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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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mehr abgespielt, als einer von uns beiden wissen konnte.« Er fuhr sich mit einer Hand durch sein dunkles gewelltes Haar. »Ich war schnell auf der Karriereleiter aufgestiegen und hatte Fälle gelöst, und das war der Aufmerksamkeit meiner Vorgesetzten nicht lange verborgen geblieben. Ich hatte Erfahrung mit …« Er zögerte. »Ich war ein sehr erfolgreicher Agent, bevor ich Polizeibeamter geworden bin. Ich wurde schneller befördert als andere, die jahrelang daran gearbeitet hatten, es zum Kriminalbeamten zu bringen. Außerdem hatte ich in hohen Positionen Leute sitzen, die mir den einen oder anderen Gefallen schuldig waren. Ich wusste, wie man Machtkämpfe umgeht. Unter solchen Bedingungen macht man sich Feinde, ohne sich dessen immer bewusst zu sein.«
    Abigail konnte kaum atmen. Sie bemühte sich, über jenen traumatischen Moment hinauszudenken, als der junge Vater nach der Schusswaffe gegriffen hatte. Es war ihr nicht möglich
gewesen, die Zeit anzuhalten oder sie langsamer vergehen zu lassen oder die Minuten rückgängig zu machen, bevor er den Abzug betätigt hatte.
    »Dieser Beamte, der seine Waffe bewusst in Reichweite des Mannes abgelegt hatte, wartete schon länger auf eine solche Gelegenheit und hat seine Chance ergriffen. Er arbeitete für einen Mann namens Leonid Ignatev. Meine Karriere war erfolgreicher als seine, und er hat jeden Fehler, den ich gemacht habe, und jede meiner Schwächen genutzt, um mein Fortkommen zu sabotieren. Ich wusste, dass er mit schmutzigen Tricks arbeitet. Ich vermute, dass tun wir alle in einem gewissen Ausmaß. Wir müssen ständig faule Kompromisse eingehen und unsaubere Abmachungen treffen, wenn wir es zu etwas bringen wollen, aber Ignatev hatte sich mit der Mafia eingelassen. Er hatte seinen Agenten in mein Team eingeschleust, und als es gerade chaotisch zuging, was bei einem Verhör häufig passiert, hat sein Mann es dem Verdächtigen ermöglicht, nach seiner Waffe zu greifen. Ich hätte wissen müssen, was vorging, als sie nicht auch ihn augenblicklich verhaftet haben, aber ich habe mich ausschließlich auf dich konzentriert. Ich war sicher, dass mein Name dich ausreichend schützen würde, aber Ignatev hatte seine Männer auf dich angesetzt.«
    Abigail holte tief Atem und sah ihn an. »Und dann hat es aufgehört, ganz abrupt nach zwei Tagen, und die neuen Männer waren zahm und ich konnte ihre Furcht riechen. Das war noch beängstigender. Dahinter hast du gesteckt, stimmt’s?« Ihr Herz pochte jetzt so heftig, dass ihre Brust schmerzte. Sie wollte die Wahrheit nicht hören, denn diesen Aspekt seiner Person wollte sie nicht wahrhaben. Sie wusste, dass er skrupellos war, aber sie wusste nicht, ob sie es verkraftete, vor Augen geführt zu bekommen, wie sehr er von diesem Charakterzug geprägt war. Die Männer, die sie verhört hatten, hatten miteinander geflüstert und Blicke in ihre Richtung geworfen. Offenbar hatten sie große Angst davor gehabt, auch nur das Wort an sie zu richten.
Anfangs hatte sie gefürchtet, sie würden sie »versehentlich« erschießen, doch dann hatte sie gehört, dass Aleksandrs Name geflüstert wurde, und die Dinge, die sie hörte, hatten sie zu Tode erschrocken.
    »Ich habe getan, was ich tun musste, um dich zu beschützen und dich weitgehend unbeschadet aus meinem Land zu schaffen. Damit habe ich mir einen erbitterten Feind gemacht, der für seine Grausamkeit bekannt ist. Und er hat es mir heimgezahlt, indem er einen Killer auf mich angesetzt hat.«
    Abigail schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht wissen, was er getan hatte, um zu erreichen, dass sie deportiert wurde. Sie war froh darüber gewesen, und sie war auch dankbar dafür, dass sie heil aus der Geschichte herausgekommen war. Doch sie fürchtete, es hätte mit Sicherheit Menschenleben gekostet, und sie hatte bereits genug Blut an ihren Händen.
    »Aleksandr, wie kannst du in diesen Dingen die Ruhe bewahren? Wie kannst du seelenruhig dasitzen und mir erzählen, dass jemand versuchen wird, dich zu töten?«
    »Das ist das einzige Leben, das ich kenne, Abbey.«
    »Also, ich finde solch ein Leben beschissen.«
    »Es ist gut möglich, dass es das ist.«
    Er sah sie mit einem Blick an, in den er seine ganze Seele legte. Es war kein flehentlicher Blick. Aleksandr flehte niemals, und doch sah er sie an, als gehörte sie ihm. Sie schüttelte grimmig den Kopf. »Das ist nicht meine Welt. So kann ich nicht leben, und du kannst nicht alles rückgängig machen, was passiert ist. Das geht einfach

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