Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
Vom Netzwerk:
Fragen. Was sind dir die Antworten wert?«
    »Ich werde Sie nicht dafür bezahlen!«
    Er neigte den Kopf nach hinten und kippte die letzten Reste seines Kaffees hinunter. »Dann weiß ich nicht, wie ich mir deine Anwesenheit hier erklären soll.«
    Was konnte ich sagen, ohne ihm zu verraten, wie dringend ich auf Informationen angewiesen war?
    Laz rieb sich mit dem leeren Becher über die Wange. »So schmeichelhaft ich deinen Besuch auch finde, glaube ich kaum, dass du hier bist, weil du meine Gesellschaft so schätzt. Hier ist also mein Angebot – die erste Frage beantworte ich dir umsonst: Ich weiß nicht, wo deine Familie ist . Glaub mir, wenn ich es wüsste, würde ich alles daransetzen, jede einzelne Radia-Einheit aus dir herauszupressen.« Er ließ den Becher von einem Finger baumeln. Er schaukelte hin und her. »Jede weitere Frage beantworte ich dir für einhundert Radia.«
    So ein Trog! »Der Preis ist zu hoch«, erklärte ich. »Hundert Radia für die Antworten auf zwei Fragen.«
    Ein habgieriges Funkeln trat ihm in die Augen. »Dieses eine Mal. Schieß los.«
    Ich platzte beinahe mit meiner dringlichsten Frage heraus, als mir plötzlich ein anderer Gedanke kam. »Nein«, sagte ich. »Ich möchte, dass wir eine Vereinbarung treffen. Der Preis gilt auch für zukünftige Anfragen. Jeweils zwei Fragen für hundert Radia, wann immer ich will. Und Sie schwören auf Ihren Zauberstab, dass Sie niemandem erzählen, worüber wir reden.«
    Der Elf trat von einem Bein aufs andere. Seine Augen schnellten hin und her.
    »Abgemacht«, erwiderte er langsam. »Diese Vereinbarung ist aber nicht unbefristet. Ich beantworte dir drei Tage lang jeweils zwei Fragen für hundert Radia. Und ich schwöre bei meinem Zauberstab, niemandem zu erzählen, worüber wir gesprochen haben.«
    So wie ich Laz kannte, würde ich am vierten Tag eine wichtige Frage haben, die nur er beantworten konnte. Ich sollte mehr Zeit heraushandeln. Aber ich war müde. Mir war nicht nach Feilschen. Außerdem würde er sowieso nicht nachgeben. »Abgemacht«, willigte ich ein.
    Er zog seinen Hut in einen flotteren Winkel. »Erste Frage?«
    »Sagen Sie mir, was Sie über den Troll-Mantel wissen, mit dem Sie mich gefangen haben.«
    Er gab ein schnaubendes Lachen von sich. »Darüber kann ich dir nicht viel sagen. Wie es scheint, hat man mich hinters Licht geführt, da du den Mantel hast verschwinden lassen.«
    »Was genau sollte der Mantel bewirken?«, fragte ich und holte meinen Zauberstab hervor.
    Laz kratzte sich nur an der Schulter. »Wie ich sehe, hast du deinen Zauberstab verändert«, bemerkte er. »Der Mantel sollte die Fähigkeit haben, Elfen und Kobolde außerstande zu setzen, ihre magischen Kräfte zu benutzen. Er sollte Schmerzen verursachen, die mit jeder Bewegung stärker werden.«
    »Und die Qualen, die ich erlitten habe, waren Ihnen egal?«
    »Das ist deine zweite Frage, Zaria. Damals habe ich es für eine gute Idee gehalten.«
    Wut flackerte in meinen Flügeln auf. Mein Zauberstab zitterte in meiner Hand. Laz behielt ihn im Auge, wirkte aber nicht so nervös, wie er es hätte sein sollen.
    Es trat eine lange Pause ein. Dann schenkte ich ihm ein Lächeln. Jeder, der uns beobachtet hätte, hätte es bestimmt als grimmig bezeichnet. »Welche Art von Magie steckt in dem Hut, den Sie tragen?«
    Er sah mich an, als hätte ich gerade bei einem Kartenspiel geschummelt. »Ich kann von niemandem in Elfenland verzaubert werden, solange ich ihn trage.«
    Ich erwiderte seinen Blick. »Nicht einmal Lily Morganit kann Sie wieder mit einem Zauber belegen?«
    »Richtig.« Er atmete laut aus. »Vier Fragen und Antworten. Zeit zu bezahlen.«
    Während ich meinen Zorn unterdrückte, hob ich meinen Zauberstab und saturierte ihn. Er holte seinen heraus; er war aus Messing und hatte eine Lapislazuli-Spitze. Mit der Spitze meines Stabs berührte ich die seine. Wut wallte in mir auf, als ich spürte, wie mich die Magie von zweihundert Radia verließ und auf Laz überging.

»Ich habe noch mehr Fragen«, teilte ich Laz mit.
    »Ich habe ein schlechtes Geschäft gemacht.«
    »Haben Sie Lily Morganit wiedergesehen, seit sie das letzte Mal hier war?« Frage eins.
    Er grinste zufrieden über die einfache Antwort. »Nein.«
    »Wenn der Troll-Mantel Rückstände hinterlassen hätte«, setzte ich zur nächsten Frage an, »was wären dann die Eigenschaften dieser Rückstände?«
    »Rückstände?« Laz klang beunruhigt. »Rückstände?«, wiederholte er. »Was soll das heißen? Du

Weitere Kostenlose Bücher