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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kaiserkrone vorenthalten. Es ist offensichtlich, daß der alte Mann plant, Euch mit einem Honether oder Horbiter zu verheiraten, damit sie einen scheinbaren Anspruch auf den Thron erheben können. Das könnte die ganze Sache komplizierter machen, aber ich habe die Absicht, die Dinge einfach zu halten.«
    »Indem Ihr mich selbst heiratet?« fragte Ce’Nedra wütend. »So lange würdet Ihr nicht leben.«
    »Nein«, widersprach Kador. »Ich möchte keine Dryade zur Frau. Im Gegensatz zu den Borunern hält das Haus Vordue sein Geschlecht rein und unverseucht.«
    »Dann wollt Ihr mich also gefangennehmen?« fragte Ce’Nedra.
    »Leider wäre das unmöglich«, antwortete der Herzog. »Der Kaiser hat überall Augen. Es ist wirklich eine Schande, daß Ihr gerade zu diesem Zeitpunkt fortgelaufen seid, Hoheit. Ich hatte schon beträchtliche Kosten aufgewandt, um einen meiner Agenten in den Kaiserpalast einzuschleusen und etwas von einem seltenen nyissanischen Gift zu besorgen. Ich hatte mir sogar schon die Mühe gemacht, einen Beileidsbrief an Euren Vater aufzusetzen.«
    »Wie aufmerksam von Euch«, sagte Ce’Nedra erblassend.
    »Unglücklicherweise muß ich jetzt etwas direkter vorgehen«, fuhr Kador fort. »Ein scharfes Messer und etwas Schlamm sollten Ihre unselige Einmischung in die tolnedrische Politik beenden. Es tut mir sehr leid, Prinzessin. Es ist nicht persönlich gemeint, versteht Ihr, aber ich muß meine Interessen schützen.«
    »Euer Plan, Herzog Kador, hat nur einen Fehler«, sagte Mandorallen und lehnte seine Lanze behutsam gegen einen Baum.
    »Ich sehe keinen, Baron«, antwortete Kador verschlagen.
    »Euer Fehler lag darin, Euch unbesonnen in Reichweite meines Schwertes zu begeben«, erklärte Mandorallen. »Euer Kopf ist verwirkt, und ein Mann ohne Kopf hat wenig Bedarf für eine Krone.«
    Garion wußte, daß Mandorallens Draufgängertum zum Teil von seinem verzweifelten Bedürfnis herrührte, zu beweisen, daß er keine Angst hatte.
    Kador betrachtete den Ritter furchtsam. »Das würdet Ihr nicht wagen«, sagte er etwas unsicher. »Ihr seid stark in der Minderzahl.«
    »Ihr seid unklug, so zu denken«, sagte Mandorallen. »Ich bin der kühnste Ritter der Welt und in voller Rüstung. Eure Soldaten werden wie Grashalme für mich sein. Ihr seid verdammt, Kador.« Bei diesen Worten zog er sein Schwert.
    »Das mußte ja so kommen«, sagte Barak mit einer Grimasse zu Hettar und zog ebenfalls sein Schwert.
    »Ich finde, das sollten wir nicht tun«, verkündete eine neue Stimme rauh. Ein vertrauter, schwarzgekleideter Mann ritt auf einem dunklen Pferd hinter einem Baum hervor. Er murmelte rasch ein paar Worte und machte eine abgezirkelte Geste mit seiner rechten Hand. Garion fühlte ein dumpfes Rauschen und ein seltsames Dröhnen in seinem Kopf. Mandorallens Schwert entglitt seiner Hand.
    »Vielen Dank, Asharak«, sagte Kador erleichtert. »Damit hatte ich nicht gerechnet.«
    Mandorallen zog seinen Stahlhandschuh aus und hielt sich die Hand, als hätte er einen heftigen Schlag erhalten. Hettars Augen wurden schmal und dann seltsam leer. Das schwarze Pferd des Murgos sah ihn einmal an und wandte dann fast verächtlich den Blick ab.
    »Nun, Sha-Dar«, sagte Asharak hämisch, mit einem häßlichen Grinsen auf dem vernarbten Gesicht, »möchtest du das noch einmal versuchen?«
    Hettar sah angeekelt aus. »Es ist kein Pferd«, sagte er. »Es sieht zwar aus wie ein Pferd, aber es ist keines.«
    »Stimmt«, gab Asharak zu. »Es ist wirklich etwas ganz anderes. Du kannst dich in seinen Geist hineinversetzen, wenn du willst, aber ich glaube nicht, daß dir gefallen wird, was du dort findest.« Er schwang sich aus dem Sattel und ging auf sie zu, seine Augen brannten. Er blieb vor Tante Pol stehen und machte eine spöttische Verbeugung. »So treffen wir uns wieder, Polgara.«
    »Du warst sehr beschäftigt, Chamdar.«
    Kador, der gleichfalls abstieg, schien verblüfft. »Du kennst diese Frau, Asharak?«
    »Er heißt Chamdar, Herzog Kador«, sagte Tante Pol, »und er ist ein Grolimpriester. Du hast geglaubt, er kaufte nur deine Ehre, aber bald wirst du feststellen, daß er weit mehr als das gekauft hat.« Sie richtete sich im Sattel auf, und die weiße Locke an ihrer Schläfe leuchtete plötzlich hell. »Du warst ein interessanter Gegner, Chamdar. Ich werde dich fast vermissen.«
    »Laß es, Polgara«, sagte der Grolim rasch. »Ich habe meine Hand um das Herz des Jungen geschlossen. Sobald du anfängst, deinen Willen zu

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