Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
Vom Netzwerk:
Ähnlichkeit mit Lucian aufwies, und so konnte sie nicht umhin, sich ein ganz kleines bisschen zu freuen. Wenn er eifersüchtig war, lag ihm vielleicht etwas an ihr. Nicht dass es von Bedeutung war. Sie würden nicht lange zusammen sein. Trotzdem war es schön.
    »Nur ein Hauch«, sagte sie bestimmt.
    »Judith!« Susanna kam in bauschigen Röcken und mit einer Aura von Entschlossenheit auf sie zugerauscht. Ihre dunklen Locken waren, wie immer, ein klein wenig unordentlich, als hätte ihr Haar seinen eigenen Willen. Sie streifte Judiths Wange mit den Lippen. »Bin ich froh, dich zu sehen!«
    »Du sahst mich, als wir hereinkamen«, erwiderte Judith schmunzelnd. »Oder war es eine andere Lady Dinsmore, die uns bei unserer Ankunft begrüßte?«
    »Nein, nein, das war ich. Zum Glück bin ich die einzige Lady Dinsmore, die noch übrig ist.« Sie sah zu Gideon. »Meine Schwiegermutter war eine recht anmaßende Frau, die glaubte, alles und jedes besser zu wissen. Ungefähr so wie Ihre Tante, würde ich meinen.« Sie riss die Augen auf und starrte Gideon entsetzt an. »Gütiger Himmel, ich fasse nicht, dass ich das gesagt habe!«
    »Ich fasse auch nicht, dass Sie das gesagt haben«, sagte Gideon lachend. »Obwohl es höchst zutreffend war.«
    »Dennoch bitte ich um Verzeihung, Mylord.« Susanna lächelte reumütig. »Ich bin heute Abend ein wenig überwältigt, wie Sie vielleicht verstehen können«, erklärte sie und deutete mit der Hand zur Saalmitte. »Von all dem hier. Eine große Familie zu haben ist normalerweise ganz wunderbar, aber im Moment habe ich eine Schwester, die an allem herummäkelt, angefangen beim Champagner bis hin zur Kleidung des Orchesters. Eine andere versucht hilfreich, Probleme zu lösen, die es gar nicht gibt, und zwei Schwägerinnen haben beschlossen, dies wäre der passende Zeitpunkt, um nicht mehr miteinander zu sprechen. Meine Brüder sind allesamt verschwunden, mehrere Nichten flirten mit der offensichtlichen Absicht, einen Skandal zu provozieren oder zumindest jede Menge Gerüchte, und die Cousins sind schlicht zu zahlreich, als dass ich aufzählen könnte, was sie alles tun, um mich in den Wahnsinn zu treiben.«
    Gideon blickte sie ungläubig an. Oder war es entsetzt? Weder noch könnte man ihm verübeln, denn Susannas breit gefächerte Verwandtschaft reichte, um selbst die unerschrockensten Gemüter in Furcht zu versetzen.
    »Es entwickelt sich also alles wie erwartet?«, fragte Judith grinsend.
    »Leider Gottes ja.« Susanna lachte und wandte sich an Gideon. »Macht es Ihnen sehr viel aus, wenn ich Ihnen Judith für einen Moment entführe? Ich sah vorhin Ihre Tante. Vielleicht möchten Sie sie suchen oder...« Sie gestikulierte ziellos. »Nun, irgendwas. Ich muss unbedingt etwas Wichtiges mit Judith besprechen.«
    Judith sah sie fragend an. »Eine weitere Familienkrise?«
    »Noch nicht.« Ein Anflug von Unbehagen huschte über Susannas Gesicht.
    Judith blickte zu Gideon.
    »Ich bin am Verdursten«, sagte der sofort. »Darf ich den Damen eine Erfrischung holen?«
    »Das wäre reizend und außerordentlich freundlich.« Susanna nickte dankend, hakte sich bei Judith ein und führte sie eilig fort.
    Als Judith sich zu Gideon umsah, zuckte der mit den Schultern und grinste amüsiert. Sie schaute wieder zu ihrer Freundin. »Was ist denn nur?«
    »Nichts, eigentlich.« Susanna hielt einen vorbeigehenden Diener an, nahm zwei Gläser Champagner, von denen sie Judith eines reichte, und schob ihre Freundin dann zur Seitentür hinaus auf einen Korridor, von wo man sowohl in den Ballsaal als auch ins Musikzimmer als auch zu einer der Terrassen gelangte. »Ja, hier geht es.«
    Judith sah ihre Freundin neugierig an. »Hier geht es wofür?«
    »Für den Moment.« Susanna stürzte ihren Champagner hinunter, schaute dann angewidert in ihr leeres Glas und ließ es in einen großen Blumentopf neben sich fallen. »Champagner ist an einem Abend wie dem heutigen gänzlich unzureichend, wenn du mich fragst. Offen gesagt dachte ich, wenn die ganze Familie zusammenkommt, sollten wir etwas erheblich Stärkeres als Champagner reichen. Ein hübscher Punsch mit Brandy und Rum wäre wohl angemessen«, erklärte sie kopfschüttelnd. »Niemand würde sich trauen, Großmutters Geburtstag zu versäumen, leben doch alle in Furcht, dass sie bei ihrem Hinscheiden ihr ganzes Vermögen verwaisten Katzen oder irgendeiner Wohltätigkeitsorganisation vermachen könnte.«
    Judith versuchte, nicht zu lachen. »Verwaiste

Weitere Kostenlose Bücher