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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Kampf herausfordern. Chester schien nichts dagegen zu haben.
    »Nein, nicht!« rief Bink und stellte sich zwischen die beiden. »Wir wollen doch keinen schlechten Eindruck machen!«
    »Verdammt, ich will schon einen guten Eindruck machen – und zwar auf seinem gefiederten Gesicht!« grollte Chester.
    Bink wußte, daß er die beiden Zankhähne voneinander trennen mußte. »Geh hinter das Schloß und orte den Magier noch mal«, sagte er zu Crombie.
    »Triangulieren!« sagte Chester.
    Triangulieren? Bink, der sich mittlerweile an die barsche Art seines Freundes gewöhnt hatte, hatte schon ganz vergessen, wie gebildet die Zentauren waren. Das Triangulieren war eine mathemagische Methode, mit deren Hilfe man etwas orten konnte, ohne es direkt aufzusuchen. Chester war recht intelligent und besaß ein umfangreiches Wissen, auch wenn er es sich nicht immer anmerken ließ.
    Der Greif war inzwischen zu dem Schluß gekommen, daß das Wort wohl doch keine Fäkalinjurie war, und flatterte an seine Seite des Schlosses, wo er erneut zeigte. Wieder in Richtung Schloß. Keine Frage: Der Magier war zu Hause.
    »Dann flieg besser hin und benachrichtige ihn, daß wir hier sind«, sagte Bink. »Es hat keinen Sinn, sich mit diesen Grabenungeheuern herumzuschlagen.«
    Crombie flog wieder davon. Zwischen dem Graben und dem Schloß befand sich zwar ein freier Raum, doch da in derMauer keine Öffnung zu erkennen war, flog er zu den Türmen empor. Doch dort schien es ebenfalls keine Öffnung zu geben, die groß genug für ihn gewesen wäre. Also umrundete er den Turm zweimal und kehrte zurück.
    »Jetzt fällt’s mir wieder ein«, sagte Bink. »Die Fenster sind vergittert. Da paßt zwar ein kleiner Vogel durch, aber kein Greif. Also müssen wir es doch mit den Ungeheuern aufnehmen.«
    »Wir sind im Auftrag des Königs hier!« rief Chester wütend. Sein unattraktives Gesicht eignete sich vorzüglich für zornige Grimassen. »Wir haben es doch nicht nötig, hier an einem Spießrutenlauf teilzunehmen!«
    Bink war selbst etwas pikiert. Doch er wußte, daß er es wegen seines Talents schon schaffen würde. »Das ist meine Aufgabe. Ich werde versuchen, die Hindernisse zu umgehen – beziehungsweise zu umschwimmen – und ihn zu benachrichtigen, dann wird er euch einlassen.«
    »Wir lassen dich doch nicht allein in diesen Graben springen!« protestierte Chester, und Crombie krächzte zustimmend. Die beiden mochten ja Rivalen sein, aber sie wußten, wem sie Treue schuldig waren.
    Das war wirklich peinlich. Schließlich hatten sie keinen magischen Schutz. »Ich möchte es lieber allein versuchen«, sagte Bink. »Ich bin kleiner als ihr und kann deshalb leichter hindurchschlüpfen. Wenn ich in den Graben falle, könnt ihr mich mit dem Lasso schnell herausziehen. Aber ich könnte euch niemals mit dem Lasso herauszerren, wenn –«
    »Na gut, das stimmt wohl«, gab Chester brummig zu. »Crombie kann über das Wasser hinwegfliegen, aber wir wissen bereits, daß er nicht ins Innere des Schlosses eindringen
    kann. Schade, daß er nicht kräftig genug ist, um dich über den Graben zu tragen.«
    Crombie wurde wieder unruhig, doch Bink unterbrach ihn hastig. »Er könnte mir im Notfall ja dein Seil bringen. Ich glaube wirklich, daß es so am besten ist. Ihr könnt mir viel mehr helfen, indem ihr feststellt, was das nur für Ungeheuer im Graben sind. Gibt es irgend etwas im Zentaurenlexikon über kopflose Schlangen?«
    »Ein bißchen – aber die Buckel passen nicht ins Bild. Sie sehen eher aus wie Stücke eines –« Chester unterbrach sich selbst und starrte den Graben an. »Aber ja! Das ist ein Ouroboros!«
    »Ein Ouroboros?« wiederholte Bink verständnislos. »Was ist das denn? Eine Flotte von Seeungeheuern?«
    »Ein einziges Ungeheuer, ein Wasserdrache, der seinen eigenen Schwanz zwischen die Zähne nimmt. Die eine Hälfte ist weiß, die andere schwarz. Die Symbolik –«
    »Aber das sind doch Dutzende von Segmenten, über den ganzen Graben verteilt! Einige davon liegen in Richtung Schloß, andere am Grabenrand. Schau doch mal – da liegen drei Stück, parallel nebeneinander! Das können doch nicht die Teile ein und desselben Ungeheuers sein!«
    »Doch, das können sie«, sagte Chester in belehrendem Ton. »Der Ouroboros umschlingt das ganze Schloß –«
    »Aber dann wäre das doch nur eine einzige Buckelreihe –«
    »… und zwar mehrfach, wobei sein Kopf unter den Buckeln hindurch greift, um sein Schwanzende zu packen. Ein bißchen wie bei einem

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