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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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dahintergekommen, dass etwas nicht stimmte. Er tauchte bei den Conners auf und fragte sie über euch aus und so erfuhr er, dass ihr auf der Suche nach deinem Großvater seid. Da beschloss Drew, sich ihm auszuliefern, in der Hoffnung, dass er dich dann in Ruhe lassen würde. Was aber leider nicht geklappt hat.«
    »Aber du hast deinen Ring nicht mehr«, sagte ich an Drew gewandt.
    »Doch, der ist noch da«, sagte er matt und ließ meine Hand los. Er zog an einer Kette, die um seinen Hals hing und die mir bis dahin gar nicht aufgefallen war, weil sie unter seinem Hemd versteckt gewesen war. Daran schimmerte im schummrigen Licht der Kathedrale der Ring.
    »Aber den hätte Joshua Scott doch sehen können«, wunderte ich mich.
    »Lilian hat den Ring verzaubert. Er war für ihn nicht sichtbar.« Lilian nahm den Ring in ihre Hand und schloss die Augen. Als sie die Hand wieder öffnete, war der Ring verschwunden.
    »Er ist noch da«, sagte sie und nahm meine Hand. Sehen konnte ich ihn nicht, doch ich fühlte den Ring kalt und glatt auf meiner Handfläche. Ich sah sie erstaunt an.
    »Lilian, das ist genial.« Sie errötete leicht. Die Farbe auf ihren Wangen ließ sie wieder ein wenig lebendiger wirken.
    »Warum habt ihr mich nicht in euren Plan eingeweiht?«, fragte ich vorwurfsvoll.
    »Deine Reaktionen und deine Emotionen mussten echt sein. Joshua musste wirklich glauben, dass er gewonnen hatte«, sagte Lilian. Drew nickte zustimmend dazu.
    »Violet, es tut mir alles so leid«, sagte Drew und sah mir in die Augen. »Ich hab nie gewollt, dass das passiert. Ich wollte dich doch immer nur beschützen. Du warst doch immer so was wie meine kleine Schwester.«
    »Schon gut Drew, ich verzeihe dir«, beschwor ich ihn. Er durfte sich jetzt nicht zu sehr aufregen. Das Letzte, was ich wollte, war, dass er sich meinetwegen Sorgen machte. Er seufzte. Dann sah er mich sehr ernst an.
    »Du solltest vielleicht mal mit Anthony reden«, sagte er. »Ich glaube, es gibt da etwas, das ihr klären solltet.«
    »Ich glaube nicht …«, begann ich, doch Drew duldete keine Widerrede.
    »Doch, Violet. Bitte tu mir den Gefallen. Ich will nicht, dass du ihm die Schuld für etwas gibst, für das ich eigentlich verantwortlich bin. Außerdem weiß ich, wann es Zeit ist loszulassen, Prinzessin.« Er schenkte mir einen liebevollen Blick, während er mir mit den Fingern über den Handrücken strich.
    »Geh ruhig«, sagte Lilian. »Ich bleibe hier und kümmere mich um Drew.«
    Ich zögerte kurz. Drew ließ von meiner Hand ab und bedeutete mir mit einem Lächeln und einer eindeutigen Handbewegung, dass ich endlich gehen sollte. Langsam erhob ich mich und stieg die Stufen wieder hinunter.
    Unten angekommen sah ich meinen Großvater. Er saß noch immer auf dem Platz, an dem ich ihn zurückgelassen hatte. Den Platz neben ihm hatte nun jedoch Anthony eingenommen. Sie sprachen leise miteinander. Als ich mich ihnen näherte, verstummten sie augenblicklich. Anthony sah mich mit großen Augen an.
    »Wie geht es Andrew, mein Kind?«, fragte mein Großvater.
    »Er wird es schaffen«, sagte ich heilfroh. Mein Großvater lächelte. Anthony entfuhr ein erleichtertes Seufzen. »Großvater, könnte ich bitte für einen Moment mit Anthony unter vier Augen sprechen?«, bat ich ihn.
    »Aber natürlich«, sagte er, erhob sich und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn. »Wenn du etwas brauchst, ich bin in der Nähe.« Ich nickte dankbar und sah ihm nach, wie er hinter einer Tür verschwand. Nun waren Anthony und ich allein in dieser riesigen Kirche. Er sah mich nur an. Ich setzte mich jedoch nicht zu ihm, sondern ging den Kirchengang entlang bis ganz nach vorne, wo mehrere Reihen Kerzen standen. Ich blieb davor stehen und nahm mir eine der Kerzen, die daneben in einem kleinen Holzkästchen lagen. Hinter mir hörte ich Anthonys Schritte, die auf mich zukamen, bis er direkt neben mir stand.
    »Diese Kerze ist für Andrew Greystone, der mir immer ein treuer Freund gewesen ist. Ich vergebe ihm seine Schuld, denn er tat es zu meinem Schutz.« Ich entzündete den Docht der Kerze an der Flamme einer anderen und stellte sie daneben.
    »Diese Kerze ist für Violet Harrison«, hörte ich Anthony leise sagen und sah, wie er sie entzündete. »Ich bitte sie um Vergebung für alles, was sie durch mich erleiden musste. Sie war das Licht in meiner dunkelsten Stunde und hat mir gezeigt, was es bedeutet für seine Freunde einzustehen. Herr, du hast mir einen Engel geschickt, obwohl ich bereits

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