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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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entwickelten Tieren vorkommen kann. Ich glaube allerdings nicht, dass die Pyramiden Geburtsstationen der Eroberer sind, falls Sie darauf hinauswollen.«
    »Wieso nicht?«
    »Zum einen glaube ich, einen deutlichen Hinweis auf Geschlechtsorgane in unserer Eroberer-Probe erkannt zu haben«, sagte Melinda. »Wenn mich nicht alles täuscht, heißt das, dass sie sich eben nicht durch eingeschlechtliche Knospen oder Ableger oder was auch immer fortpflanzen. Und zum anderen - wieso sollte jemand eine Geburtsstation im Freien aufstellen? Noch dazu mitten in einem Kriegsgebiet?«
    »Ich dachte dabei eher an Brutkästen für Tiere von der Heimatwelt der Eroberer«, sagte Holloway. »Irgendwelche bösen Viecher, die uns vom Kampf gegen die Eroberer ablenken sollen. Diese Dinger waren auch ziemlich gut geschützt - ich weiß nicht, ob Sie es schon gehört haben, aber jedes der Löcher war mit einer kleinen Klappe aus einem Geflecht verschlossen. Janovetz musste einen Riegel aufbrechen, um sie zu öffnen.«
    »Nein.« Melinda unterdrückte einen Schauder. »Davon hatte ich noch nichts gehört.«
    So ganz vermochte sie diesen Schauder aber doch nicht zu unterdrücken, bemerkte Holloway. »Ist Ihnen kalt?«, fragte er. »Wir können uns auch woanders unterhalten.«
    »Schon gut.« Melinda schaute zu den Sternen empor und den Schleierwolken, die an ihnen vorbeizogen. »Ich hatte mich nur gefragt, ob wir hier draußen überhaupt sicher sind.«
    »Das sind wir«, beruhigte Holloway sie. »Ich glaube nämlich nicht, dass die Eroberer im Moment noch über einsatzfähiges Fluggerät verfügen. Wie auch immer ihre Fähigkeiten im Linienschiffsgefecht sind - im Luftkampf in der Atmosphäre scheinen sie jedenfalls keine Meister zu sein. Ich werde mich eines Tages noch bei Ihrem Bruder wegen seiner Weitsicht bedanken müssen, uns diese Copperheads bereitzustellen.«
    Melinda zuckte zusammen. »Es tut mir leid, Colonel. Es war nie beabsichtigt, irgendjemandem solche Probleme zu bereiten.«
    »Schon in Ordnung«, sagte er. »Ich hoffe nur, dass es ihnen auch gelingt, Ihren Bruder Pheylan zu finden.«
    Melinda fuhr herum und starrte seine Silhouette an. »Wie ...? Haben die Copperheads es Ihnen gesagt?«
    »Nein, sie waren diesbezüglich sogar noch verschwiegener als Sie«, erwiderte Holloway. »Aber mir spukt das jetzt schon seit ein paar Tagen im Kopf herum. Eine private Rettungsmission in den Eroberer-Raum war die einzig halbwegs plausible Erklärung, die ich dafür hatte. Und aus Ihrer Reaktion schließe ich, dass ich Recht hatte.«
    »Ja.« Melinda schaute wieder zu den Sternen empor. Sie fragte sich, ob sie überhaupt eine Chance hatten, Pheylan zu finden. Oder ob er und Aric beide in der Dunkelheit verschwinden würden.
    »Sie können in diesem Krieg nicht ihren Platz einnehmen«, sagte Holloway leise in die Stille. »Sie können nur versuchen, Ihre Rolle auszufüllen und müssen es ihnen selbst überlassen, ihren Part zu spielen.«
    »Na, Sie haben gut reden«, sagte Melinda.
    »Finden Sie?«, sagte er mit plötzlich harter Stimme. »Ich habe auch Freunde und eine Familie, müssen Sie wissen.
    Sie sind in Schiffen und Bodenstationen über den ganzen Lyra- und Pegasussektor verteilt und warten auf den Angriff der Eroberer. Aber ich kann nicht auch noch ihre Bürde schultern. Genauso wenig wie Sie.«
    Melinda holte tief Luft. »Sie haben natürlich Recht. Es tut mir leid.«
    »Es muss Ihnen nicht leidtun«, sagte Holloway wieder mit ruhiger Stimme. »Ich bin nun schon seit zwanzig Jahren bei den Friedenstruppen. Und in den ersten zehn Jahren hatte ich erst einmal lernen müssen, loszulassen. Können Sie mir sonst noch etwas über die >Wurstscheibe< sagen?«
    »Eigentlich nicht«, sagte sie und zwang sich, Aric und Pheylan zu vergessen und sich wieder auf die akuten Probleme zu konzentrieren. »Zuerst muss ich die Scheibe und die Leiche des Eroberers noch ein paar biochemischen Tests unterziehen und Vergleiche anstellen. Glauben Sie, dass irgendeine Möglichkeit bestünde, noch eine weitere Scheibe zu beschaffen - vielleicht aus einer der anderen Pyramiden? Oder werden sie von den Eroberern zu gut bewacht?«
    »Interessant, dass Sie das zur Sprache bringen«, sagte Holloway. »Janovetz' Team ist ungefähr drei Kilometer von der Pyramide entfernt unter Beschuss geraten. Er war der Ansicht, dass eine erneute Annäherung Selbstmord wäre; es sei denn, wir würden jemanden mit starker Luftunterstützung dorthin schicken. Dazu bin ich aber nicht

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