Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)
nicht.«
»Ich versuche nicht, Dinge rückgängig zu machen. Mir sind Fehler unterlaufen, das gebe ich zu, aber wir müssen zueinander zurückfinden. Ich weiß, dass du Jonas Harrington nicht liebst. Und ich kann keine anderen Frauen anschauen. Wieso sind wir nicht zusammen? Alles andere ist doch Unsinn.«
Abigail schüttelte den Kopf. »Es gibt kein Zurück. Ich bin nicht bereit, noch einmal alles aufs Spiel zu setzen. Ich habe
nicht genug Vertrauen zu dir, um dir mein Leben oder meine Magie ein zweites Mal anzuvertrauen.«
» Verdammt noch mal, Abbey. Du hättest verstehen müssen, dass ich mich in keiner Weise in diese ganze Geschichte hineinziehen lassen konnte. In meinem Land gibt es immer und für alles einen Sündenbock. Ich stand so dicht davor, den Mörder zu schnappen. Wenn ich von dem Fall abgezogen worden wäre, hätte er Monate, vielleicht sogar Jahre so weitermachen können. Ich hatte so lange gebraucht, um auch nur in seine Nähe zu kommen.«
» Was auch immer du anschließend getan hast, um meine Ausreise zu ermöglichen, ich bin dir dankbar dafür, aber erst mal hast du mich denen überlassen. Du hast mich geopfert.«
»Ich hatte gar keine andere Wahl. Sie hätten dich ohnehin in Untersuchungshaft genommen und dich verhört, aber ich wusste, dass ich mit meinen Kontakten gleich danach deine Freilassung und Abschiebung bewirken konnte. Ich bin nie auch nur auf den Gedanken gekommen, Ignatev könnte diese Gelegenheit ergreifen, um mir eins auszuwischen. Ich hätte darauf kommen müssen, bin es aber nicht.« Aleksandr konnte ihr ansehen, wie tief verletzt sie war. Es war ihm verhasst, dass er derjenige war, der ihr das alles zugefügt hatte. »Abbey, ich stand so dicht davor, diesen Kindermörder zu schnappen. Er war schon in meiner Reichweite. Wenn ich gleich den Mund aufgemacht hätte, wäre alles verloren gewesen und ich hätte für alle weiteren Kinder, die er anschließend getötet hätte, die Verantwortung getragen. All meine Instinkte haben mich gedrängt, vor allem dich zu beschützen, dich, mein Herz und meine Seele, aber das wäre selbstsüchtig gewesen.«
»Wie hätte es selbstsüchtig sein können, die Wahrheit zu sagen? Du hast deine Karriere gerettet, und du bist offensichtlich befördert worden. Du arbeitest für Interpol und genießt demnach weiterhin Ansehen. Du warst nicht derjenige, den sie in diesem Verhörraum geschlagen und getreten haben. Du warst es
auch nicht, der von Kopf bis Fuß mit dem Blut dieses armen Mannes bespritzt war. Sie haben mir nicht einmal erlaubt, meine blutigen Kleider zu wechseln. Im Grunde genommen spielt es keine Rolle, dass du dachtest, sie würden mir nichts tun. Du hast mich ihnen überlassen. Das war Verrat, ob du es nun einsehen willst oder nicht. Du hast mich ihnen überlassen.«
» Verflucht noch mal, Abbey.« Aleksandr rieb sein Gesicht, um die Bilder abzuschütteln, die sie ihm gezeigt hatten – wie sie geweint hatte in ihren Kleidern voller Blutflecken, wie sich zwei Männer über ihr aufgeragt hatten, um sie einzuschüchtern, wie sie sie angeschrien hatten und Anschuldigungen gegen sie erhoben hatten. »Glaubst du etwa, ich wäre nicht sofort eingeschritten, wenn diese Kinder nicht gewesen wären?«
»Ich weiß es nicht, Aleksandr. Woher sollte ich das auch wissen? Ich bin durch die Hölle gegangen und hinterher konnte ich nicht einmal nach Hause gehen, um mich von meinen Schwestern trösten zu lassen. Wie könnte ich ihnen jemals sagen, was ich getan habe und woran ich schuld bin? Meinetwegen ist ein Mann gestorben. Deinetwegen habe ich meine Gabe für etwas benutzt, worauf ich mich niemals hätte einlassen sollen. Ich habe es getan, weil ich dich geliebt habe und alles für dich getan hätte. Weil ich an dich geglaubt habe. Du hast mir alles genommen. Sogar das.« Sie breitete die Arme aus, um das Haus ihrer Familie zu beschreiben. »Nichts, aber auch nichts hast du mir gelassen.«
Er berührte sie, obgleich er wusste, dass sie vor ihm zurückschrecken würde. »Ich wollte dir niemals wehtun.«
»Das hast du aber getan. Du hast mich zerstört. Ich weiß nicht, warum du hier bist, Aleksandr. Ich kenne die wahren Gründe nicht, und ich werde dich auch nicht danach fragen. Diese Fähigkeit verwende ich nicht mehr. Unter gar keinen Umständen, ganz gleich, wozu. Meine Gabe ist beschmutzt. Sie ist nicht mehr intakt, oder vielleicht bin ich es auch, die nicht mehr intakt ist, aber sie bringt mehr Schaden als Nutzen.« Abbey
sprang auf,
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