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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Last sein, und ich würde mich selbstverständlich glücklich schätzen, für das, was wir verzehren, zu bezahlen.«
    Silk warf Tante Pol einen raschen Blick zu.
    »Selbstverständlich«, sagte sie.
    Silk sah sie überrascht an.
    »Es gibt keinen Grund, weshalb wir nicht zusammen reisen sollten«, fuhr sie fort. »Schließlich haben wir dasselbe Ziel.«
    Silk zuckte die Achseln. »Wie du meinst.«
    Garion wußte, daß dies ein schwerer Fehler war. Es grenzte schon fast an eine Katastrophe. Jeebers würde keinen guten Reisegefährten abgeben, und seine Schülerin zeigte alle Anzeichen dafür, daß sie rasch unerträglich werden würde. Sie war offensichtlich an ausreichend persönliche Bedienung gewöhnt und stellte ihre Forderungen vermutlich, ohne zu überlegen. Trotzdem waren es Forderungen, und Garion wußte sofort, von wem aller Wahrscheinlichkeit nach erwartet wurde, sie zu erfüllen. Er stand auf und ging um die Weidengruppe herum.
    Die Felder hinter den Bäumen waren in der Frühlingssonne blaßgrün, und kleine weiße Wolken zogen langsam über den Himmel. Garion lehnte sich gegen einen Baum und starrte auf die Felder hinaus, ohne sie wirklich zu sehen. Er wollte kein Diener werden – wer immer ihr kleiner Gast auch sein mochte. Er wünschte, es gäbe einen Weg, das von vornherein klarzustellen, ehe ihm die Dinge aus der Hand glitten.
    »Hast du den Verstand verloren, Pol?« hörte er Meister Wolf irgendwo hinter sich zwischen den Bäumen. »Ran Borune hat wahrscheinlich jetzt schon jede einzelne Legion ausgeschickt, um nach ihr zu suchen.«
    »Das ist meine Angelegenheit, Alter Wolf«, sagte Tante Pol. »Misch dich da nicht ein. Ich kann die Dinge so regeln, daß wir nicht von den Legionen belästigt werden.«
    »Wir haben keine Zeit, sie zu verhätscheln«, sagte der alte Mann. »Es tut mir leid, Pol, aber das Kind wird sich zu einem kleinen Monster entwickeln. Du hast gesehen, wie sie sich ihrem Vater gegenüber verhalten hat.«
    »Es ist kein großes Problem, jemandem schlechte Angewohnheiten auszutreiben«, sagte sie ungerührt.
    »Wäre es nicht einfacher, es so zu arrangieren, daß sie zurück nach Tol Honeth gebracht wird?«
    »Sie ist schon einmal weggelaufen«, antwortete Tante Pol. »Wenn wir sie zurückschicken, wird sie wieder davonlaufen. Mir ist wesentlich wohler, wenn ihre kleine Kaiserliche Hoheit dort ist, wo ich meine Hand auf sie legen kann, wenn ich sie brauche. Wenn die rechte Zeit kommt, möchte ich nicht die Welt auf der Suche nach ihr auseinandernehmen müssen.«
    Wolf seufzte. »Mach, was du willst, Pol.«
    »Natürlich.«
    »Aber halt mir das Balg vom Leib«, sagte er. »Sie macht mich nervös. Weiß einer der anderen, wer sie ist?«
    »Garion.«
    »Garion? Das überrascht mich.«
    »Mich eigentlich nicht«, erwiderte Tante Pol. »Er ist klüger, als er aussieht.«
    Eine neue Empfindung begann sich in Garions schon etwas verwirrtem Kopf auszubreiten. Tante Pols offensichtliches Interesse an Ce’Nedra versetzte ihm einen schmerzlichen Schlag. Mit Scham erkannte er, daß er eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit war, die sie dem Mädchen schenkte.
    In den darauffolgenden Tagen stellten sich Garions Befürchtungen rasch als wohlbegründet heraus. Eine unbedachte Bemerkung über Faldors Farm hatte der Prinzessin schon bald seinen früheren Stand als Küchenjunge offenbart, und sie benutzte ihr Wissen herzlos, um ihm jeden Tag hundert alberne kleine Besorgungen aufzutragen. Um es noch schlimmer zu machen, erinnerte Tante Pol ihn jedesmal an seine guten Manieren, wenn er sich zu weigern versuchte. Unausweichlich machte ihn die ganze Angelegenheit sehr verdrossen.
    Die Prinzessin entwickelte eine Geschichte über die Gründe ihrer Abreise aus Tol Honeth, während sie weiter nach Süden ritten. Die Geschichte änderte sich täglich und wurde mit jeder Minute unglaubwürdiger. Zuerst schien sie damit zufrieden, lediglich auf einem Ausflug zu Verwandten zu sein, dann ließ sie dunkle Andeutungen über die Flucht vor einer Heirat mit einem häßlichen, alten Kaufmann fallen. Als nächstes machte sie noch finstere Bemerkungen darüber, daß es einen Plan gäbe, sie zu entführen, um Lösegeld zu erpressen. Schließlich, in einer alles krönenden Anstrengung, vertraute sie ihnen an, daß die angebliche Entführung politisch motiviert war – als Teil eines ausgedehnten Planes, in Tolnedra Macht zu gewinnen.
    »Sie ist eine schreckliche Lügnerin, nicht wahr?« fragte Garion Tante Pol eines

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