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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sackte auf ihrem Stuhl zusammen. Sie hatte sich bemüht, Lucas geheimzuhalten; aber so sollte es wohl nicht kommen.
    »Das ist wirklich ein Jammer, Vater.«
    »Was soll denn das jetzt heißen?«
    »Selbst wenn es dir gelingen sollte, Stephanies Ehe für ungültig zu erklären, kann ich Joel trotzdem nicht heiraten. Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber du läßt mir keine andere Wahl. Ich habe bereits einen Mann.«
    »Du lügst«, sagte er mit gepreßter Stimme.
    Sharisse öffnete ihre Handtasche und legte ihren Trauschein auf den Tisch.
    Er nahm ihn sorgsam in die Hand und las ihn. Dann ließ er ihn wieder auf seinen Schreibtisch fallen. »Ich werde auch diese Ehe für ungültig erklären lassen.«
    Sharisse schüttelte langsam den Kopf. »Du kannst nicht das Geringste dagegen unternehmen, Vater. Ich weiß nichts über Joel und Steph, aber Lucas und ich hatten unsere Hochzeitsnacht, wenn du verstehst, was ich meine.« Sie brauchte wirklich nicht zuzugeben, daß es vor der Hochzeit dazu gekommen war. »Ich glaube nicht, daß du die Ehe für ungültig erklären kannst, wenn ich nicht abstreite, daß die Ehe vollzogen worden ist.«
    Ihr Vater kochte vor Wut. »Dann wird es eben eine Scheidung geben!« schrie er.
    »Und den Skandal wirst du über dich hereinbrechen lassen?« Sie hob ihre Stimme im selben Maß wie er.
    Ihr Mund war fest zusammengepreßt, und ihre Augen sprühten trotzige Funken. Marcus wußte, daß er sich geschlagen geben mußte. Er konnte wirklich nicht das Geringste unternehmen, nicht, wenn die Ehe vollzogen worden war. Dabei fiel ihm ein, daß er Stephanie gar nicht gefragt hatte, ob sie und Joel … Gütiger Himmel, wie hatten sich die Dinge, die ohnehin schon schlecht standen, so katastrophal entwickeln können?
    Sharisse ließ sich ein wenig erweichen, als sie sah, wie niedergeschlagen er war. »Wenn du vernünftig bist und zuläßt, daß Stephanie und Joel miteinander verheiratet bleiben, dann bin ich einverstanden, meine Ehe für ungültig erklären zu lassen. Ich werde einen anderen Mann finden, gegen den du nichts einzuwenden hast. Du kannst das tun, was ich dir vorhin schon vorgeschlagen habe. Du änderst einfach deine Pläne, was das Erbe angeht. Um ehrlich zu sein, ich habe es gar nicht eilig, wieder zu heiraten. Laß Joel und Steph erben, was du mir zugedacht hast, Vater.«
    »Du hast gesagt, du seist mit deinem Mann intim gewesen. Wie kannst du die Ehe dann für ungültig erklären?«
    Das Thema war ohnehin schon peinlich genug, auch, wenn sie nicht im Detail darauf eingingen. »Er wird nichts dagegen haben. Ich brauche ja nicht allzu genau bei der Wahrheit zu bleiben, wenn es darum geht, was zwischen uns gewesen ist, wenn er ohnehin einverstanden ist. Kannst du das über einen Anwalt regeln?«
    »Es läßt sich alles regeln«, sagte er hastig. »Aber jetzt noch mal klar und deutlich: Du sagst also, daß dieser Lucas Holt sich nicht darum kümmert, was du tust?«
    »Das war jetzt eine recht plumpe Formulierung, aber im Prinzip stimmt das. Verstehst du, eigentlich wollte keiner von uns beiden heiraten. Es war eine Frage der Umstände. Ich habe unter seiner Obhut gelebt, die Leute haben angenommen, daß wir heiraten wollen, der Geistliche kam – o Vater, das ist eine lange Geschichte. Darauf möchte ich im Moment lieber nicht eingehen«, beendete sie seufzend ihre Ausführungen.
    Davon wollte Marcus nichts hören. »Glaub bloß nicht, daß du mir nichts über diesen Mann zu erzählen brauchst.«
    »Eigentlich gibt es da gar nichts zu erzählen«, sagte sie. »Er ist Rancher.«
    »In Arizona?«
    »Ja.«
    »Wie steht er da?«
    Sharisse wußte, wie ihr Vater die Dinge betrachtete. »Er ist nicht reich. Er besitzt eine kleine Ranch mit Pferdezucht außerhalb der Stadt Newcomb. Sie kann ihn und die wenigen Männer, die dort arbeiten, nur mit Mühe ernähren. Er fängt Wildpferde ein, zähmt sie und verkauft sie dann an die Armee und an andere Rancher. Die Zucht, die er begonnen hat, ist noch nicht soweit, daß er die Pferde verkaufen kann, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    »Was für ein Mensch ist er?«
    Sharisse, die nicht an Lucas denken wollte, erwiderte beiläufig: »Ich vermute, man könnte sagen, daß er gut aussieht, wenn man diesen Typ Mann mag.«
    »Diesen Typ?«
    Er wollte sie einfach nicht in Ruhe lassen. Sie seufzte. »Dunkel, hager, außerordentlich männlich. Groß ist er auch, und entsetzlich stark, und er hat einen Körper …« Sie errötete bis an den

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