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Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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nicht so, als hätte sie eine Wahl gehabt.«
    »Wir bringen der Königlichen Familie das aevia ray ?« Leona bewegte sich langsam rückwärts. »Aber …«
    »Die Trolle haben gesagt, sie würden sie beim Wort nehmen«, erklärte Meteor. »Und Troll-Magie ist noch viel schlimmer, als wir befürchtet haben.«
    »Na wunderbar«, murmelte Laz sarkastisch. »Das wird ja immer besser.«
    »Wenn es uns gelingt, das aevia ray herzustellen, bringen wir es nach Anschield«, sagte ich unmissverständlich.
    »Na ja, es wäre doch dumm, sich auf den mühsamen Weg nach Anschield zu machen, ohne zu wissen, ob du etwas Wertvolles zu übergeben hast, oder?« Laz nahm einen schrillen, weinerlichen Tonfall an. »Bitte schön, Eure Majestäten, ich überreiche Euch dieses wunderbare aevia ray als Geschenk … nur weiß ich eigentlich gar nicht, ob es aevia ray ist. Es könnte auch eine Mischung aus Kekskrümeln und Staub sein, aber ich hoffe, es gefällt Euch.« Er tat so, als würde er vor einem imaginären Königspaar zu Kreuze kriechen.
    Er hatte seinen Standpunkt deutlich gemacht. »Na schön. Wir werden es ausprobieren. Aber nicht an Ihnen, Laz. Andalonus wurde als roter Elf geboren. Wir werden das aevia ray an ihm ausprobieren.«
    Laz blickte verschlagen. »Wir sollten alle eine kleine Menge ausprobieren. Der Troll-König wird schon nicht dahinterkommen. Wir könnten uns zur Geheimhaltung verpflichten.«
    Wie verlockend es klang! Wenn sich die verschiedenen Bestandteile in aevia ray verwandelten, hätten wir eine große Menge.
    Wir könnten Andalonus mit riesigen Vorräten versorgen und all die Magie ersetzen, die meine Freunde und ich verbraucht hatten. Wir könnten etwas davon für meine Familie aufheben.
    Ich malte mir das alles aus, schüttelte dann aber den Kopf. »Nein. Ich habe mein Wort gegeben.«
    »In einem Moment der Schwäche«, wandte Laz ein. »Und bestimmt unter Zwang.«
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte Meteor. »Zaria hält sich an ihr Wort.«
    »Deshalb vertrauen wir ihr«, bekräftigte Leona.
    Ich betrachtete meine Freunde. Was für ein Glück ich hatte. Sie wurden nicht von Habgier geleitet. Sie machten sich etwas aus mir. Und aus Elfenland.
    Ich schwebte hoch genug, um auf Laz herabzublicken. »Sie haben recht, wir müssen die Mischung ausprobieren. Aber ein Elf genügt. Andalonus hat ein größeres Anrecht darauf als Sie.«
    »Dann ziehe ich das Le MoCo zurück.«
    Leona lachte. »Erpressung?«
    Laz wandte sich direkt an mich: »Bist du nicht die gute Elfe, die ihrem teuren Elfenland helfen will?«, fragte er, als hätte Elfenland nichts mit ihm zu tun. »Dir läuft die Zeit davon, Zaria Turmalin. Die dauerhaften Zauber verlieren ihre Wirkung, in Galena wimmelt es von bösartigen Gnomen …«
    »Halt«, unterbrach ihn Meteor. »Das reicht.«
    Es war nicht schwer, sich alle möglichen Katastrophen vorzustellen. Genau wie er sagte, hatten wir nicht mehr viel Zeit.
    »Ich tue euch einen Gefallen«, erklärte er feierlich. »Jeder Test ist riskant. Nicht jeder würde sich freiwillig melden.«
    »Aber wenn sich herausstellt, dass es aevia ray ist«, meinte Leona, »verdienen Sie es nicht.«
    Mir gefiel das Ganze auch nicht. Ich wartete auf Meteors Meinung.
    Mit finsterem Blick sagte er: »Stell eine kleine Menge her. Probier es an Laz aus … und brich dann jeglichen Kontakt zu ihm ab.«
    Laz verbeugte sich. »Danach mache ich mich aus dem Staub. Versprochen.«
    Ich schwebte auf Leona zu und berührte ihre Flügelspitzen mit meinen. »In Ordnung?«
    Ihre Augen waren bleifarben, aber sie stimmte zu.

Ich hatte dunkle Vorahnungen. Wenn es uns gelang, aevia ray herzustellen, würde sich dann ein habgieriger Schmuggler wie Laz wirklich mit einer »kleinen Menge« zufrieden geben? Würde er nicht vielmehr versuchen, so viel wie möglich davon in die Finger zu bekommen – und das mit allen erdenklichen Mitteln?
    Ich wünschte, er würde gehen, während wir die Bestandteile zusammenmischten, aber mir reichte ein Blick auf seinen stoppeligen Kiefer, um zu wissen, dass ich ihn nie würde überreden können, das Zimmer zu verlassen. Sollten doch die Trogs ihn und seinen Kobold-Hut holen!
    Leona kannte ihn nicht so gut wie ich. Erst forderte sie ihn ruhig auf, »sich zu verziehen«, und brüllte ihm dann ins Gesicht, als er sie ignorierte. Laz schwebte mit einem trägen Grinsen in der Luft und reagierte auf nichts, was sie sagte. Meteor machte sich wie ich erst gar nicht die Mühe; stattdessen weckte er Andalonus und

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