Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ihn Vadne.
    »Mit unbelebten Gegenständen bin ich eigentlich nicht so gut«, sagte sie. Doch sie nahm ihn und konzentrierte sich darauf. Einen Augenblick lang geschah überhaupt nichts. Dann dehnte sich der Ring immer mehr, doch gleichzeitig wurde das Gold immer dünner. Schließlich war es ein Reif von zwei Fuß Durchmesser, aus feinstem Golddraht. »Besser geht’s nicht«, sagte sie. »Sonst reißt er noch.« Sie wirkte ausgelaugt. Es hatte sie offenbar sehr angestrengt.
    »Das genügt wohl auch«, meinte Dor, hob den Leib eines Kobolds auf und schob ihn durch den Reif. Er verschwand. »Ja, ich glaube, das ist ganz nützlich.« Er reichte ihn wieder dem König, dessen Finger verschwanden, als er ihn ergriff. Doch dann wechselte Roogna seinen Griff, und die Finger erschienen wieder. Der Reif war also offenbar recht ungefährlich zu bedienen.
    »Was ist mit diesem Vergessenszauber?« fuhr Dor fort. »Könnte der die Kobolde und Harpyien dazu bringen, zu vergessen, weshalb sie eigentlich hier kämpfen?«
    »O ja, er ist äußerst mächtig. Aber wenn wir ihn hier im Schloß losließen, würden auch wir alle vergessen, warum wir hier sind. Wir würden uns dann nicht einmal mehr daran erinnern, wer wir sind. Dann hätte Magier Murphy seinen Sieg errungen, denn so würde das Schloß niemals fertiggebaut werden. Außerdem könnten die Kobolde und Harpyien trotzdem noch weiterkämpfen. Solche Wesen bedürfen kaum eines Vorwands. Sie handeln ganz instinktiv.«
    »Aber der Magier Murphy würde ebenfalls alles vergessen!«
    »Zweifellos. Dennoch wäre der Sieg sein. Er strebt ja gar nicht nach der Macht, sondern will nur verhindern, daß sie mir zufällt.«
    Dor blickte auf die tote Nordseite und musterte dann die Schlacht, die auf den anderen Seiten rund um das Schloß tobte. Eine Flöte, ein magischer Ring-Reif und ein Vergessenszauber. Eine Menge ausgezeichneter, machtvoller Magie – die wegen der perversen Lage jedoch nichts am Lauf der Geschehnisse ändern konnte…
    »Murphy, ich finde schon einen Weg!« fluchte er leise in sich hinein. »Diese Schlacht ist noch nicht zu Ende!« Das hoffte er jedenfalls.

11
Die Katastrophe
    »Zombies ahoi!« rief ein Zentaur und zeigte gen Osten.
    Da waren sie ja endlich: Am Waldrand, im Rücken der Koboldhorden, standen die Zombies. Der Drachenmagen-Rauch hatte zwar den monströsen Koboldhaufen am Nordabschnitt aufgelöst, aber jetzt ließ seine Wirkung nach, und nun strömten sie vom Ost- und vom Westflügel herbei, um die Lücke zu schließen. Entweder würden die aufs neue vorstoßenden Kobolde ebenfalls aufgelöst werden – in diesem Fall war das Terrain auch für die Zombies gefährlich –, oder sie würden den Zombies den Weg versperren. Wie sollte der Zombiemeister also zum Schloß durchkommen?
    »Der Zombiemeister muß auf jeden Fall ins Schloß, damit er hier sein magisches Labor errichten und ohne Ablenkung arbeiten kann«, sagte Dor. »Jetzt, wo er schon in Sichtweite ist, müssen wir einfach einen Ausweg finden.«
    »Ja, ich glaube, daß dies im Augenblick den Ausschlag geben würde«, stimmte Roogna ihm zu. »Aber das Transportproblem bleibt dennoch unlösbar. Es ist schon schwierig genug, die Ungeheuer aus dem Schloß herauszuhalten. Jede Aktion vor den Mauern wäre tödlich.«
    »Wenn wir das glauben, glauben es die anderen ebenfalls«, meinte Dor. »Vielleicht könnten wir sie also überrumpeln. Cedric – würdest du mit mir auf ein gefährliches Kommandounternehmen ausziehen?«
    »Ja«, sagte der Zentaur sofort.
    Der König blickte ihn kurz an, überrascht von seinem plötzlichen Gesinnungswandel. Offenbar war Dor besser mit den Zentauren zurechtgekommen, als Roogna erwartet hatte.
    »Ich will die Flöte des Königs nehmen und die Wesen aus der Nähe der Zombies locken, an irgendeinen Ort, wo wir den Vergessenszauber ohne Gefahr zünden können. Das wird die Kobolde daran hindern, rechtzeitig zurückzukommen, um den Zombiemeister abzufangen. Könntest du den Reif so halten, daß alle Angreifer aus der Luft hindurchmüssen, während wir vor den Bodentruppen flüchten?«
    »Ich bin ein Zentaur!« sagte Cedric. Antwort genug!
    »Also wirklich«, meinte der König, »das ist aber ein reichlich riskantes Unterfangen!«
    »Das Nichtstun aber auch«, wandte Dor ein. »Die Kobolde türmen sich immer noch vor den anderen Mauern. Bevor die Nacht anbricht, haben sie die Zinnen erreicht, und Ihr habt keinen Drachensaft mehr, um sie einzuschmelzen. Wir brauchen einfach die

Weitere Kostenlose Bücher