Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
Vom Netzwerk:
verdammte Ding behauptet.
    Bescheuertes, blödes Horoskop.
    Liebend gern würde sie den Rest ihres Lebens in quälender Monotonie verbringen, Hauptsache, sie erlebte nie wieder solch einen schrecklichen Verlust von etwas, das ihr sowieso nie gehört hatte.

18. KAPITEL
    E s hatte funktioniert. Irgendwie hatten sie diesen logistischen Albtraum hingekriegt – trotz der wenigen Zeit, der Konflikte und Verwirrungen.
    Am Samstag um drei Uhr, an Layla Parkers Geburtstag, war offensichtlich, dass der allererste Giving-Hope-Day ein überwältigender Erfolg werden würde.
    Claire saß an einem Tisch vor dem Gemeindezentrum, das Bein auf einer Getränkekiste abgelegt, die Hände tief in Erde vergraben, und pflanzte von der Gärtnerei gespendete Blumen in kleine Töpfe ein.
    Besseres Wetter hätten sie sich nicht wünschen können. Offenbar war ihnen der Himmel wohlgesonnen. In der vergangenen Woche hatte es immer wieder geregnet, und sie hatte inbrünstig gebetet, dass kein weiterer Sturm bevorstand. Doch jetzt zogen nur ein paar hohe, flauschige weiße Wolken über den weiten Himmel von Colorado. Der Juninachmittag war wunderschön, warm und sonnig, die Berge schimmerten in strahlendem, überwältigendem und an den Gipfeln mit Schnee getüpfeltem Grün.
    Der Geruch von Erde, Petunien, vermischt mit dem süßscharfen Duft der Kiefern, lag in der warmen Luft. Es roch frisch und neu und, so übertrieben es auch klingen mochte, nach Hoffnung.
    Obwohl sie den nicht abreißen wollenden Besucherstrom den ganzen Tag über beobachtet hatte, konnte sie es noch immer nicht fassen. Egal, wo sie heute gewesen war, hatte der Andrang sie jedes Mal überwältigt. Rentner schwangen gemeinsam mit Teenagern die Pinsel, um der Highschool-Tribüne einen neuen Anstrich zu verpassen. Kleine Kinder schleppten Werkzeug und Nägel und Wasserflaschen für ihre Eltern hin und her, die dabei waren, einen neuen Spielplatz auf einem von – Überraschung! – dem griesgrämigen Harry Lange geschenkten Grundstück zu errichten. Im Gemeindezentrum nähten ein Dutzend Hände Quilts für das Kinderkrankenhaus in Denver, und Claire hattebeobachtet, dass eingeschworene Feinde wie Frances Redmond und Evelyn Coletti sich beim Fädenabschneiden vorsichtig zugelächelt hatten.
    Bei der Erinnerung musste sie schmunzeln. Sie ließ ihre schmerzenden Schultern kreisen, aber es war eine glückliche, zufriedene Erschöpfung.
    Lange Stunden der Planung, der ganze Papierkram, schlaflose Nächte … nichts davon bereute sie.
    Noch war der Tag nicht vorbei – das Dinner und die Versteigerung fanden erst in einigen Stunden statt –, doch schon jetzt hatte der Tag all ihre Erwartungen übertroffen. Die Einwohner von Hope’s Crossing redeten mehr miteinander als sonst, kümmerten sich um ihre Nachbarn und arbeiteten zusammen.
    Der Hoffnungsengel – wer immer das auch sein mochte – war bestimmt sehr erfreut darüber.
    Sie griff nach einem Handtuch, nach drei Tagen war es noch immer ein merkwürdiges Gefühl, den Gips endlich los zu sein. Auch wenn es noch einige Zeit dauern würde, bis ihre Hand wieder voll funktionsfähig war, sah zumindest ihre Haut nicht mehr ganz so verschrumpelt aus wie am ersten Tag.
    „Da hast du für Hope’s Crossing wirklich etwas Tolles auf die Beine gestellt.“
    Claire wirbelte mit einem kleinen, glücklichen Aufschrei herum.
    „Katherine!“ Instinktiv zog sie ihre Freundin in die Arme, ohne an ihre schmutzigen Hände zu denken.
    „Oje“, sagte sie dann, sowie sie die Schmutzstreifen bemerkte, die sie auf dem pfirsichfarbenen Pullover hinterlassen hatte. „Tut mir leid, jetzt bist du ganz dreckig.“
    „Kann man rauswaschen, keine Sorge. War sowieso nie mein Lieblingspulli.“
    Claire blickte sie kopfschüttelnd an. Katherine blieb einfach immer Katherine. Wenn jemand ihr Haus niederbrannte, würde sie auch noch behaupten, dass sie sowieso vorgehabt hatte umzuziehen.
    „Wie schön, dich zu sehen!“, rief Claire. „Ich hätte nie gedacht, dass du es tatsächlich noch schaffst. Wie geht es Taryn?“ Katherines sonst so hübsches Gesicht wirkte ausgezehrt, die Falten schienen sich tiefer in ihre Haut eingegraben zu haben. Ihr Haar hätte längst wieder gefärbt und geschnitten werden müssen, am liebsten hätte Claire sie zur Aufmunterung schnell zu einem Friseur geschleppt.
    „Leider nicht so gut, wie wir gehofft hatten, um ehrlich zu sein“, antwortete Katherine. „Wir waren wohl etwas zu optimistisch, als sie vor ein paar Wochen

Weitere Kostenlose Bücher