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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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schmeichelhaft für mich. Ich werde jetzt einen Cognac trinken. Möchtest du auch einen?”
    “Lieber nicht. Aber ich sehe dir gern dabei zu.” Sie stützte ihr Kinn auf die Hände und betrachtete ihn zärtlich. “Bestellst du einen von denen, die mit einer kleinen Flamme unter dem Glas erwärmt werden?”
    “Himmel, nein!” Er sah sie belustigt an. “Warum?”
    “Ich würde dir gern bei diesem Ritual zuschauen. Und außerdem musst du unbedingt eine Zigarre rauchen.”
    Tomás lachte. “Würde dich das beeindrucken?”
    “Solche Zeremonien passen zu dir”, sagte sie einfach. “Tu mir doch wenigstens beim Cognac den Gefallen, ja?”
    “Nur, wenn du auch einen trinkst.”
    “Also gut, auf deine Verantwortung.”
    Auf einen Wink von Tomás eilte der Ober an ihren Tisch. Gleich darauf brachte er in einem silbernen Gestell zwei große Cognacschwenker, die über kleinen Flammen erwärmt wurden.
    “Auf dein Wohl!” Tomás schwenkte das Glas mit der goldenen Flüssigkeit und reichte es ihr.
    “Auf dein Wohl!” Petra spürte sofort die Wirkung und lehnte sich mit glänzenden Augen zurück. “Du liebe Güte!”
    “Hier hast du also deine Zeremonie.” Er lachte.
    Petra sah in ihr Glas. Der Ober hatte großzügig eingeschenkt. “Tomás, ich glaube nicht, dass ich das alles trinken kann.”
    “Auf Mallorca ist es eine unverzeihliche Beleidigung für den Gastgeber, wenn man seinen Cognac nicht austrinkt.”
    “Also gut.” Petra holte tief Luft und leerte ihr Glas in einem Zug. Der Cognac stieg ihr augenblicklich zu Kopf. In ihren Ohren rauschte es, und Tomás’ Stimme schien von weither zu kommen. “Du hättest ihn ganz langsam trinken müssen, Petra. Bist du nicht froh, dass du jetzt nicht auch noch eine Zigarre rauchen musst?”
    “Ich habe das Gefühl, mein Kopf zerspringt.” Der Raum schien sich um sie zu drehen, und ihr Herz schlug wie rasend. “Tomás”, sagte sie mühsam, “ich glaube, wenn du mich nicht ganz schnell an die frische Luft bringst, falle ich um.”
    Er war sofort an ihrer Seite und half ihr beim Aufstehen. Auf einen Wink brachte der Ober ihren Umhang.
    “Komm”, sagte Tomás zärtlich, “wir gehen noch ein bisschen am Hafen spazieren.”
    “Aber die Rechnung …”
    “Die Rechnung wird nach Alcamar geschickt.” Sanft führte er sie hinaus, vorbei am Personal, das sich verbeugte, und dann waren sie endlich draußen in der kühlen Nacht.

6. KAPITEL
    M it geschlossenen Augen atmete Petra gierig die kühle Nachtluft ein. Die frische Brise kühlte ihre heißen Wangen. Langsam ließ der Schwindel nach, doch sie hatte noch immer das Gefühl zu schweben. Tomás hielt sie fest umschlungen. Mit einem tiefen Seufzer lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. “Du bist der wunderbarste Mann, den ich je kennen gelernt habe”, flüsterte sie.
    “Petra.”
    “Es tut mir leid, dass ich auf Sa Virgen so gemein zu dir war. Damals wusste ich ja noch nicht …”
    “Petra, hast du schon jemals vorher Cognac getrunken?”
    “Noch nie. Merkt man das?”
    “Nur, wenn man dich sehr gut kennt”, sagte er beruhigend. “Lass uns ein Stück spazieren gehen.”
    “Ich bin schwer”, warnte sie ihn, denn sie wusste, wie unsicher sie auf den Beinen war.
    “Ich werde schon damit fertig.”
    “Du bist so stark.” Petra lehnte sich wieder an ihn. Ihre Füße schienen den Boden gar nicht zu berühren.
    “Sieh dir die Boote an”, sagte Tomás sanft. “Wo liegt die ‘Sulky Susan’ vor Anker?”
    “Am anderen Ende, wo die vernünftigen Boote sind.” Petra zeigte auf die großen Yachten, die an der Kaimauer vertäut waren. “All dies hier ist wertloses Zeug.”
    “Sie gefallen dir also nicht?”
    “Ich weiß nicht. Eigentlich liebe ich alle Boote.” Sie betrachtete gedankenverloren die unzähligen Masten, die sich gegen den dunklen Himmel abhoben.
    “Ich wünschte, wir wären jetzt auf Sa Virgen”, sagte sie verträumt. “Nur du und ich, oben auf den Klippen.”
    “Nachts ist es dort wunderbar. Ich fahre einmal mit dir hin.”
    “Und wir verbringen die Nacht dort?”
    “Ja.”
    “Versprich es!” forderte sie, weil sie fürchtete, er könnte es nur im Scherz gesagt haben. Sie blieb vor ihm stehen. Die Lichter, die in der Bucht tanzten, spiegelten sich in seinen Augen wider und machten sie nur noch geheimnisvoller. “Bitte, Tomás!”
    Er nahm sie in die Arme, ihre Lippen berührten sich sanft und forschend. Tomás flüsterte ihren Namen und zog sie fester an sich. Die Welt schien

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