich bei dir bin, fügte sie für sich hinzu. »Ich bin froh, daß du nicht so bist wie er«, sagte sie impulsiv. Sie konnte nichts in seinem Gesicht lesen.

19

    Sie schlief nicht, und er wußte es. Sie war unruhig, wandte sich ihm zu und wieder von ihm ab. Lucas lag da und kämpfte mit sich selbst. Er fragte sich, was mit ihr los sein mochte.
    Sharisse hatte protestiert, als er sich neben sie gelegt hatte, aber sie hatten nur diese eine Decke. Sie mußte neben ihm liegen, und sie hatte sogar seinen Arm als Kissen angenommen. Aber sie war so nervös wie eine Katze. Zweifellos bereitete ihr diese Nähe Sorgen, aber schließlich machte eben diese Nähe auch ihm Kummer. Er staunte sogar wirklich über seine eigene Zurückhaltung und Selbstbeherrschung. Er hatte sie dort, wo er sie haben wollte, und er war sogar recht sicher, daß er sie dazu bringen könnte, auf ihn zu reagieren, und doch hielt er sich ihr fern.
    Sie hätte es mit sich geschehen lassen. Sie vertraute ihm, suchte Schutz bei ihm, und daher konnte er sie nicht ausnutzen. Dieses Vertrauen war ihm so lieb und tat ihm so wohl, daß er es nicht mißbrauchen wollte.
    Sharisse war entgeistert und wütend auf sich selbst. Sie hatte dagelegen und in das erlöschende Feuer gestarrt, doch das Einschlafen war ihr unmöglich gewesen. Sie hatte nie neben einem Mann geschlafen und hatte sich keine Vorstellung davon gemacht, wie beunruhigend das sein konnte. War das Begehren? Wollte sie, daß sie sich nach einem Mann verzehrte? Von dem Moment an, in dem Lucas sich zu ihr auf die schmale Decke gelegt hatte, hatte sie diese seltsame Unruhe gespürt. Was konnte diesen schrecklichen Rätseln, vor denen sie stand, ein Ende setzen? Sie hätte sich Antoine bereitwillig hingegeben, obwohl nichts von diesem ruhelosen Sehnen dagewesen war, und daher mußte sie sich fragen, warum sie sich jetzt derart beharrlich sträubte. Schließlich brauchte es ja niemand zu wissen. Ihre Freundin Sheila hatte gesagt, es gäbe Möglichkeiten, einen Mann glauben zu lassen, man sei noch eine Jungfrau, wenn man es gar nicht mehr war. Aber wie sah das im umgekehrten Fall aus? Konnte man einen Mann glauben lassen, man sei keine Jungfrau mehr, wenn man es noch war? Sie konnte sich Lucas nicht geben und dabei Gefahr laufen, daß er es doch merkte, denn dann wüßte er, daß sie gelogen hatte und gar nicht verheiratet gewesen war. Jetzt war es zu spät, um die Wahrheit einzugestehen.
    »Shari, du schläfst ja gar nicht.«
    Es war keine Frage.
    Sie blieb möglichst lange ganz still liegen, und dann drehte sie sich langsam zu ihm um und sah ihn an.
    »Lucas? Ist etwas?«
    Wie dämlich das klang. Sie wußte nur zu gut, was los war. Er machte sich gar nicht die Mühe, ihr zu antworten.
    »Shari.« Er sagte nur das und sonst gar nichts.
    Sein Gesichtsausdruck und das, was in seinen Augen stand, sagten ihr, was er jetzt tun würde. Und sie wollte wahrhaftig, daß er es tat.
    Seine Augen glitten über ihr Gesicht, und mit seinen Blicken streichelte er das, was er sah. Sein Blick blieb auf ihren Lippen liegen, und dann senkte sich sein Mund auf ihre Lippen, um sie für sich zu fordern. Sein Geschmack und sein Geruch erfüllten sie, berauschten sie und raubten ihr die Sinne. Die Zeit stand still. Es gab nur noch seinen Mund, der Wunder bewirkte. Die Nadeln fielen aus ihrem Haar, das als grandiose Kaskade hinabstürzte, und sie spürte, daß seine Finger durch ihr Haar glitten. Ihre Hände hoben sich, um sich um seinen Hals zu schlingen und ihm zu sagen, daß ihr recht war, was er tat. Seine Zunge glitt zwischen ihre Zähne, und sie hieß sie willkommen, neckte sie freundlich und folgte ihr zögernd mit ihrer eigenen Zunge.
    Er stöhnte, und seine Lippen strichen über ihr Gesicht und zu ihren Brüsten hinab. Sie preßte ihn dichter an sich. Er begann, sie auszuziehen, und kurz darauf war ihr Hemd offen, dann ihr Rock. Ihre vielen Petticoats wurden geöffnet, und selbst die Ösen ihres Korsetts ließen sich von seinen geschickten Fingern

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