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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mittel zu verzichten. Die Faune und Nymphen verließen sich töricht auf ihr Unwissen, auf ihren Berg, ihre Bäume, ihren See – anstatt auf ihre eigene Intelligenz, ihre Wachheit und Tatkraft. Wenn er sich auf seine Magie verließe und nicht auf seine Beobachtungs- und Kombinationsgabe, würde er nie zu dem Mann werden, der er einmal sein sollte. Er erinnerte sich daran, wie selten König Trent seine Verwandlungskraft einsetzte. Jetzt leuchtete ihm das ein. Die Magie war immer da – aber nur als letzte Zuflucht. Die anderen Lebensfähigkeiten waren es, die einer Stärkung bedurften. Also hielt er sich zurück, mied den Weg des geringsten Widerstandes und blieb entschlossen, dieses Problem ganz allein zu lösen.
    Vielleicht war es ja etwas Unsichtbares? In seiner eigenen Zeitperiode hieß es, daß es unsichtbare Riesen gebe, obwohl niemand je einen gesehen hatte. Aber wie auch? Er lachte leise in sich hinein.
    Wieder geschah es, fast so, als wäre es von seinem Geräusch ausgelöst worden. Und diesmal erwischte er es: Der Wipfel eines der Gewächse hatte sich bewegt! Nicht durch den Wind, sondern von allein. Er hatte sich willkürlich herumgedreht und sich auf seiner Stammachse gewendet, um ihn anzuvisieren.
    Dor überlegte. Er ging ein paar Schritte vor, wobei er weiter vor sich hin pfiff, aber genau aufpaßte. Die Antenne drehte sich, um auf ihn gerichtet zu bleiben. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr: Das Ding hatte ihn im Visier.
    Nun ja, Pflanzen waren eben schlau genug, auch auf bewegliche Wesen zu achten, denn ein nahendes Ungeheuer oder ein Mensch konnte ihre sofortige Vernichtung bedeuten – vor allem, wenn es sich dabei um einen schlechtgelaunten Salamander handelte oder um einen Mann, der nach Holz für einen Hausbau suchte. Wie konnten sie besser informiert bleiben als durch eine Drehantenne! Es war also wahrscheinlich harmlos.
    Beruhigt und von neuer Zuversicht erfüllt, marschierte er weiter, immer noch pfeifend. Jetzt erkannte er noch weitere Antennenpflanzen. Offenbar stellten sie die Reifungsstufe der Sträucher dar. Die kleinen Sträucher am Rande besaßen keine Antennen; die mittleren besaßen zwar welche, konnten sie aber nicht drehen; die großen hingegen waren voll funktionsfähig.
    Solange sie ihn nur beobachteten… Immer vorausgesetzt, daß sie ohne Augen sehen konnten. Wahrscheinlich konnten sie das. Dor wußte, daß es auch andere Sinnesorgane gab, die ebenso effektiv waren wie die menschlichen. Vielleicht reagierten die Gewächse auf Klänge, weshalb sie auch auf sein Lachen reagiert hatten, was ihnen wahrscheinlich als äußerst seltsam erschienen sein mußte. Oder auf seine Körperwärme. Oder auf den Geruch seines Schweißes. Wie sie wohl auf die Zombies reagieren würden? Er lächelte. Die Zombies würden wohl überall einigen Aufruhr erzeugen, wo sie vorbeikamen!
    Der Wald – denn nun war es einer – öffnete sich zu einer grasbewachsenen Lichtung. Dort war eine Vertiefung mit einem kleinen Hügel in der Mitte zu erkennen, der anscheinend aus Holz bestand, aber weder Zweige noch Blätter aufwies. Was war das nur?
    Die Antennenbäume sahen nur zu, sie handelten nicht. Das allein würde den Wald nicht vor Bedrohungen retten, wenn es nicht noch etwas anderes gab. Etwas, das handeln konnte, sobald die Bäume die Gefahr geortet hatten. Ob dies wohl so etwas war?
    Normalerweise hätte Dor es in Ruhe gelassen; denn es war töricht, sich mit Dingen einzulassen, die man nicht verstand. Doch nun erkundete er den Weg für die Zombiearmee und wollte sie nicht in eine heimtückische Falle laufen lassen. Wahrscheinlich war dieses Gewächs ganz harmlos, da es unbeweglich zu sein schien, aber er mußte dennoch sichergehen.
    Natürlich war er nicht so dumm, darauf zu treten. Er stöberte einen alten, trockenen Ast auf und stocherte damit nach dem Ding, das er, am Rande der Kuhle stehend, gerade noch erreichen konnte.
    Doch nichts geschah. Offenbar war es harmlos: Die Zombies konnten hier vorbeiziehen. Dor drehte sich um und erblickte Hüpfer.
    »Scheint keine Gefahren hier zu geben«, schnatterte die Spinne. »Hast du festgestellt, was das hier ist?«
    Dors Körper versteifte sich. Die Spinne hatte sich lautlos von hinten an ihn herangeschlichen; offenbar führte sie etwas Böses im Schilde. Dor hatte sich nur durch Zufall gerade noch rechtzeitig umgedreht. Jetzt tat das unheilvolle Wesen so, als sei es harmlos, bis es sich Dor weit genug genähert hatte, um ihm mit seinen grauenvollen

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