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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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seltsamer, demütiger Ton schwang in der Stimme des Ritters mit, und sein Gesicht erschien in dem schwachen Licht unnatürlich blaß. Die Hand, die sein großes Breitschwert hielt, war jedoch ruhig wie ein Fels. Nur seine Augen verrieten einen Zweifel, den Garion dort noch nie wahrgenommen hatte.
    Wasser tropfte überall, als sie durch den regennassen Wald gingen. »Es war ungefähr hier«, sagte Garion und blickte sich um. »Ich sehe keine Spur von ihm.«
    »Ich bin hier oben.« Durniks Stimme erklang über ihnen. Er war auf eine mächtige Eiche geklettert und spähte jetzt nach unten. »Sind sie weg?« Vorsichtig kletterte er an dem glitschigen Stamm hinab. »Der Regen kam gerade rechtzeitig«, sagte er und sprang das letzte Stück. »Ich hatte allmählich Mühe, sie von dem Baum fernzuhalten.«
    Rasch, ohne ein Wort zu sagen, umarmte Tante Pol den guten Mann, und dann, als ob diese plötzliche Geste sie verlegen machte, begann sie, mit ihm zu schimpfen.
    Durnik ließ ihre Worte geduldig über sich ergehen. Auf seinem Gesicht lag ein seltsamer Ausdruck.

21
    I n dieser Nacht schlief Garion unruhig. Er wachte mehrmals auf und schauderte bei der Erinnerung an die Berührungen der Schlammenschen. Aber mit der Zeit ging auch diese Nacht, wie alles andere, zu Ende, und der Morgen dämmerte hell und klar. Er döste eine Weile in seine Decke eingerollt, bis Ce’Nedra kam, um ihn zu wecken.
    Er öffnete die Augen und sah sie an. »Guten Morgen.«
    »Die Dame Polgara sagt, daß du aufstehen sollst.« Garion gähnte, streckte sich und setzte sich auf. Er warf einen Blick aus dem Zelt und stellte fest, daß die Sonne schien.
    »Sie bringt mir das Kochen bei«, erzählte Ce’Nedra ziemlich stolz.
    »Das ist schön«, antwortete Garion und strich sich die Haare ausdem Gesicht.
    Sie betrachtete ihn einen Augenblick lang. Ihr kleines Gesichtchen war ernst und ihre grünen Augen aufmerksam. »Garion.«
    »Ja?«
    »Du warst gestern sehr tapfer.«
    Er zuckte leicht die Achseln. »Dafür werde ich heute wahrscheinlich ausgeschimpft.«
    »Wieso?«
    »Tante Pol und mein Großvater mögen es nicht, wenn ich tapfer zu sein versuche«, erklärte er. »Sie halten mich immer noch für ein Kind und wollen nicht, daß mir etwas zustößt.«
    »Garion!« rief Tante Pol, die über dem kleinen Feuer kochte. »Ich brauche mehr Holz.«
    Garion seufzte und rollte sich aus den Decken. Er zog seine Halbstiefel an, gürtete sein Schwert und ging hinaus in den Wald.
    Unter den riesigen Eichen war es immer noch naß von der Sintflut, die Tante Pol am Vortag herbeigerufen hatte, und es war schwer, trockenes Holz zu finden. Er wanderte umher und zog Zweige unter umgestürzten Bäumen und überhängenden Felsen hervor. Die schweigenden Bäume beobachteten ihn, aber sie wirkten heute morgen weniger unfreundlich.
    »Was machst du da?« fragte eine helle Stimme über ihm.
    Er sah rasch hoch, seine Hand fuhr zum Schwert.
    Ein Mädchen stand auf einem breiten Ast unmittelbar über seinem Kopf. Sie trug eine gegürtete Tunika und Sandalen. Ihr Haar war gelbbraun, ihre grauen Augen neugierig, und ihre helle Haut besaß den schwach grünlichen Schimmer, der sie als Dryade auswies. In ihrer linken Hand hielt sie einen Bogen, ihre rechte hielt einen Pfeil auf der Sehne. Der Pfeil war direkt auf Garion gerichtet.
    Er nahm die Hand langsam vom Schwert. »Ich sammle Holz«, erklärte er.
    »Wofür?«
    »Meine Tante brauchte es für unser Feuer«, antwortete er.
    Das Gesicht des Mädchens wurde hart, und sie legte den Bogen an.
    »Nur ein ganz kleines«, setzte er schnell hinzu, »zum Kochen.«
    »Feuer ist hier verboten«, sagte das Mädchen streng. »Das mußt du Tante Pol erklären«, sagte Garion. »Ich tue nur, was man mir aufgetragen hat.«
    Das Mädchen stieß einen Pfiff aus, und ein anderes Mädchen kam hinter einem nahen Baum hervor. Sie trug ebenfalls einen Bogen. Ihr Haar war fast so rot wie das Ce’Nedras, und auch ihre Haut hatte die Farbe von Laub.
    »Es sagt, daß es Holz sammelt«, berichtete das erste Mädchen. »Für ein Feuer. Glaubst du, ich sollte es töten?«
    »Xantha sagt, wir sollen herausfinden, wer sie sind«, meinte die Rothaarige nachdenklich. »Wenn sich herausstellt, daß sie hier nichts zu suchen haben, kannst du es töten.«
    »Also schön«, stimmte das gelbhaarige Mädchen offenbar enttäuscht zu. »Aber vergiß nicht, daß ich es gefunden habe. Wenn die Zeit kommt, werde ich es töten.«
    Garion spürte, wie sich seine Nackenhaare

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