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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sehen.«
    Garion nickte und bemühte sich, das Gefühl einer nahenden Gefahr abzuschütteln.
    Mandorallen in seiner Rüstung und Barak im Kettenhemd ritten am Kopf der Gruppe, Hettar in seiner stahlbesetzten Pferdelederjackebildete die Nachhut. Das dunkle Gefühl einer Vorahnung schien sie alle erfaßt zu haben, und sie ritten wachsam, die Hände nahe den Waffen und nach Gefahr Ausschau haltend.
    Dann waren ganz plötzlich überall um sie herum tolnedrische Legionäre, die aus den Büschen oder hinter Bäumen hervortraten. Sie griffen nicht an, sondern standen einfach in ihren blankpolierten Brustharnischen und mit stoßbereiten Kurzspeeren da.
    Barak fluchte, und Mandorallen riß heftig am Hügel seines Schlachtrosses. »Geht beiseite!« befahl er den Soldaten und legte seine Lanze an.
    »Ruhig«, warnte Barak.
    Die Dryaden verschwanden nach einem überraschten Blick auf die Soldaten in dem dunklen Wald.
    »Was meint Ihr, Graf Barak?« fragte Mandorallen munter. »Es können nicht mehr als hundert sein. Sollen wir sie angreifen?«
    »Eines Tages müssen wir beide uns einmal ausführlich über gewisse Dinge unterhalten«, erwiderte Barak. Er warf einen Blick über die Schulter zurück und sah, wie Hettar langsam näher kam, dann seufzte er. »Na gut, dann können wir auch gleich anfangen.« Er zog die Riemen an seinem Schild straff und zog sein Schwert aus der Scheide. »Was meinst du, Mandorallen? Sollen wir ihnen einen Vorsprung geben, falls sie weglaufen wollen?«
    »Ein barmherziger Vorschlag, Graf Barak«, stimmte Mandorallen zu.
    Dann tauchte in einiger Entfernung eine Gruppe Reiter zwischen den Bäumen auf. Ihr Anführer war ein großer Mann, der einen mit Silber verbrämten blauen Umhang trug. Sein Brustharnisch und der Helm waren mit Gold verziert. Er ritt einen tänzelnden, kastanienbraunen Hengst, dessen Hufe das feuchte Laub der Erde aufwirbelten. »Hervorragend«, sagte er beim Näherkommen. »Absolut hervorragend.«
    Tante Pol musterte den Neuankömmling kalt. »Haben die Legionäre nichts Besseres zu tun, als Reisenden aufzulauern?« fragte sie.
    »Dies ist meine Legion, werte Dame«, sagte der Mann in dem blauen Umhang arrogant, »und sie tut, was ich ihr befehle. Ich sehe, daß ihr Prinzessin Ce’Nedra bei euch habt.«
    »Wo ich hingehe und mit wem, ist meine Sache, Euer Gnaden«, sagte Ce’Nedra hochmütig. »Es geht den Großherzog Kador aus dem Hause Vordue nichts an.«
    »Euer Vater ist höchst besorgt, Prinzessin«, sagte Kador. »Ganz Tolnedra sucht nach Euch. Wer sind diese Leute?«
    Garion versuchte, sie mit einem finsteren Kopfschütteln zu warnen, aber es war zu spät.
    »Die beiden Ritter, die unsere Gruppe führen, sind Baron Mandorallen von Vo Mandor und Graf Barak von Trellheim«, verkündete sie. »Der algarische Krieger, der unsere Nachhut bildet, ist Hettar, Sohn des Cho-Hag, Erster der Clan-Chefs von Algarien. Die Dame…«
    »Ich kann für mich selbst sprechen, Liebes«, unterbrach Tante Pol. »Ich bin neugierig zu erfahren, was der Großherzog Kador so weit im Süden treibt.«
    »Ich habe Interessen hier, meine Dame«, sagte Kador.
    »Augenscheinlich«, meinte Tante Pol.
    »Alle Legionen des Reiches suchen nach der Prinzessin, aber ich bin es, der sie gefunden hat.«
    »Ich bin erstaunt, einen Vorduvier zu finden, der so bereitwillig bei der Suche nach einer borunischen Prinzessin hilft«, sagte Tante Pol. »Vor allem, wenn man bedenkt, daß zwischen beiden Familien schon jahrhundertelange Feindschaft herrscht.«
    »Sollen wir dieses müßige Gezänk nicht lassen?« schlug Kador eisig vor. »Meine Beweggründe sind meine eigene Angelegenheit.«
    »Und zweifellos niederer Art«, setzte sie hinzu.
    »Ich finde, Ihr vergeßt Euch, meine Dame«, sagte Kador. »Ich bin schließlich, wer ich bin – und wichtiger noch, wer ich sein werde.«
    »Und was werdet Ihr sein, Euer Gnaden?« fragte sie.
    »Ich werde Ran Vordue, Kaiser von Tolnedra, sein«, erklärte Kador.
    »Oh? Und was macht bitte der zukünftige Kaiser von Tolnedra im Wald der Dryaden?«
    »Ich tue, was nötig ist, um meine Interessen zu schützen«, sagte Kador steif. »Im Augenblick ist es von Bedeutung, daß Prinzessin Ce’Nedra sich in meine Obhut begibt.«
    »Mein Vater hat sicherlich etwas dazu zu sagen, Großherzog Kador«, sagte Ce’Nedra, »und zu Euren Ambitionen.«
    »Was Ran Borune sagt, interessiert mich nicht, Eure Hoheit«, erwiderte Kador. »Tolnedra braucht mich, und kein Borunertrick kann mir die

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