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Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Titel: Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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verwandeln, wird ihr Haar zu Fell, Hände und Füße werden zu Pfoten, Zähne werden schärfer und länger, Nasen werden zu Schnauzen – aber die
Augen verändern sich nicht. Wenn jemand in die Augen eines Gestaltwandlers blickt, sieht er menschliche Augen, keine Wolfsaugen.
    Als ich jetzt den Wolf anschaute, blickte ich in Connors Augen. Es war Connor, den ich sah, Connor, mit dem ich redete. »Es tut mir so leid. Ich hätte es dir sagen sollen.« Ich ließ die Finger durch sein Fell gleiten. »Es tut mir so unendlich leid.« Ich wiederholte mich, aber mir fielen keine anderen Worte ein, die meine Traurigkeit und Reue ausdrücken konnten. Und meine Scham.
    Ich hatte ihn im Stich gelassen. Niemals hätte ich für möglich gehalten, dass so etwas geschehen könnte. Unter allen Umständen war ich immer davon überzeugt gewesen, unsere Art schützen und meinen Beitrag zur Verteidigung leisten zu können.
    Ich nahm eine Bewegung wahr und schaute auf. Mason und Wilson standen vor dem Käfig, Wilson hatte sein Betäubungsgewehr angelegt. Ich hielt die Hand hoch. »Nein, ihr müsst ihm Zeit lassen …«
    Wilson feuerte. Connor zuckte zusammen, als der Pfeil in seine Schulter eindrang. Er versuchte, den Kopf zu heben, aber das Betäubungsmittel zeigte bereits seine Wirkung. Er brach in meinem Schoß zusammen.
    »Zur Hölle mit dir, Mason! Du hättest ihm Zeit zum Heilen lassen sollen!« Ich riss mir das Sweatshirt vom Leib, und kaum hatte ich es über Connor gedeckt, war er in seine menschliche Gestalt zurückgekehrt.
    »O!«, sagte Mason. »Wenn sie bewusstlos sind, verwandeln sie sich also zurück?«
    Ich hatte keine Lust, seine Fragen zu beantworten. Blut
sickerte durch den Sweatshirtstoff. »Er ist schwer verletzt. Er braucht einen Arzt.«
    »Obwohl du selbst kein Werwolf bist, kennst du dich bestens mit Werwölfen aus.« Das war eine Feststellung, keine Frage.
    »Gestaltwandler. Sie bezeichnen sich selbst als Gestaltwandler. Hol einen Arzt, dann erzähl ich dir alles, was ich weiß.«
    »Ohne Lügen?«
    »Ohne Lügen.«
    Er nickte und schaute sich kurz um. »Hol meinen Dad, Ethan.«
     
    Ich weigerte mich zu gehen, bis Professor Keane Connors Wunden behandelt hatte. Seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, war sein grau meliertes Haar schneeweiß geworden. Wahrscheinlich hatte sein außer Kontrolle geratener Sohn dazu beigetragen.
    »Ich soll ihn also ganz normal zusammenflicken, als wäre er ein Mensch?«, fragte Professor Keane.
    Ich beantwortete seine Frage mit einem Nicken. Connors Kopf lag in meinem Schoß, und ich streichelte sein Haar. Der Puma hatte ihn an der Schulter, an der Seite und am Oberschenkel erwischt. »Wenn er aufwacht, wird er sich selbst heilen.«
    »Er kann sich also willentlich verwandeln«, sagte Mason. »Nicht nur, wenn Gefahr droht. Ich meine, er braucht keinen Adrenalinstoß, um die Verwandlung in Gang zu setzen? «
    »Er verwandelt sich, wann er will«, bestätigte ich, obwohl
mir jede Tatsache, die ich verriet, Bauchschmerzen bereitete.
    »Als ich Lucas mit dem Betäubungspfeil beschossen habe, hat er sich nicht zurückverwandelt.«
    »Vielleicht war er nicht richtig bewusstlos.«
    »Dann ist Lucas also tatsächlich der Wolf mit dem vielfarbigen Fell.«
    Ohne es zu wollen, hatte ich Lucas verraten, weil ich mich nicht genug auf die Frage konzentriert hatte. Ich hatte Mason zwar versprochen, alles zu sagen, aber ich wollte ihm eigentlich nur Dinge verraten, die ihm keinen Vorteil gegenüber den Gestaltwandlern brachten. Auch wenn ich eine Statische war, hatten ihre Interessen nach wie vor die oberste Priorität für mich. »Ja.«
    »Sind denn nur die männlichen Sherpas Gestaltwandler?«, fragte Mason.
    Ich schluckte. »Nein, es gibt auch Mädchen.«
    »Aber du bist keine?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Unsere Tests haben bereits ergeben, dass es genetisch ist, und Connor hat dich für eine Gestaltwandlerin gehalten. Wie kam es denn dazu?«
    Ich hatte nicht das Gefühl, etwas zu verlieren zu haben, und erzählte von meiner Gestaltwandler-Mutter und meinem menschlichen Vater.
    »Dann ist das Gestaltwandler-Gen rezessiv«, sagte er.
    Ich zuckte die Achseln. »Ihr seid die Wissenschaftler, nicht ich.«
    »Das muss der Fall sein, sonst würde es mehr Gestaltwandler als Menschen geben.«

    »Vielleicht erkennt ihr ja einen Gestaltwandler nicht, wenn ihr ihn seht.« Ich hatte mir den schnippischen Kommentar nicht verkneifen können, bedauerte ihn jedoch, als Mason sagte: »Wir können Connors

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