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Zarias Geheimnis

Zarias Geheimnis

Titel: Zarias Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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stellte fest, dass dort weitere Zauber lauerten. Der Schutzzauber, mit dem ich mich belegt hatte, hielt mich davon ab, näher als eine Flügelspannweite an mein bequemes Nest zu treten. Dasselbe passierte im Zimmer meiner Mutter.
    Am Ende schlief ich auf dem Boden.
    Ich wachte im Morgengrauen auf, als jemand an meine Tür klopfte.
    »Zaria?« Beryls Stimme.
    Ich rappelte mich vom harten Steinboden auf und öffnete die Tür. Beryl kam hereingeschlurft. Sie lehnte sich gegen die Wand, die Flügel gefaltet, und wirkte noch erschöpfter, als ich sie je gesehen hatte. »Mach dir keine Sorgen, Zaria«, sagte sie. »Ich bin die Zauber losgeworden.«
    In meinem Herzen keimte Hoffnung auf. »Wer hat dich verzaubert?«
    »Ich habe es nicht gesehen. Ich glaube, die Person stand unter einem Unsichtbarkeitszauber.« Sie schüttelte den Kopf. »Warum sollte irgendjemand so viele Radia auf mich verschwenden?«
    Die Hoffnung erstarb. Beryl wusste, dass Lily ein Motiv hatte, und nur ein Zauber konnte sie davon abhalten, es auszusprechen.
    Ich zwang mich, keine Miene zu verziehen. »Ich gehe früh aus dem Haus«, sagte ich.
    »Bitte, Zaria. Ich entschuldige mich für das, was ich gestern Abend gesagt habe. Ich war nicht ich selbst.«
    »Ich weiß.« Das entsprach der Wahrheit. Ich streifte sie beim Vorbeigehen und murmelte etwas, dass ich Orchideen sammeln wollte.
    »Warte. Ich muss dir etwas Wichtiges sagen.«
    Ich blieb stehen, drehte mich um und blickte in ihr schrecklich hageres Gesicht. Ihre gelben Augen, verschleiert und trüb, sahen aus, als würden sie sich jederzeit vor Erschöpfung schließen. »Du musst dich ausruhen, Beryl«, sagte ich so sanft wie möglich.
    »Aber …«
    »Bitte, Beryl. Ruh dich jetzt aus.« Ich wünschte, ich wüsste, wie ich ihr helfen konnte. Heute würde ich mehr über geschichtete Magie herausfinden. Ich würde zurück zur Bibliothek gehen und dieses Mal wirklich die Bücher dort studieren. »Aber nimm dich vor deinem Nest in Acht – es könnte verzaubert sein«, sagte ich ihr.
    Sie nickte noch einmal. »Ich weiß«, flüsterte sie. »Ich weiß.«
    Ich musterte sie genau. Wie sehr wollte ich ihr vertrauen können. Aber ich wusste, dass ich mich ihr nicht anvertrauen durfte. Und wenn ich ihr zuhörte, tischte sie mir vielleicht nur weitere Lügen auf.
    »Auf Wiedersehen, Beryl.«
    Draußen pflückte ich eine Handvoll Orchideen. Ich kaute traurig auf den roten Blüten herum, während ich zu Leona flog, in der Hoffnung, sie abzufangen, bevor sie das Haus verließ.
    Ich klopfte an Leonas Haus. Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit, und sie lugte nach draußen. Ich war so froh, sie zu sehen, dass ich lächelte.
    Sie lächelte nicht zurück, als sie mich hereinwinkte.

»Ich habe dich gestern gesucht«, setzte ich an. »Leona …«
    Ein Wimmern hinter ihr ließ mich innehalten. Ich sah an Leona vorbei und erblickte ihre Mutter, Doreen Blutstein, auf einem niedrigen Hochsitz. Ein Auge war zugeschwollen, und direkt darüber klaffte eine tiefe Brandwunde.
    »Sie war gestern Abend auf der Erde«, erklärte Leona knapp.
    Oberons Krone! Doreen musste das Zinnien-Portal benutzt haben … und war auf der anderen Seite Jason Court und seiner Laserpistole begegnet.
    Ein Schauer lief mir über beide Flügel. Wie hatte er so grausam sein können?
    »Ich habe zehntausend Radia-Einheiten verbraucht, um ihre Schmerzen zu lindern«, sagte Leona. »Aber nichts wirkt.«
    Zehntausend Radia-Einheiten entsprachen einem vollen Grad im grünen Bereich. Leona wusste bestimmt, dass es keine Heilzauber gab, und hatte es dennoch versucht. Ich hätte es auch probiert, wenn jemand, den ich liebte, so schlimm zugerichtet worden wäre. Mir wurde zum ersten Mal wirklich bewusst, wie sehr Leona ihre Mutter liebte, auch wenn sie sich nie über irgendetwas einig zu sein schienen.
    »Ich weiß nicht, was passiert ist«, flüsterte Leona. »Sie hat es mir nicht erzählt.« Sie sprach lauter, damit Doreen sie hören konnte. »Ich will wissen, wer dich angegriffen hat, Mutter.«
    Doreens gesundes Auge schnellte hin und her. »Es war ein Junge, vielleicht in deinem Alter.« Ihre Stimme klang schwach.
    »Warum hat er das getan?«, fragte Leona.
    »Er hat nichts gesagt«, erwiderte Doreen. »Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen, aber er hat offenbar auf mich gewartet. Er hat direkt vor dem Portal gestanden.«
    »Ich hoffe, du hast ihn in eine Kröte verwandelt«, gab Leona zurück.
    »Eine Kröte?«, stammelte ihre Mutter. »Elfen fügen

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