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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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etwas vorlesen«, meinte er und überraschte sie. »Ich könnte etwas brauchen, das mich von meinem Bein ablenkt.«
    Sie zögerte. Dann nickte sie, denn sie wusste, dass sie ihm die Bitte nicht abschlagen konnte und es auch nicht wirklich wollte, so sonderbar das schien. »Ich werde ein Buch aus Angus' Arbeitszimmer holen«, meinte sie und tastete hinter sich nach dem Türgriff.
    »Danke, Lola«, murmelte Holt. »Sehr freundlich von Ihnen.«
    Der Schlaf überwältigte Holt bald; vielleicht lag es auch an dem Text der britischen Geschichte, die Emmeline ihm vorlas, der seine Sinne betäubte. Auf jeden Fall war er dankbar für jede Erleichterung von den Schmerzen in seinem rechten Bein. Viel zu früh trieben ihn die Kreaturen seiner Träume wieder aus dem Schlaf, und er wachte keuchend auf.
    Emmeline, seine Krankenschwester wider Willen, hatte das Zimmer verlassen und das Buch zurückgelassen.
    Er hatte ein wenig geruht - wie der Sehmerz, der jetzt mit atemberaubender Kraft zurückkehrte. Holt schnappte nach Luft und tastete nach dem Fläschchen Opium, das Dr. Boylen für ihn zurückgelassen hatte. Er verzichtete darauf, etwas flüssiges Opium auf den Löffel zu schütten, und nahm einen tiefen, bitteren Schluck aus der Flasche. Ein anderer Mann als er wäre versucht gewesen, die Flasche leer zu trinken und den Kampf aufzugeben, doch er war ein sturer Texaner, entschlossen, nicht wie eine alte Frau im Bett zu sterben.
    Holt stellte das Opiumfläschchen wieder ab und legte sich in die schweißgetränkten Laken zurück, wartete und litt. Schließlich begann das Laudanum zu wirken, und er fühlte sich wenigstens ein bisschen besser als zuvor.
    Er dachte an Emmeline, und ein Lächeln stahl sich um seine Mundwinkel. Die Versuchung, sie aufzuziehen, war einfach zu groß gewesen, um ihr zu widerstehen, besonders weil sie ihm einige Momente des Vergessens erlaubt hatte, die gegenwärtig kostbar für ihn waren.
    Es klopfte an die Tür, anders als Emmelines Klopfen, weniger zaghaft, und die Haushälterin betrat das Zimmer. Er erinnerte sich daran, ihr Gesicht ein oder zwei Mal über sich gesehen zu haben, bevor der Doktor begonnen hatte, an ihm herumzuschneiden. Obwohl er ihren Namen gehört hatte, konnte er sich nicht an ihn erinnern.
    Sie schien zu wissen, dass er in seiner Erinnerung kramte, denn sie lächelte leicht und neigte den Kopf. »Ich heiße Concepcion«, erklärte sie. Die Gute hielt eine Spritze, die zweifellos mit Morphium gefüllt war, zurückgelassen von diesem alten Knochenflicker Boylen. »Ich bin die Haushälterin Ihres Vaters.«
    Sie wusste also Bescheid. Der alte Mann und sie mussten in einem vertrauten Verhältnis stehen, wenn er sie eingeweiht hatte, bevor er eine Gelegenheit hatte, Rafe, Kade und Jeb von ihrem lange verlorenen großen Bruder zu erzählen. Er wusste, dass Angus ihnen noch nichts erzählt hatte, denn keiner von ihnen war gekommen, um ihn abzuschätzen. So waren sie im Nachteil, denn er hatte sie von Anfang an einzeln und als Gruppe einschätzen können.
    »Holt«, stellte er sich vor.
    »Geben Sie mir Ihren Arm«, erwiderte sie.
    Er gehorchte gern, und sie setzte ihm die Spitze. Holt spürte, wie das Morphium und das Laudanum einen lustigen Tanz in seinem Blutkreislauf vollführten. Nach dem Krieg waren viele Männer von einer der Drogen oder beiden süchtig geworden, und er konnte verstehen, warum - es war des Teufels Segen, weitaus besser als Whisky.
    Sie legte die Spritze beiseite, zog die Decken von ihm und machte sich an seinem Verband zu schaffen. Er war froh, dass er sich selbst schon mit Laudanum betäubt hatte, denn die Spritze wirkte noch nicht, und als Concepcion den Verband löste, meinte er, sie risse Stücke aus seinem Fleisch.
    Er sog scharf und zischend die Luft ein, aber das war auch alles, was er sich anmerken ließ.
    »Sie sind ein sehr starker Mann«, bemerkte Concepcion ohne Bewunderung.
    »Danke«, erwiderte er. »Doch innerlich schreie ich wie die dritte Frau des Stadtsäufers.«
    Sie lächelte wieder, schob Emmelines Buch zur Seite und setzte sich. »Wir werden ein paar Minuten warten, dann wird es besser werden.«
    »Ich hoffe, Sie wollen mir nicht indirekt zu verstehen geben, dass Sie meine Verbände wechseln wollen?«
    Concepcion wirkte reumütig und ungefähr so willensstark wie der alte General Santa Anna persönlich. »Befehl vom Doktor«, erklärte sie. »Jeden Tag einen neuen Verband. Es ist sehr wichtig, um die Wunden sauber zu halten.«
    Er fluchte -

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