Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer
Mrach-Kurierschiff auf sich hat?«
»Noch nicht«, sagte Pheylan und schüttelte den Kopf. »Höchstwahrscheinlich sind sie ihm auf dieser Bergbauwelt begegnet, die du erwähnt hast, haben es vom Himmel geholt und als Souvenir mit nach Hause genommen.«
»Und auch gleich herausgefunden, wie man es fliegt?«
»Das wäre vielleicht etwas schwierig gewesen«, räumte Pheylan ein. »Andererseits war ich schon bald draußen, nachdem es gelandet war und habe keine Mrachanis gesehen.« Er zuckte die Achseln. »Obwohl es natürlich auch denkbar wäre, dass die Zhirrzh sie unmittelbar nach der Landung abgeführt haben.«
»Das mag ich so an dir, Pheylan: Du bringst die Dinge immer auf den Punkt«, sagte Aric trocken. »Na ja, zumindest ist das nicht unser Problem.«
»Stimmt.« Pheylan stellte die Quetschflasche ab und justierte die Spanngurte der Isomatte, auf der er schlief. »Wir haben schon genug damit zu tun, dich, Paps, Quinn und Melinda aus der Patsche zu helfen.«
»Das ist doch gar kein Problem.« Aric tat seine Bedenken mit einer lässigen Geste ab. »Quinn und ich sind jetzt Helden, musst du wissen, und Helden steckt man nicht in den Knast. Und bei den Verbindungen von Paps sind er und Melinda wahrscheinlich schon wieder zu Hause und fragen sich, wo wir bloß stecken.«
»Hoffentlich hast du Recht«, meinte Pheylan.
»Natürlich habe ich Recht«, beruhigte Aric ihn. »Zumal Mediziner mit Melindas Referenzen viel zu wertvoll sind, um sie irgendwo wegzusperren.« Er streckte die Hand aus und schaltete das Licht aus. »Wie dem auch sei. Max sagt, du solltest dich etwas ausruhen. Wir sehen vielleicht einen Krieg am Horizont, aber das ist kein Grund, weshalb wir auf unseren Schlaf verzichten sollten.«
Pheylan massierte sich die verletzte Schulter. »Falls der Krieg nicht schon begonnen hat«, sagte er leise. »Es ist gerade erst drei Tage her, dass Thrr-gilag mir ein paar eindringliche Fragen über die Copperheads gestellt hat.«
Aric verzog das Gesicht. »Nun ... wenn er schon angefangen hat, hat er eben angefangen. Wir werden es auf die eine oder andere Art früh genug erfahren. Du ruhst dich jetzt erst einmal aus. Im Moment sind die Cavanaghs aus dem Schneider.«
25
Sie spürten Ezer Sholom in einem erstaunlich eleganten Apartment in einem ansonsten eher nichtssagenden Bezirk von Mig-Ka City auf - kaum fünf Häuserblocks von dem schäbigen Apartmenthaus entfernt, wo Fibbit gewohnt hatte.
Er lag dort auf dem Boden und wirkte zerbrechlich und alt. Und er atmete kaum noch.
»Was ist mit ihm los?«, fragte Cavanagh, als einer von Bronskis Männern das Diagnoseband aus einem Friedenstruppen-Verbandskasten um sein Handgelenk wickelte.
»Ich weiß nicht«, sagte Bronski und sog misstrauisch schnüffelnd die Luft ein, während er sich im Raum umschaute. Er ließ den Blick schweifen und deutete auf einen seiner Männer. »Daschka, ich möchte, dass Sie den ganzen Bereich überprüfen. Alle angrenzenden Apartments und potenziellen Standorte für Abhörgeräte - Sie wissen schon Bescheid. Postieren Sie Cho Ming an der Tür und kümmern Sie sich dann um den Rest. Falls Sie auf irgendwelche Mrachanis stoßen, die hier herumlungern, nehmen Sie sie fest - berufen Sie sich auf meine Autorität und vergessen Sie die diplomatische Etikette.«
»In Ordnung«, sagte Daschka und nickte. »Sie haben ihn gehört, meine Herren. Auf geht's.«
Er ging und nahm den Rest von Bronskis Truppe mit. »Wonach suchen Sie überhaupt?«, fragte Cavanagh, sog selber die Luft prüfend ein, roch aber nichts.
»Es riecht hier nach etwas, bei dem es sich um die Rückstände eines Hypnosepräparats handeln könnte«, sagte Kolchin ihm. »Wenn die Mrachanis es eilig hatten, Informationen aus Sholom herauszubekommen, haben sie vielleicht so etwas benutzt.«
»Oder so etwas missbraucht«, knurrte Bronski. »Hypnosepräparate sind schwierig zu handhaben, und ich bezweifle, dass die Mrachanis viel Übung damit hatten, sie bei Menschen anzuwenden.«
»Wer weiß.« Cavanagh schaute zu Lee hinüber, der düster aus einem der Fenster blickte. »Es scheint auf jeden Fall die Mühe wert gewesen zu sein, ihn ausfindig zu machen.«
Lee antwortete nicht. Er hatte überhaupt nicht mehr viel gesagt, seit Bronski ihn quasi degradiert und vor sechzehn Stunden Phormbi mit ihnen verlassen hatte. »Sie haben ihn sicherlich wie ihresgleichen behandelt«, merkte Bronski an und schaute sich im Apartment um. »Wir werden der Sache auf jeden Fall auf den Grund
Weitere Kostenlose Bücher