Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
die leiseste Andeutung einer solchen Möglichkeit zugetragen wurde. »Wirklich?«, fragte er mit trockenen Lippen. »Ich erinnere mich nicht.«
    Für eine Weile saß Klyveress nur da und schaute ihn an. Cavanagh erwiderte den Blick und hörte das Blut in den Ohren pulsieren; er wünschte sich, dass er die Fähigkeit besessen hätte, die Yycroman-Mimik zu deuten. Oder vielleicht war es auch besser, dass er dazu nicht in der Lage war. Wie auch immer es geschah - ein plötzliches Zuschnappen der Reißzähne, ein letzter stummer Gang in einen Hinrichtungsraum oder sonst etwas -, es wäre vielleicht besser, es nicht kommen zu sehen.
    Abrupt erhob sich Klyveress. Cavanagh machte sich auf dem Sitz klein und bereitete sich auf den tödlichen Biss vor. [Ich sage Ihnen eines, Lord Cavanagh], sagte die ci Yyatoor. [Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie ihr unsere Kinder abschlachtet, so wie ihr es mit den pawolianischen Kriegern getan habt. Falls CIRCE eingesetzt wird, werden wir euch bis zum letzten Yycroman-Krieger bekämpfen. Sie überbringen diese Botschaft an die Hierarchie von NorCoord.]
    Sie nahm wieder Platz und drehte das Gesicht im rechten Winkel von ihm weg. [Ihre Leute kommen], sagte sie und nahm einen Computer vom Tisch neben sich. [Es steht Ihnen frei, mit ihnen zu gehen.]
    Cavanagh betrachtete stirnrunzelnd ihr Profil. Das Herz schlug ihm noch immer bis zum Hals, und Schweiß lief ihm an den Schläfen herunter. Irgendetwas war hier nicht ganz stimmig. Vielleicht wollten sie über ihn herfallen, wenn er den Raum verließ ... aber das entsprach nicht den Gepflogenheiten der Yycroman. »Verzeihung«, sagte er mit Bedacht. »Ich glaube, ich habe da etwas nicht mitbekommen.«
    Klyveress schaute ihn wieder an. [Die Worte waren deutlich genug], sagte sie. [Falls die Hierarchie von NorCoord CIRCE gegen die Yycroman einsetzt, wird sie einen hohen Preis dafür zahlen müssen. Sie müssen ihnen das begreiflich machen.]
    Cavanagh schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, aber ich verstehe immer noch nicht. NorCoord will CIRCE doch gar nicht gegen die Yycroman einsetzen. Falls wir sie überhaupt einsetzen, dann gegen die Eroberer.«
    Klyveress starrte ihn mit einem überaus argwöhnischen Blick an. [Aber Sie haben doch mit dem Krieger Kolchin über CIRCE gesprochen.]
    »Ja, das stimmt«, räumte Cavanagh ein und beobachtete sie aufmerksam. Er hielt das noch immer für einen Trick und glaubte, dass sie ihn aus der Reserve locken und aushorchen wollte, was er über ihre Absichten bezüglich der Waffe wusste oder zumindest vermutete. Doch dann sprachen seine Instinkte wieder an ... und das, was er in ihrem Gesicht und in der Körpersprache sah, schien weniger Aggression und Triumph als vielmehr Furcht zu sein. »Aber wir haben nicht darüber gesprochen, dass NorCoord sie einsetzen will. Wir haben die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die Yycroman vielleicht eine eigene CIRCE entwickelt haben.«
    Klyveress' Pupillen weiteten sich - eine eindeutige Yycroman-Schockreaktion. [Die Yycroman würden niemals nach solch einer Waffe streben], beteuerte sie. [Welche verquere Logik veranlasst Sie überhaupt zu dieser Annahme?]
    »Wir haben Ihre Kriegsvorbereitungen draußen in den Steppen beobachtet«, sagte Cavanagh und drehte sich mit einem Kopfnicken in die besagte Richtung um. »Und wir haben Ihren Schlachtplan gesehen. Wir hatten aber nicht den Eindruck, dass Sie auch nur annähernd über die Feuerkraft verfügen, um die Mrachanis zu vernichten.
    Jedenfalls nicht ohne eine Waffe wie CIRCE.«
    Sie schaute ihn an, und die Pupillen weiteten sich wieder. [Glauben Sie das wirklich von den Yycroman?], fragte sie leise. [Ist das Ihre ureigene Überzeugung, Lord Cavanagh? Dass wir die totale Vernichtung eines anderen Volks anstreben würden?]
    »Nun, sie sind jedenfalls Ihre Feinde«, sagte Cavanagh und fühlte sich plötzlich höchst unbehaglich. Der Ausdruck in ihren Augen ... und das Schlimmste war, dass sie auch noch Recht hatte. Er hatte nichts weniger getan, als sie und ihr Volk der Planung eines Völkermords zu bezichtigen. Das war ein unglaublicher Vorgang, wobei noch erschwerend hinzukam, dass er diese Anschuldigung ohne jeden Beweis geäußert hatte. Und er hatte nicht einmal eine rationale Überlegung angestellt. »Nach meiner Erfahrung streben Feinde im Allgemeinen die Vernichtung des jeweils anderen an«, versuchte er sich zu rechtfertigen.
    [Dieser Dünkel], sagte Klyveress. Ihre Stimme war noch immer leise. [Dieser typisch

Weitere Kostenlose Bücher