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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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versichere Ihnen, ich hätte nicht gefragt, wenn ich es wüsste. Derlei Spiele liegen mir nicht.«
    »Nein, natürlich nicht.« Sie lächelte wieder und sah ihm in die Augen. Er hatte ganz vergessen, wie groß sie war, nur wenige Zentimeter kleiner als er. »Ist dir bewusst, dass uns jeder in diesem Saal anstarrt und abwartet, was zwischen uns geschehen wird?«
    »Das bezweifle ich.« Er trank von seinem Wein. »Es ist ein sehr großer Saal.«
    »Und ein nicht unerheblicher Teil der Anwesenden ist mit mir verwandt«, gab sie zu bedenken. »Was bedeutet, sie erinnern sich wahrscheinlich an unsere... Umstände.«
    »Unsinn«, tat er es achselzuckend ab. »Es ist lange her, und seitdem gab es einige weit pikantere Skandale, mit denen sich die Leute befassen konnten. Ich würde meinen, dass sie unseren längst vergessen haben.«
    »Hast du es denn vergessen?«
    »Man neigt dazu, unerfreuliche Dinge zu verdrängen und weiterzuleben. Aber, nein, ich habe es nicht vergessen, ebenso wenig wie ich vergaß, dass mich mit elf Jahren eine Biene stach oder dass ich mit fünfzehn übel vom Pferd stürzte.« Oder dass mir mit dreiundzwanzig das Herz gebrochen wurde.
    »Ich entsinne mich noch recht gut an uns beide.«
    »Uns beide?« Gideon lächelte nach wie vor höflich. »Soweit es mir im Gedächtnis blieb, gab es eigentlich nie ein uns , oder? Es gab mich . Und es gab eindeutig dich. Und ich meine mich zu erinnern, dass es auch ihn gab, aber nie wirklich ein Wir .«
    Sie lachte. »Du bist außerordentlich spaßig, Gideon. Ich erinnere mich gar nicht, dass du so...«
    Er hob eine Braue. »Charmant warst?«
    »Nein, nein, an deinen Charme erinnere ich mich sehr wohl«, sagte sie und sah ihn interessiert an. » Zynisch war das Wort, nach dem ich suchte. Und arrogant, würde ich sagen.«
    »Die Zeit, Mylady, schreitet unerbittlich fort und mit ihr gehen die Unschuld und die Gutgläubigkeit der Jugend dahin.«
    »Uuh«, machte sie und verzog das Gesicht. »Das war fürwahr zynisch.«
    »Und zutreffend. Alsdann, Lady Braxton...«
    »Violet. Du hast mich immer Violet genannt.«
    »Ja, nur sind Sie jetzt Lady Braxton. Die Verhaltensregeln zwischen uns haben sich geändert.«
    Sie starrte ihn entgeistert an. »Ich hätte nicht erwartet, dass du so kalt sein würdest.«
    Was hast du erwartet? »Nochmals, ich bitte um Verzeihung. Es lag nicht in meiner Absicht, kalt zu sein. Ich wollte lediglich höflich sein.«
    »Fällt es dir schwer, höflich zu mir zu sein?«
    »Ganz und gar nicht. Ich bin ausnahmslos höflich zu Menschen, die ich kaum kenne.«
    »Ah ja.« Sie suchte seinen Blick. »Du freust dich also nicht, mich zu sehen?«
    »Weder freue ich mich, noch bin ich unfroh darüber. Meine Reaktion ließe sich am ehesten als überrascht beschreiben, wie wir ja bereits bemerkten. Auch schockiert träfe durchaus zu.« Er lachte leise. »Man rechnet nicht damit, bei einer Gesellschaft für eine ältere Dame mit einem Fehler aus der eigenen Jugend konfrontiert zu werden.«
    Sie blinzelte. »Und ich war ein Fehler?«
    »Mein größter, möglicherweise. Aber ich war jung und närrisch, und junge, närrische Menschen begehen oft Fehler.« Er beugte sich leicht vor und senkte die Stimme. »Ich rate Ihnen, weiterhin zu lächeln. Sie möchten doch gewiss nicht, dass diejenigen, die uns beobachten, diese Begegnung als unerfreulich deuten.«
    Sogleich legte sich wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht. »Du hast natürlich recht. Aber du solltest wissen, dass du nicht der Einzige warst, der Fehler gemacht hat.«
    Er hob sein Glas. »Oh, dessen war ich mir wohl bewusst.«
    »Was dir allerdings nicht bewusst gewesen sein könnte, war, dass ich meine Fehler erkannte und jeden davon bereue.« Sie verstummte kurz, ehe sie fortfuhr: »Es ist nicht zu spät, sie zu berichtigen.«
    »Ich fürchte, ich bin nicht ganz sicher, was Sie meinen, Lady Braxton«, entgegnete Gideon vorsichtig. »Aber ich habe festgestellt, dass sich manche Fehler niemals korrigieren lassen und man sie deshalb lieber auf sich beruhen lässt. Das gilt besonders für solche, die man in seiner Jugend beging.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir haben eine Menge zu bereden, du und ich.«
    »Ich fürchte, da muss ich Ihnen widersprechen.« Er sah in ihre violetten Augen. »Wir haben überhaupt nichts zu bereden. Das heißt, sollten wir uns auf der Straße begegnen, wäre eventuell das Wetter ein angemessenes Thema. Oder sollten wir uns noch einmal auf einer Party wie dieser gegenüberstehen,

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