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Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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Geduld zu üben, weil Meteor darauf bestand, dass wir jeden Tropfen und Krümel, jedes Körnchen und jeden Flocken genau abmaßen. Als wir fertig waren, war der Kometenstaub als einziger Bestandteil völlig aufgebraucht – es waren noch ziemlich viele Kekskrümel, der Großteil des Beutels Le MoCo und fast eine ganze Flasche Nectara übrig.
    Die kleine Kristallflasche war nahezu voll. Meteor hatte vorausgesagt, dass der Zauber dieselbe Menge Radia verbrauchen würde, obwohl wir dieses Mal über zehntausend Mal mehr aevia ray herstellten. Er hatte recht.
    Ich rechnete schon fast damit, dass Laz in der Tür erscheinen würde, bevor ich die Flasche versiegeln konnte, aber er tauchte nicht wieder auf. »Nichts und niemand außer mir kann diese Flasche zerbrechen oder öffnen«, sagte ich. »Nichts und niemand kann dieses aevia ray ohne mein Einverständnis an sich nehmen.«
    Eine Weile blieben wir einfach nur auf der bunten Spirale sitzen, vier Freunde vereint in Freude und Erschöpfung. Wir hatten etwas unglaublich Seltenes erschaffen. Warum hatte ich das Gefühl, als wären wir ständig zu neuen Gefahren unterwegs, nie in der Lage, uns auszuruhen?
    Schließlich meinte Meteor, dass wir uns genauso gut gleich auf den Weg machen könnten.
    »Und wie gelangen wir nach Anschield?«, fragte ich müde.
    Er seufzte. »Wir könnten versuchen, uns zum Saphir-Tor zu befördern.«
    »Ich könnte uns alle zusammen befördern«, bot Leona sich an. »Wenn wir am falschen Ort landen, landen wir wenigstens alle am selben falschen Ort.«
    Wir lauschten aufmerksam, als Meteor beschrieb, wohin wir unterwegs waren. »Eine Diamantenbrücke führt vom Letzten Gestade von Elfenland zur Insel Anschield. Zwischen dem Ende der Brücke und dem Saphir-Tor befindet sich ein Strand. Das Tor ist drei Meter breit und vier Meter hoch. Es ist der einzige Weg durch die Festungsmauer – eine Mauer, die mit Zaubern verstärkt ist, damit niemand über sie hinwegfliegen kann.«
    »Soll ich versuchen, uns auf die andere Seite des Tors zu befördern?«, fragte Leona.
    »Nein. Das wäre genauso gefährlich, wie sich von einer Welt in die andere zu befördern. Du weißt nie, wo – oder wann – du landest.«
    »Saphir-Tor. Drei Meter breit, vier Meter hoch«, murmelte Leona.
    Sehnsüchtig drückte ich ein Kissen an mich und wünschte mir, ich könnte in diesem friedvollen Zimmer bleiben. Ich glaubte nicht mehr daran, dass wir uns endlich entspannen könnten, sobald wir dem Königspaar das aevia ray überreicht hatten. So wie die Dinge bisher gelaufen waren, rechnete ich mit noch mehr Schwierigkeiten.
    Ich blickte besorgt zu Purzel. Was würde ihm zustoßen, wenn er sich nach draußen wagte, während wir weg waren? »Was sollen wir mit dem Gnom machen?«
    »Wir können ihn nicht zurücklassen«, sagte Leona. »Er ist ja fast noch ein Baby.«
    »Wir könnten ihn mitnehmen«, schlug Andalonus vor. »Er könnte in dem von Menschen gemachten Rucksack mitreisen.«
    Alle waren einverstanden.
    Während Andalonus Purzel weckte und ihm zeigte, wie er in den Rucksack klettern sollte, benutzte ich Feynara-Magie, um die Reste der aevia-ray -Bestandteile in einem Schrank zu versiegeln: das Nectara, die Reste des besonderen Kekses und Le MoCo.
    Die Kristallflasche steckte ich in die tiefste Tasche meines Kleids.
    »Startklar?« Leona saturierte ihren Zauberstab auf Magie-Stufe 20.
    Andalonus schulterte den Rucksack mit dem Gnom darin. Purzel pfiff aufgeregt, als wir vier uns an den Händen nahmen.
    »Transera nos« , sagte Leona.
    Ich prallte hart mit jemandem zusammen.
    »Uff!«, schnaufte ich und stand Nase an Nase mit Magistria Magnetit.
    »Zaria?« Ihre schwarzen Augen schnellten zu meinen Begleitern. »Leona Blutstein? Meteor und …? Oberons Krone, Andalonus Kupfer, was ist das da auf deinem Rücken?« Sie schreckte beim Anblick von Purzel zurück, der sich quietschend aus dem Rucksack zu zwängen versuchte.
    Ich tätschelte ihm den Kopf, und er griff nach meiner Hand und benutzte sie, um herauszuklettern. Er glitt auf den Boden und huschte davon, um sich in den Schatten einer Mauer zu kauern.
    Eine hohe, leuchtende saphirblaue Mauer. Eine Mauer, die von einem drei Meter breiten und vier Meter hohen Tor geteilt wurde.
    Ratsmitglied Wolframit stand mit Zirkon vor dem Tor. Keiner der beiden sagte ein Wort des Grußes. Ich erwartete, dass Meteor überglücklich darüber war, seinen Vater in Sicherheit und bei guter Gesundheit zu sehen. Aber er schwebte schweigend neben

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