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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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Geiste noch einmal alles zusammen. Sie hatte Steven geliebt. Sie liebte Sean nicht. Aber wie kam es dann, dass sie so erregt war, wenn sie an diesen Mann auch nur dachte? Und wie würde sie die nächsten beiden Monate überstehen können?
    Nein, nein, das durfte einfach nicht sein. Nach allem, was sie mit Steven gehabt hatte, war es doch wie Verrat, einen anderen Mann zu begehren, oder? Schuldgefühle stiegen in ihr auf.
    Seufzend dachte sie an den Morgen nach der Hochzeit zurück. Sean hatte auf der viel zu kurzen Couch im Wohnzimmer geschlafen, von der seine langen Beine herunterbaumelten. Das hatte mächtig unbequem ausgesehen. Und trotzdem schlief er seitdem jede Nacht dort.
    „Ich weiß nicht mal, ob er damit mich oder sich bestrafen will“, murmelte sie vor sich hin.
    Auf jeden Fall klappte es. Es war tatsächlich eine Strafe.
    „Na, wie eine glückliche Braut siehst du ja nicht gerade aus“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihr.
    Melinda wirbelte herum. Es war Sean. Als ob sie ihn durch ihre Gedanken herbeibeschworen hätte! Er wirkte frisch und ausgeschlafen und sah natürlich wieder mal verboten gut aus. Die Aufschrift „ King Construction “ prangte auf seinem T-Shirt, dazu trug er verwaschene Jeans. So frisch und schwungvoll er sich auch gab – seine tiefen Augenränder verrieten etwas anderes.
    Irgendetwas musste sich in ihrer Beziehung ändern. Sonst würden sie noch beide wegen Schlafmangels ins Koma fallen.
    „Du hast schon wieder gegrübelt, was?“, fragte Sean.
    „Nicht gegrübelt. Ich … ich war nur in Gedanken.“
    „Ach so. Okay.“ Sean musterte die Marktstände. Dann wandte er sich wieder Melinda zu. „Du hast Selbstgespräche geführt. Das ist nie ein gutes Zeichen.“
    Das hatte er mitbekommen? Auch das noch!
    „Gefährlich wird es erst, wenn man anfängt, sich selbst Witze zu erzählen und dann auch noch darüber lacht“, gab sie zurück. Oh Gott, sie redete nur Unsinn. Aber das kam, weil sie so verwirrt war. Mehr als eine Woche hatte Sean kaum mit ihr gesprochen – also warum war er jetzt plötzlich hier? Und warum machte seine Anwesenheit sie so nervös? So konnte das doch nicht noch zwei Monate lang weitergehen!
    Er nahm ihr die Stofftasche aus der Hand und schaute hinein. „Obst?“ Er verzog den Mund zu einem ironischen Lächeln. „Jetzt erzähl mir nicht, denen im Hotel ist das Obst ausgegangen.“
    „Natürlich nicht.“ Sie wollte nach der Tasche greifen, aber er hielt sie von ihr fern. „Ich habe nur gerne frisches Obst da und komme mir blöd vor, wenn ich wegen jeder Orange den Zimmerservice bemühen muss.“
    „Das kann ich verstehen.“ Er nahm sie beim Arm und ging mit ihr zu dem Mietwagen, den er fuhr, seit er auf der Insel war. „Weißt du, mein Bruder Rafe hat auch lange in einem Hotel gelebt. Jahrelang. Er fand das sehr bequem – Wunscherfüllung rund um die Uhr, und ums Saubermachen brauchte er sich auch nicht zu kümmern. Aber seit er Katie geheiratet hat, vermisst er es kein Stück. Sie leben jetzt in ihrem kleinen Häuschen.“
    Nur mühsam konnte sie mit ihm Schritt halten. „Hört sich idyllisch an. Sean …“
    „Ist auch idyllisch, aber Rafe ist ein unruhiger Geist. Nie zufrieden mit den Dingen, wie sie sind. Deshalb baut er jetzt an. Ein Wohnzimmer nach hinten raus. Und den Dachboden will er auch ausbauen. Katie macht er damit natürlich verrückt.“
    „Sean …“
    „Durch Umbauarbeiten haben die beiden sich übrigens kennengelernt“, erzählte er lachend. „Wir hatten den Auftrag, ihre Küche neu zu machen, Rafe war dabei – und ist dann gleich dageblieben. Aber das ist gar nicht so verkehrt. Katie backt nämlich die besten Kekse der Welt. Ich sehe mal zu, dass sie uns welche schickt.“
    Melinda wusste nicht, was das alles sollte und was er vorhatte, deshalb blieb sie abrupt stehen. Überrascht sah er sie an. „Du brauchst mich nicht nach Hause zu fahren“, erklärte sie. „Mein Auto steht dahinten.“
    „Ich weiß.“ Er zuckte mit den Schultern. „Als ich hier vorbeigefahren bin, habe ich nicht nur dich gesehen, sondern auch den Wagen. Du kannst ihn einfach hier stehen lassen. Jemand vom Hotel kann ihn nachher abholen.“
    Über eine Woche fast kein Wort von ihm – und jetzt entführte er sie praktisch. Als sie sich umsah, bemerkte sie, dass einige der Marktbesucher ihr versonnen nachblickten. Sie fanden das offenbar romantisch. Aber Melinda hatte keine Ahnung, was hier eigentlich vor sich ging.
    „Was hast du

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