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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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schon zu spät. Der Fahrer war in Panik. Wenn ich ihn nicht verfolgt hätte, wäre dieser bescheuerte Charlie Beaumont nicht wie ein Irrer in die Kurve gerast, du hättest ihm nicht ausweichen müssen, und wir würden dieses Gespräch hier nicht führen.“
    Sie starrte ihn an. „Charlie Beaumont?“ Genevieves Bruder, klein für sein Alter, großspurig und – wie Riley früher – ständig in irgendwelche Schwierigkeiten verwickelt.
    „Er ist gefahren?“
    Riley nickte, etwas Trostloses und Kaltes lag in seinem Blick. Wahrscheinlich funktionierte ihr Gehirn noch nicht so richtig, denn sie konnte noch immer keinen Zusammenhang herstellen. „Behauptest du, dass Charlie in unsere Läden eingebrochen ist?“
    „Er … und ein paar andere.“
    Der trostlose Ausdruck in seinen Augen verstärkte sich, und wieder fragte sie sich, was genau sie eigentlich verpasst hatte.
    „Zumindest glauben wir das“, fuhr er fort. „Bisher deutet alles darauf hin. Charlie hat sich auf Anraten seines Anwalts aber noch nicht geäußert. Allerdings haben wir die Geständnisse von ein paar anderen Jugendlichen, und die haben uns verraten, wo die Beute versteckt war.“
    „Das muss ein Irrtum sein. Mir ist bekannt, dass Charlie öfter Ärger macht, doch das ist … verrückt.“
    „Kein Irrtum.“
    „Aber die Beaumonts schwimmen in Geld. Warum sollteCharlie einen Computer stehlen und das bisschen Bargeld aus meiner Kasse? Und warum sollte er das Hochzeitskleid seiner Schwester zerschneiden?“
    „Wer weiß? Vielleicht ging es nur um den Nervenkitzel? Wieso auch immer, Charlie und die anderen stecken ziemlich in der Tinte. Es tut mir leid, dass du da mit reingezogen wurdest. Klassischer Fall von ‚zur falschen Zeit am falschen Ort‘.“
    Sie dachte an all die kleinen Ereignisse, die dazu geführt hatten, dass sie genau in diesem Moment auf der Bergstraße gewesen war – Jordies Eltern, die krank geworden waren, ihr spontanes Angebot, ihn nach dem Spring Fling nach Hause zu bringen, der späte Schneesturm, der die Stadt so schnell und heftig getroffen hatte.
    „Und du hast bestimmt angenommen, Hope’s Crossing wäre nach Oakland nur ein Kinderspiel.“
    „So etwas habe ich jedenfalls mit Sicherheit nicht erwartet“, stieß er durch zusammengebissene Zähne hervor.
    „Okay“, meinte sie schließlich, erschöpft von all den Andeutungen zwischen den Zeilen, die noch tückischer zu sein schienen als das Seegras in ihren Albträumen. „Was verschweigst du mir, genauso wie alle anderen?“
    Sein Gesichtsausdruck wurde wachsam. „Wie kommst du darauf, dass ich dir etwas verschweige?“
    „Ich habe zwei Kinder, Riley, und somit einen eingebauten Lügendetektor. Gehört zur Stellenbeschreibung einer Mutter dazu.“
    Er wirkte überrascht. Gut. Das war immer noch besser, als diese dunkle Traurigkeit in seinen Augen sehen zu müssen. „Willst du deine beiden Kinder mit einem Cop vergleichen, der die letzten fünf Jahre als Undercoveragent ständig lügen musste, um nicht im Schlaf ermordet zu werden?“
    Auch wenn sie sich nicht gerne vorstellte, wie er bisher gelebt hatte, hielt sie das nicht davon ab, ihn ein wenig aufzuziehen. „Meine Kinder glauben auch immer, dass sie einfach nur das Thema wechseln müssen, damit sie mich vom eigentlichenablenken. Warum rückst du nicht einfach mit der ganzen Geschichte heraus?“
    Er musterte sie lange, atmete dann langsam aus und blickte zur Seite. „Nachdem du ihm ausgewichen bist, ist Charlie Beaumont mit seinem Pick-up gegen einen Baum gerast.“
    Sie schnappte nach Luft. „Oh nein. Sag, dass sie unverletzt sind.“ Er antwortete nicht, und sie drückte sich in die Matratze und zog die Bettdecke höher gegen die plötzliche Kälte.
    „Sind sie nicht“, entgegnete sie dann, da sein Schweigen sich zu lange ausdehnte.
    „Einige hatten nur leichte Verletzungen.“
    „Aber?“
    Sie glaubte schon, dass er ihr nie mehr antworten würde. Als er es tat, klang seine Stimme sehr, sehr müde. „Zwei Mädchen wurden aus dem Wagen geschleudert. Eine erlitt schwere Kopfverletzungen und musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus in Denver geflogen werden. Und … die andere hat nicht überlebt.“
    Claire krallte die Finger in die Decke. Wie konnte sie nur hier liegen, sich selbst bedauern und sich um ihr Geschäft sorgen – über ihr Aussehen , um Himmels willen –, wenn eine Mutter gerade ihr Kind verloren hatte?
    „Wer?“, wisperte sie.
    „Mach dir darüber keine Gedanken, Claire.

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