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Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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mit einer leuchtend gelben Borde gesäumt. Er trug eine Krone aus geschnitztem Holz.
    Trolle reisten also auch zur Erde, denn in der Welt von Tirfeyne wachsen keine Bäume, nichts, woraus man eine hölzerne Krone machen könnte. Wie furchterregend musste es für einen Menschen sein, das Pech zu haben, einem Troll zu begegnen.
    Ich ergriff im selben Augenblick Meteors Hand, in dem er mir seine entgegenstreckte. »K-Könich«, sagte er heiser.
    Der unverkennbare Duft von Orchideenblüten erfüllte plötzlich die Luft, und mir wurde bewusst, wie hungrig ich war und ich mich wie nie zuvor nach Elfennahrung sehnte. Ein Troll hielt mir eine Steinschüssel vor die Nase, die mit getrockneten Orchideen gefüllt war.
    »Esst«, forderte uns der König auf. »Stärkt euch.« Seine tiefe Stimme erfüllte die Halle, ohne dass er schreien musste. Ganz im Gegensatz zum Gnom-Anführer.
    Ich nahm eine Handvoll Blütenblätter und stopfte sie mir in den Mund. Meteor aß auch ein wenig. Und obwohl ich es schrecklich fand, von Tausenden Trollen beim Essen beobachtet zu werden, schmeckten die Orchideen ausgezeichnet.
    Der Troll-König ergriff das Wort. »Orchideen, wie es sich gehört.«
    Wie es sich gehört?
    Meteor verbeugte sich. Ich folgte seinem Beispiel und murmelte ein Dankeschön.
    Die Augen des Troll-Königs schlugen mich in ihren Bann. Ich wollte wegsehen, konnte es aber nicht.
    Sein Blick brachte meine Erinnerungen zurück! Als Erstes erinnerte ich mich daran, dass wir vor den Gnomen weggeflogen waren. Dann die Reise zur Erde mit Laz. Laz. Wo war er jetzt? Mir kamen die Worte eines meiner Entführer in den Sinn: »Lass ihn hier. Der riecht nach Ärger.« Ich erinnerte mich an meine eigene Reise zur Erde. Daran, wie ich den Kometenstaub gestohlen hatte – und warum ich es getan hatte.
    Aevia ray.
    Ich ließ Meteor los und steckte meine Hand in die Tasche. Die wertvolle Phiole mit dem Staub war immer noch da sowie die kleine Flasche aevum derk .
    »Zaria Turmalin.« Der König sprach.
    Woher kannte er meinen Namen? Die Trolle, die mich hierher gebracht hatten, hatten mich nie gefragt, wer ich war. Sie hatten nur miteinander geredet. Sie ist es. Die Beschreibung trifft auf sie zu.
    »Du trägst etwas von großer Bedeutung bei dir«, fuhr der König fort.
    Wie konnte er das wissen? Ich erinnerte mich nicht daran, dass man mich durchsucht hatte. War Laz ein Spion der Trolle?
    Meine Feynara-Magie flackerte auf und drohte sich zu entflammen. Ich wusste, was sie wollte: Sie wollte die Kontrolleüber die Halle übernehmen, alle Trolle über einen Haufen werfen und sich einen Fluchtweg nach Elfenland bahnen.
    Nein. Nicht jetzt. Nicht hier. Ich würde mit einem Schlag alle meine Radia verlieren.

Der Troll-König hob einen Finger. »Wir werden dir den Staub nicht wegnehmen.«
    »Ach ja?«, platzte ich heraus.
    »Trolle mischen sich nicht in die belanglosen Streitereien des Elfenvolks ein. Aber die Schlacht, die du jetzt schlägst, ist alles andere als belanglos, Zaria Turmalin. Es geht darum, ob Elfenmagie fortbestehen oder ins Nichts versinken wird. Als eure Nachbarn können wir eine für die Welt von Tirfeyne so wesentliche Angelegenheit nicht ignorieren.«
    Als unsere Nachbarn? Ich fragte mich, ob die Trolle auch nur die geringste Ahnung hatten, welchen Ruf sie bei den Elfen hatten. Wussten sie, dass wir sie für gefährlich und widerlich hielten?
    »Du magst tapfer sein, Zaria, aber du hast einen Fehler begangen.«
    Ich hatte so viele Fehler begangen. Welchen davon meinte er?
    »Du hättest ohne Anleitung deiner Herrscher nicht versuchen sollen, die Bestandteile für aevia ray zu besorgen.«
    Ich schluckte. Er wusste, dass ich aevia ray herstellen wollte? Wer außer Laz konnte den Trollen meine Absichten verraten haben? Und warum würde der König der Trolle den König und die Königin der Elfen erwähnen?
    König Oberon und Königin Velleron herrschten natürlich über Elfenland. Alle akzeptierten das. Das stand außer Frage. Aber ich kannte niemanden, der sie je gesehen hatte. Wo waren sie jetzt, da Elfenland auseinanderbrach? Und wie sollte ich um ihre Anleitung bitten?
    »Wir werden dir das Nectara-Elixier geben, das du suchst«, grollte der Troll-König. »Du musst jedoch versprechen, dassdu, sollte es dir gelingen, aevia ray herzustellen, es deinem König und deiner Königin bringen wirst.«
    »S-Sie geben uns Nectara-Elixier?« Ich blickte zu ihm auf.
    »Wir werden dir erlauben, Nectara aus dem Trollreich mitzunehmen, aber

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