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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Küchengeräte.
    Charlie war die Kehle wie zugeschnürt beim Anblick einer solchen Armut, und sie war nur froh, dass es nicht so lange dauerte, bis die kleine Habe zusammengepackt war. Noch nie zuvor war sie in einer derartig jämmerlichen Wohnstatt gewesen und kannte auch niemanden, der so wenig besaß wie diese kleine Familie: ein paar zerrissene Kleidungsstücke. Ein zerlumptes Püppchen, das dem Mädchen, und eine unbeholfen geschnitzte Holzfigur, die dem Knaben gehörte. Ein Topf und eine Pfanne zum Kochen. Alles zusammen fand Platz in einem einzigen Bündel.
    Mrs. Hartshair drehte sich schließlich zu Charlie um. „Ich möchte Ihnen danken für das, was Sie getan haben - dass Sie unsere Miete gezahlt haben und alles, doch ..." Sie schluckte und richtete sich stolz auf. „Ich werde das alles irgendwie zurückzahlen, nur ..."
    „Ich erweise Ihnen wirklich keinen so großen Gefallen, wie Sie ihn mir erweisen. Wenigstens hoffe ich, dass Sie das tun", unterbrach Charlie sie.
    Als die Frau sie argwöhnisch anschaute, sprach Charlie weiter. „Radcliffe - der Gentleman unten, ja?" Auf das Nicken der Frau hin fuhr Charlie fort: „Nun, also ich glaube, sein Koch verließ ihn heute Morgen. Der Lord hatte noch keine Möglichkeit, sich nach einem Ersatz umzusehen, und ... Nun ja, mir scheint, Sie benötigen jetzt eine Wohnung und eine etwas anspruchsvollere Arbeit."
    „Eine Arbeit?" wiederholte sie teils furchtsam, teils hoffnungsvoll.
    „Ja." Charlie lächelte ihr ermutigend zu. „Es wäre eine Stellung, bei der Sie nicht außerhalb wohnen müssten, also wäre das Problem Ihrer Unterkunft fürs Erste gelöst."
    „Und meine Kinder? Würden sie nicht im Wege sein?"
    „Nein. Ich bin mir sicher, alles wäre in Ordnung. Ihre Tochter könnte sogar Bessie helfen, der Zofe meiner Schwester. Das wäre für sie eine gute Lehre. Und ich denke, in den Stallungen benötigt man immer eine Hilfe, wenn Ihr Sohn alt genug ist."
    „Oh mein Gott!" Überwältigt ließ Mrs. Hartshair sich auf die Bettkante sinken.
    Charlie betrachtete sie unsicher. „Fühlen Sie sich nicht wohl?"
    „Ich ... es ist nur ..." Sie schüttelte schwach den Kopf, und Tränen rannen ihr über die Wangen. Sofort liefen die Kinder zu ihr. Verwirrt und furchtsam wollten sie ihre Mutter trösten. Diese nahm sie in die Arme, gab jedem von ihnen einen Kuss auf den Kopf und sah dann in großer Dankbarkeit zu Charlie auf.
    „Lange Zeit stand es um uns sehr schlecht", erzählte sie. „Mein Ehemann, Gott hab ihn selig, wollte eigentlich gar nicht spielen und es uns allen nicht so schwer machen. Er versuchte auch wirklich, damit aufzuhören, und versprach es uns immer wieder. Doch ..."
    Mrs. Hartshair schüttelte den Kopf. „Als ich ihn heiratete, war er ein guter Mann, doch dann verfiel er erst dem Glücksspiel und später auch dem Alkohol. Er vernachlässigte seine Arbeit und verschlief den ganzen Tag. Als wir unseren Gasthof verloren, dachte ich, jetzt müsste er doch sehen, welchen Schaden er anrichtete. Ich glaubte, er würde sich ändern. Doch als Mr. Wickman mir nun von der nicht bezahlten Miete erzählte, da ..."
    Sie sprach nicht weiter, Tränen schimmerten in ihren Augen, und Charlie wusste sofort, dass sie jetzt an den Tod ihres Ehemanns dachte.
    „Gott möge mir verzeihen", flüsterte die Witwe, nachdem sich ihre Züge wieder geklärt hatten, „ich habe meinem Mann nie den Tod gewünscht, doch jetzt sehe ich mehr Hoffnung für die Zukunft als je zuvor." Sie schaute zu Charlie auf. „Ich bin eine furchtbare Ehefrau, dass ich so empfinde, nicht wahr?"
    Charlie schüttelte den Kopf. „Nein, Sie sind eine Frau, die zwei Kinder großziehen, kleiden und ernähren muss, und das haben Sie ziemlich lange allein gemacht, während Ihr Ehemann Ihnen das Dach über dem Kopf genommen und verspielt hat. Jetzt sind Sie frei von der Krankheit, unter der er litt und die Ihr Leben im Griff hielt. Sie können einen neuen Anfang machen. Es gibt Hoffnung, und es ist durchaus keine Schande, sie wahrzunehmen."
    Die Frau dachte eine Weile nach und nickte dann. „Sie sind ein guter Mensch, Mylord. Ich habe schon so lange um Hilfe gebetet. Ich bezweifle nicht, dass Gott meine Gebete erhört und Sie mir geschickt hat. Ich werde auch die bestmögliche Köchin sein!"
    „Gewiss werden Sie das." Charlie war so viel Dankbarkeit unangenehm. „Und jetzt sollten wir lieber hinuntergehen, bevor Mr. Wickman noch nach uns sucht."
    Charlie ging zur Tür, hielt sie auf, um das Trio

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