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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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vor, Sean?“, fragte sie. Noch immer hielt er sie am Arm fest, und diese Berührung ließ ihr Herz schneller schlagen. „Wo willst du mit mir hin?“
    Als sie bei seinem Mietwagen angekommen waren, ließ er sie einsteigen und sagte: „Ich hatte gedacht, wir fahren zu dem Grundstück, wo das Hotelressort entstehen soll. Du kannst mich ein bisschen rumführen.“
    Sie runzelte die Stirn. „Du kennst das Gelände doch schon, oder?“
    „Nur von Fotos“, erwiderte er und setzte sich auf den Fahrersitz.
    Sie musterte ihn nachdenklich und versuchte das Begehren zu unterdrücken, das von ihr Besitz ergriff. Sollte sie es einfach so akzeptieren, dass er sich plötzlich wieder so ganz anders benahm? Sollte sie einfach so tun, als ob es die vergangene Woche, in der sie sich nur angeschwiegen hatten, gar nicht gegeben hätte? Nein, das konnte sie nicht. Sie wollte wissen, warum er sich plötzlich wieder wie der Sean benahm, den sie am Anfang kennengelernt hatte – und nicht mehr wie der verstockte, schweigsame Mann, der er seit ihrer Hochzeit gewesen war.
    „Sean, was ist eigentlich los?“
    „Nichts.“ Er zuckte die Schultern und ließ den Motor an.
    Bevor er den Gang einlegen konnte, legte sie ihm die Hand auf den Arm. Sanft befreite er sich aus ihrem Griff und sah sie schweigend an. Schließlich sagte er: „Ich habe mir gedacht, wir vergessen die ganze Sache einfach, okay?“
    „Vergessen?“
    Er wählte seine Worte mit Bedacht. „Ja, wir vergessen, was am Abend unserer Hochzeit zwischen uns vorgefallen ist. Wir haben beide unschöne Dinge gesagt, und ich finde, wir sollten das abhaken. Schwamm drüber. Wir sollten einfach noch mal neu anfangen, Zeit miteinander verbringen. Einfach nicht mehr daran denken, was da vielleicht zwischen uns ist. Das würde uns beiden die nächsten zwei Monate leichter machen.“
    Erleichtert atmete sie auf. „Ja, das ist eine gute Idee. Bis eben hatte ich wirklich Angst, dass du aus unserer Abmachung aussteigen wolltest.“
    Beleidigt sah er sie an. „Wenn du mich besser kennen würdest, wüsstest du, dass ich so etwas nicht tue. Wenn ich mein Wort gegeben habe, halte ich es auch.“
    „Okay“, erwiderte sie und stellte erleichtert fest, dass seine Gesichtszüge sich wieder entspannten. Er ist schnell auf hundertachtzig, dachte sie, aber er beruhigt sich ebenso schnell wieder. Das habe ich jetzt schon mal über ihn gelernt. Über meinen Ehemann auf Zeit.
    „Also …?“, fragte er und streckte ihr die Hand entgegen. „Frieden?“
    „Frieden“, erwiderte sie und ergriff seine Hand. Bei der Berührung durchrieselte es sie heiß, aber sie versuchte das Gefühl zu ignorieren. So würde sie am besten damit klarkommen.
    „Na prima.“ Er legte den Sicherheitsgurt an und ermahnte auch sie: „Bitte schnall dich an.“
    Dann fuhren sie los. Sean hatte das Verdeck des Cabrios heruntergelassen, und Melinda genoss den Fahrtwind, atmete tief die salzige Seeluft ein. Die Landschaft, durch die sie fuhren, war dicht bewachsen und wunderschön. Ja, hier gehöre ich hin, ging es ihr durch den Kopf.
    So entspannt hatte sie sich seit ihrer Hochzeit nicht mehr gefühlt. Sie war mit Sean zu einer Einigung gekommen, und eine zentnerschwere Last fiel von ihr ab. Versonnen musterte sie ihn. Auch im Profil sah er umwerfend aus.
    „Wie gesagt, ich kenne das Gelände von Fotos“, rief er, um den Fahrtwind zu übertönen, „aber jetzt will ich es unbedingt einmal persönlich in Augenschein nehmen.“
    „Was hast du denn die ganze vergangene Woche gemacht?“, fragte sie. Eigentlich eine komische Frage, wenn man bedachte, dass sie zusammen in ihrer Hotelsuite lebten. Aber es zeigte sehr klar, wie wenig sie wirklich miteinander gesprochen hatten.
    „Die meiste Zeit war ich damit beschäftigt, mir ein Büro einzurichten“, erzählte er. „Dafür benutze ich erst mal eine der Hotelsuiten. Wenn die Bauarbeiten losgehen, suche ich mir wahrscheinlich etwas anderes in einem Bürogebäude.“
    Zu ihrer Linken erstreckte sich hügeliges, dicht bewachsenes Land, zu ihrer Rechten der Ozean. Schaumkronen tanzten auf den Wellen, und in der Ferne sah man ein Segelboot.
    „Es ist wirklich wunderschön hier“, schwärmte er.
    „Ja“, sagte sie und sah ihn an. „Aber wohnst du in Kalifornien nicht auch direkt am Strand? Da musst du doch auch so einen tollen Ausblick haben.“
    Er warf ihr kurz einen Blick zu, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. „Ich wohne in Sunset Beach. Nicht weit von

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