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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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fragte er.
    »Er macht einen intelligenten und kompetenten Eindruck und scheint auch auf unserer Seite zu stehen«, sagte ich ihm. »Doch Tera wird mich jetzt wohl leider für einen Idioten halten. Hast du vor ein paar Minuten ein metallisches Geräusch gehört?«
    »Nein, nicht an dieser Stelle«, sagte er und schnippte zweimal mit den Fingern. Die zwei Frettchen brachen bei diesem Signal ihre Erkundung ab und flitzten über seine Beine auf die Schultern hinauf. »Sie haben auch nichts gehört«, fügte er hinzu. »Ob es womöglich durch die Entstehung einer Druckfalte verursacht wurde?«
    »Nein, es war nichts in dieser Art«, sagte ich. »Tera sagte mir, dass sie mit dem Kopf gegen das Schott gestoßen sei. Aber danach hat es sich für mich nicht angehört.«
    »Vielleicht war es Shawn in der Elektronikwerkstatt ihr gegenüber«, mutmaßte Ixil, während die Frettchen wieder über seine Beine aufs Deck herunterliefen. »Er sagte, dass er einen der Reserve-Trimmungsregler zerlegen und reinigen wollte.«
    »Er ist hergekommen? Oder hat er die Gegensprechanlage benutzt?«
    »Er ist hierhergekommen«, sagte Ixil. »Er wollte dich bitten, eine Entscheidungsroutine beziehungsweise eine Diagnose für die Regler laufen zu lassen, die bereits online sind. Obwohl er die Reserveaggregate eigentlich nicht zerlegen wollte. Wäre schließlich möglich, dass wir sie noch brauchen.«
    »Leider verfügt dieses Schiff höchstens über die Entscheidungsfähigkeit eines Politikers, der sich zur Wiederwahl stellt«, sagte ich. »Teras Computer ist in dieser Hinsicht völlig nutzlos.«
    »Ja, das hat er auch erwähnt«, sagte Ixil. »Ich habe mich nach besten Kräften bemüht, eine Diagnose zu erstellen, und dann sagte ich ihm, dass er weitermachen solle.«
    »Gut«, sagte ich und zog den Drehstuhl der Konsole hervor. Dann setzte ich mich Ixil gegenüber, so dass ich die Tür aus dem Augenwinkel noch im Blick hatte. »Ich nehme an, du hast die Gelegenheit genutzt, etwas über ihn herauszufinden?«
    »Natürlich«, sagte er, als ob daran irgendwelche Zweifel bestünden. »Ein interessanter junger Mann, auch wenn er In meinen Augen irgendwie ein rebellischer Typ ist. Er ist schon weit gereist – er hat an ein paar Forschungsreisen teilgenommen, als er an der Technischen Hochschule war; auch an der, die nach Captain Dak’arios legendärer Reise durch die Spirale vor dreihundert Jahren erfolgte.«
    »Klingt nach einer halbherzigen Entschuldigung, um sich vor den Vorlesungen zu drücken«, sagte ich schniefend. »Was für eine Hochschule war das denn?«
    »Das Technische Institut Amdrigal auf Neu-Rom«, sagte er. »Er war der fünftbeste Absolvent seines Jahrgangs; das behauptet er zumindest.«
    »Beeindruckend – wenn es denn stimmt«, gestand ich widerwillig. »Und was wollte er auf Meima?«
    »Er hatte gerade keine Arbeit«, sagte Ixil. »Weshalb, wollte er mir aber nicht sagen – er ist jedes Mal ausgewichen, wenn ich dieses Thema wieder anzuschneiden versuchte. Er hat eigentlich nur so viel gesagt, dass er gerade mit seiner Studentenjacke in einer Taverne saß und von ein paar Angehörigen einer rivalisierenden Hochschule angemacht wurde, als er Blickkontakt mit Cameron herstellte.«
    »›Borodin‹ bitte – zumindest in der Öffentlichkeit«, ermahnte ich ihn. »Das ist nämlich der Name, unter dem er bei allen anderen an Bord firmiert.«
    »Stimmt. Verzeihung.« Er verstummte, und ein seltsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Da wäre noch etwas, das vielleicht von Bedeutung ist – oder auch nicht. Hast du schon einmal bemerkt, dass Shawn einen ziemlich eigenartigen Geruch verströmt?«
    Ich runzelte die Stirn. In einer spontanen Reaktion sagte ich mir, das war wahrscheinlich die seltsamste Bemerkung, die Ixil jemals gemacht hatte – jedenfalls so weit meine Erinnerung zurückreichte. Aber Ixil war kein Mensch, er hatte Kontakt zu zwei sogar noch nichtmenschlicheren Scouts, und sie alle verfügten über einen anderen sensorischen Wahrnehmungsbereich als ich. »Nein, habe ich nicht«, sagte ich.
    »Der Geruch ist auch ziemlich subtil«, sagte er. »Aber er ist eindeutig vorhanden. Mein erster Gedanke war, dass es vielleicht mit einem medizinischen Problem zusammenhängt und dass der Geruch entweder durch die Krankheit selbst oder durch die Medikation verursacht wird.«
    Ich hatte plötzlich einen Kloß im Hals. »Vielleicht wird er aber auch durch eine Droge verursacht. Möglicherweise eine illegale Droge?«
    »Könnte

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