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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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die Cavatina seit ihrem Einflug ins System das einzige Schiff, das auf den abschüssigen Pisten gelandet war, anstatt von ihnen zu starten.
    Das Commonwealth hatte die Nachricht vom Angriff der Eroberer schließlich veröffentlicht und auf allen Mrach-Welten schauten Mrachanis und Besucher gleichermaßen furchtsam gen Himmel. Viele dieser Besucher reisten auch schon wieder ab.
    »Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie«, bemerkte Kolchin neben Cavanagh. »Die Mrachanis hatten sich gerade für einen Angriff durch das Yycroman-Reich gerüstet, als wir in letzter Minute auftauchten und das Feuer für sie löschten. Und nun haben sie schon wieder den Schwarzen Peter: Sie stecken mitten im wahrscheinlichen Anflugkegel der Eroberer und warten auf den Angriff.«
    »Das Wort >Ironie< würde ich in diesem Zusammenhang aber nicht verwenden«, erwiderte Cavanagh. »>Tragik< scheint mir hier eher angebracht zu sein.«
    »Nein, so habe ich das auch nicht gemeint«, sagte Kolchin und schüttelte den Kopf. »Ich wollte damit sagen, dass, wenn wir damals nicht eingegriffen hätten, sie gar keine andere Wahl gehabt hätten, als Verteidigungseinrichtungen aufzubauen und sich mit ihrem Einsatz vertraut zu machen. Doch dann kamen wir des Wegs und haben die Yycroman wieder nach Hause geschickt. Also bestand für sie keine Notwendigkeit mehr, Maßnahmen zur Verteidigung zu treffen. Und sie haben auch keine getroffen.«
    Cavanagh nickte; er hatte verstanden. »Ja, das stimmt. Und nun müssen sie dieses Versäumnis überstürzt nachholen.«
    »Richtig«, sagte Kolchin, beschirmte die Augen mit der Hand und schaute zu den Flugautos empor. »Aber ich sage Ihnen eins: Kriegsführung ist nichts, was man en passant lernt.«
    Cavanagh registrierte links von sich aus dem Augenwinkel eine Bewegung: Das Bodenfahrzeug der Cavatina wurde vorsichtig aus dem Laderaum im Heck des Raumschiffs manövriert. »Sie haben doch vor ein paar Jahren einige Zeit in Mig-Ka City verbracht, nicht wahr?«, fragte er Kolchin, als die beiden die Rampe hinuntergingen, um das Fahrzeug in Empfang zu nehmen.
    »Es waren nur ein paar Wochen«, sagte der andere. »Die Yycroman hatten sich wieder einmal wegen der Verbotszone beschwert, und die Mrachanis baten das Oberkommando, ein paar von uns zu jeder ihrer Welten zu entsenden, um die Errichtung städtischer Verteidigungsanlagen zu erörtern.«
    »Und was hatten Sie von ihnen gehalten?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Kolchin langsam. »Sie hatten keinen schlechten Eindruck gemacht - sie waren höflich und freundlich usw. Aber ... ich weiß nicht. Sie schienen manchmal schrecklich viel zu reden, ohne im Grunde etwas zu sagen. Wenn die Kameraden beim Militär sich so verhalten, kann man davon ausgehen, dass sie nicht wissen, worüber sie überhaupt reden. Ich weiß es nicht.
    Manchmal sagte ich mir, sie seien es wert, dass man sie unter Einsatz des eigenen Lebens verteidigt; und im nächsten Moment hätte ich den ganzen Planeten am liebsten selbst plattgemacht, damit endlich Ruhe wäre.«
    Cavanagh dachte an seine sporadischen Begegnungen mit den Mrachanis zurück. »Ich weiß, was Sie meinen. Sie haben es an sich, alle emotionalen Register zu ziehen. Wahrscheinlich sind sie sich dessen aber nicht einmal bewusst.«
    Kolchin grinste. »Nun, wir haben unsererseits auch ein paar Register gezogen. Wir hatten nämlich zwei Kameraden aus Modendina on Palisades in der Einheit, die sich in ihrer Freizeit gern auf Italienisch unterhalten haben, und noch drei Leute aus Edo, die immer ins Japanische verfallen sind, wenn die Italiener sich bemerkbar gemacht haben. Und dann gab es noch den verrückten Ray, der in zwanzig Sprachen fluchen konnte und auch die entsprechenden Gesten beherrschte. Die Mrachanis wussten nicht, was sie von diesen Typen halten sollten, und sie haben sie ganz bestimmt auf die Palme gebracht.«
    Hill wartete schon auf dem Fahrersitz, als sie ins Fahrzeug einstiegen. »Captain Teva hat bereits die Einquartierung arrangiert, Sir«, sagte er Cavanagh. »Wir können direkt dorthin fahren.«
    »Wir müssen nicht durch den Zoll?«, fragte Kolchin und runzelte die Stirn.
    »Anscheinend nicht bei der Einreise«, sagte Hill und zuckte die Achseln. »Teva sagte, er hätte das Gefühl, die Mrachanis seien froh, dass noch ein paar Menschen mehr sich in der Stadt herumtreiben.«
    »Wir sollen wahrscheinlich an vorderster Front sein, falls die Yyeroman doch noch einmal ihr Mütchen an ihnen kühlen wollen«, murmelte Kolchin.

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