Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zarias Geheimnis

Zarias Geheimnis

Titel: Zarias Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
Vom Netzwerk:
holte meinen Zauberstab hervor. »Verita sil nos mertos elemen.«
    Auf der anderen Seite des Portals wehte mir ein kalter Wind entgegen. Es bedeckten so viele dunkle Wolken den Erdenhimmel, dass kein einziger blauer Streifen zu erspähen war. Ich war froh, unsichtbar zu sein, weil sich keine drei Flügelspannweiten entfernt Jason Court und Sam Seabolt näherten.
    Wie erleichtert ich war, als ich sah, dass die Warze auf Jasons Nase verschwunden war.
    Beide trugen Jacken wegen der Kälte. Der Wind zerzauste ihnen das Haar und blies laut genug, um das Geräusch meiner schlagenden Flügel zu überdecken, als ich in ihrer Nähe in der Luft stehen blieb. Was hatten sie so nah am Portal vor?
    Jason marschierte mit vorgeschobenem Kinn schnurstracks auf den mit Zinnien bedeckten Felsblock zu und klopfte mit der Faust darauf. »Hier«, sagte er. »Sie ist geradewegs in diesen Felsen gelaufen und verschwunden.«
    Bei allen Trollen und Elfen, wie hatte Leona nur so leichtsinnig sein können?
    Mir fiel wieder ein, was Lily heute Morgen gesagt hatte: »Nicht alle Menschen sind gänzlich ohne Magie. Überraschend viele verfügen über Magie-Stufe fünf.«
    Was, wenn einer der beiden Menschen die Fähigkeit besaß, durch das Portal zu gehen? Ich bezweifelte, dass Leonas Mutter es mit irgendwelchen Schranken versehen hatte. Sie hatte diesen abgelegenen Ort bestimmt für sicher genug gehalten.
    Jason trat mehrmals gegen den Felsblock. Ich atmete vor Erleichterung tief durch. Wenn er magische Kräfte gehabt hätte, hätte sich das Portal geöffnet.
    »Vergiss die ganze Sache«, meinte Sam.
    »Sie hat mir eine Warze verpasst«, gab Jason zurück.
    »Aber du bist sie wieder los. Jetzt seid ihr quitt.«
    Jason schüttelte den Kopf. Er griff in seine Jacke. »Wenn ich sie wiedersehe, verpasse ich ihr etwas, das ihr für immer im Gedächtnis bleiben wird.« Er hielt eine Waffe mit einer abgerundeten Spitze in der Hand und fuchtelte wild damit herum.
    Wir hatten im Menschenkultur-Unterricht Waffen durchgenommen. Blutstein hatte gesagt, dass Menschen sie benutzten, um sich gegenseitig zu verletzen, manchmal sogar, um sich gegenseitig zu töten. Aber diese Waffe sah anders aus als die, die wir uns im Unterricht angesehen hatten. Sie war eleganter und ganz schwarz.
    »Ist es das, was ich denke?« Sam klang beunruhigt.
    Jason grinste. »Sieht die nicht cool aus? Mein Dad hat sie besorgt.«
    »Eine Laserpistole?« Sam trat einen Schritt zurück.
    »Damit kann ich der Stirn dieses Mädchens ein bleibendes Mal verpassen.« Jason zielte hügelaufwärts auf das Wäldchen. Ein roter Lichtstrahl schoss die Anhöhe hinauf und traf die große Blaufichte unweit der Stelle, wo ich das Zauberbuch meiner Mutter vergraben hatte. Während Jason die Waffe ganz ruhig hielt, fing ein Ast Feuer.
    »Was zum Teufel tust du da!«, schrie Sam. Er sprintete den Hügel hinauf.
    Ich nahm alle meine Kraft zusammen, flog an Sam vorbei und erreichte den Baum vor ihm. Mit dem Wind griff die Flamme auf den ganzen Ast über. Es war mir schleierhaft, woher der Funken gekommen war. War das noch mehr »Technologie«?
    Ich flog näher an das Feuer heran. Der aufsteigende Rauch brachte mich zum Husten, als ich meinen Zauberstab darauf richtete. »Resvera den«, sagte ich. »Brich ab.«
    Mit einem lauten Knacken brach der flammende Ast nah am Baumstamm ab und entzündete die dichten blaugrünen Nadeln der Äste direkt darunter. Ich packte den abgebrochenen Ast und schleuderte ihn von mir. Funken sprühten vom Boden auf und fielen auf mein Kleid. Ich flog höher und schüttelte die Asche ab, die an meinen Röcken hing.
    Sam rannte auf den brennenden Ast zu, während er sich die Jacke auszog. Als er nahe genug war, erstickte er die Flammen mit seiner Jacke. Er reagierte sehr schnell und schlug schwer atmend immer wieder auf das Feuerein. Ich schwebte über ihm und schnippte Funken von meinem Kleid, während er das Feuer erstickte.
    Dann kam Jason angeschlendert.
    »Das war knapp«, sagte Sam.
    »’tschuldige«, erwiderte Jason. »Ich übe noch, wie man das Ding benutzt.«
    Er betrachtete den Baum und kniff die Augen zusammen. Dann berührte er die Stelle, wo der Ast abgebrochen war, als ich den Brechzauber ausgesprochen hatte. »Schau dir das an.«
    » Was soll ich mir anschauen?« Sam warf Jason einen verärgerten Blick zu. »Wie du fast einen Waldbrand ausgelöst hast?«
    »Äste brechen nicht einfach von selbst ab.« Jason hob erneut die Waffe an.
    Sam stellte sich seinem Freund

Weitere Kostenlose Bücher