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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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aufrichteten.
    Die Rothaarige pfiff, und ein halbes Dutzend weiterer, bewaffneter Dryaden kam aus den Bäumen herbei. Sie waren alle ziemlich klein, und ihre Haare hatten verschiedene Tönungen von Rot und Gold, ähnlich den Farben des Herbstlaubes. Sie sammelten sich um Garion und kicherten und schnatterten, während sie ihn betrachteten.
    »Es gehört mir«, sagte die gelbhaarige Dryade und kletterte vom Baum herab. »Ich habe es gefunden und Xera sagt, daß ich es töten kann.«
    »Es sieht gesund aus«, stellte eine der anderen fest, »und recht zahm. Vielleicht sollten wir es behalten. Ist es ein Männchen?«
    Eine andere kicherte. »Wir können ja nachsehen.«
    »Ich bin männlich«, sagte Garion rasch und errötete wider Willen.
    »Es wäre eine Schande, es zu vergeuden«, meinte eine. »Vielleicht können wir es eine Zeitlang behalten und dann töten.«
    »Es gehört mir«, beharrte die gelbhaarige Dryade stur, »und wenn ich es töten will, dann töte ich es.« Sie nahm Garion besitzergreifend beim Arm.
    »Wir wollen uns die anderen ansehen«, schlug die Xera Genannte vor. »Sie machen Feuer, und das sollten wir unterbinden.«
    »Feuer?« japsten einige der anderen, und alle starrten Garion vorwurfsvoll an.
    »Nur ein kleines«, sagte Garion schnell.
    »Bring es mit«, sagte Xera und ging durch den Wald voran zu den Zelten. Hoch oben murmelten die Bäume miteinander.
    Tante Pol wartete gelassen, als sie die Lichtung erreichten. Sie betrachtete die um Garion gescharten Dryaden, ohne eine Miene zu verziehen. »Willkommen, meine Damen«, sagte sie.
    Die Dryaden begannen miteinander zu flüstern.
    »Ce’Nedra!« rief die Xera Genannte plötzlich aus.
    »Base Xera«, antwortete Ce’Nedra, und die beiden liefen aufeinander zu und umarmten sich. Die anderen Dryaden kamen ein wenig weiter auf die Lichtung und warfen nervöse Blicke auf das Feuer.
    Ce’Nedra sprach rasch mit Xera und erklärte ihrer Base, wer sie waren, dann bedeutete Xera den anderen, näherzukommen. »Es scheint, daß dies Freunde sind«, sagte sie. »Wir bringen sie zu meiner Mutter, Königin Xantha.«
    »Heißt das, ich darf das hier nicht töten?« fragte die gelbhaarige Dryade und zog ein Gesicht, wobei sie mit ihren kleinen Fingern auf Garion zeigte.
    »Ich fürchte nein«, antwortete Xera.
    Die gelbhaarige Dryade lief schmollend davon.
    Garion stieß einen erleichterten Seufzer aus.
    Dann trat Meister Wolf aus einem der Zelte und betrachtete die Dryadenversammlung mit einem breiten Lächeln.
    »Es ist Belgarath!« quietschte eine der Dryaden und rannte glückstrahlend auf ihn zu. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, zog seinen Kopf zu sich herunter und küßte ihn herzlich. »Hast du uns Süßigkeiten mitgebracht?« fragte sie.
    Der alte Mann setzte ein feierliches Gesicht auf und begann, in seinen vielen Taschen herumzukramen. Zuckerwerk erschien und verschwand genauso schnell wieder, als die Dryaden, die sich um ihn geschart hatten, es so flink erhaschten, wie er es aus den Taschen holte.
    »Hast du neue Geschichten für uns?« fragte eine der Dryaden.
    »Viele Geschichten«, sagte Wolf und rieb sich verschmitzt die Nase.
    »Aber sollten wir nicht warten, damit eure Schwestern sie auch hören können?«
    »Wir wollen eine ganz für uns allein«, sagte die Dryade.
    »Und was würdet ihr mir für diese ganz besondere Geschichte geben?«
    »Küsse«, bot die Dryade sogleich an. »Fünf Küsse von jeder von uns.«
    »Es ist aber eine sehr gute Geschichte«, handelte Wolf. »Sie ist mehr wert als fünf. Sagen wir zehn.«
    »Acht«, feilschte die Dryade.
    »Also schön«, gab Wolf nach. »Acht klingt gut.«
    »Wie ich sehe, warst du schon früher hier«, bemerkte Tante Pol trocken.
    »Ich besuche sie von Zeit zu Zeit«, gab er zu.
    »Die Süßigkeiten sind nicht gut für sie, das weißt du genau«, setzte sie hinzu.
    »Ein paar werden ihnen nicht schaden, Pol, und sie mögen sie sehr. Eine Dryade würde für Süßigkeiten fast alles tun.«
    »Du bist gräßlich«, sagte sie.
    Alle Dryaden hatten sich inzwischen um Wolf versammelt. Sie sahen fast aus wie ein Garten voller Frühlingsblumen – alle, bis auf die gelbhaarige, die Garion gefangen hatte. Sie stand etwas abseits, zog ein finsteres Gesicht und spielte mit ihrer Pfeilspitze. Schließlich kam sie zu Garion herüber. »Du denkst nicht zufällig daran, wegzulaufen, oder?« fragte sie hoffnungsvoll.
    »Nein«, sagte Garion mit Nachdruck.
    Sie seufzte vor Enttäuschung. »Du würdest es

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