Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
entschieden, jetzt hier drei Monate ohne ihn zu verbringen, oder?«
Poll breitete die Hände aus. »Ich bin wohl kaum eine Expertin in Beziehungsfragen. Aber ich würde sagen, wahrscheinlich nicht, es sei denn, es gäbe einen wirklich triftigen Grund.«
»Oh ja, es gibt einen wirklich triftigen Grund.«
»Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich so neugierig nachgebohrt habe.« Poll beugte sich über den Tisch und tätschelte Ellas Hand. »Bitte erzähl mir nichts, was du nicht erzählen möchtest.«
Ella zuckte die Schultern. »Ist schon okay. Es ist nichts Unanständiges. Es ist nur so, dass Mark einfach kein Verständnis dafür hat, dass ich mir immer schon gewünscht habe, mit Kindern zu arbeiten. Und kein Verständnis dafür, dass ich mir eigene Kinder wünsche. Kein Verständnis dafür, dass ich eine einträgliche Karriere im Verkauf aufgebe, um anderer Leute Kinder zu hüten.«
»Ah ja – ganz schön vertrackt.« Poll nickte. »Und will er denn auch irgendwann Kinder haben?«
Ella schüttelte den Kopf. »Nein. Und das ist das Hauptproblem. Es ist nicht nur so, dass er kein Interesse daran zeigt, sich niederzulassen und sein Junggesellendasein genießt, sondern er hat auch gesagt, dass er noch lange nicht ans Heiraten denken würde und an die Gründung einer Familie noch viel weniger.« Sie brach ab. »Eigentlich hat er gesagt, er macht sich nicht viel aus Kindern. Und selbst wenn wir zusammenziehen oder heiraten würden, sei er nicht scharf auf Familienleben.«
»Aha. So ein Pech. Aber beenden wolltest du die Beziehung nicht?«
»Nein. Keiner von uns beiden. Also haben wir uns auf diese Auszeit geeinigt, um eine Weile getrennt zu sein und Klarheit zu gewinnen.«
»Aber war das nicht ein bisschen drastisch? Deinen Job hinzuwerfen? Wegzuziehen? Hättet ihr euch nicht einfach darauf verständigen können, euch drei Monate lang nicht zu treffen?«
Ella schüttelte den Kopf. »Wir arbeiten zusammen, nein, haben zusammen gearbeitet. In nebeneinanderliegenden Büros. Ich musste richtig weg. Und außerdem kann ich auf diese Weise meinen Traum verwirklichen, mit Kindern zu arbeiten.«
»Wofür du ein angeborenes Talent hast«, sagte Poll, »wenn man sich ansieht, wie es bei George und dir auf Anhieb gefunkt hat. Solltet Mark und du aber merken, dass ihr ohneeinander nicht leben könnt, werdet ihr in den übrigen Bereichen wohl irgendeinen Kompromiss schließen?«
»So in der Art.« Ella lächelte traurig. »Und das Problem ist, dass meine Eltern und meine Schwester und die meisten meiner Freunde finden, dass er recht hat und ich falschliege. Sie können einfach nicht verstehen, warum ich tatsächlich neidisch bin auf die jungen Mädchen, die sich mit ihren Buggys und wundervollen Babys im Einkaufszentrum treffen.«
»Ach, ich kann das durchaus verstehen«, sagte Poll leise. »Auch wenn meine Meinung da natürlich nicht viel zählt. Aber ich weiß nur zu gut, wie es ist, sich brennend nach etwas zu sehnen, das man vermutlich nie bekommen wird … Ach, Ella – nicht, dass ich dich loswerden wollte – aber ich hoffe doch, dass dein Mark einsieht, was er an dir hat, und dass ihr euch am Ende der drei Monate in die Arme fallt …«
»Und glücklich sind bis ans Ende unserer Tage?« Ella seufzte. »Tja nun, vielleicht … vielleicht auch nicht … In der Zwischenzeit bleiben wir in Verbindung, während ich hier bin, und reden über alles Mögliche – nur nicht über Karriere, Nestbau oder Kinderkriegen, das ist absolut tabu.«
»Wir passen ja gut zusammen, findest du nicht?« Poll lächelte freundlich.
Ella schüttelte den Kopf. »Meine Probleme sind ja gar nichts im Vergleich zu dem, was du durchgemacht hast. Trotzdem wäre es mir lieb, wenn es unter uns bliebe. Ich meine, es kann gerne jeder wissen, dass Mark mein Freund ist und wir eine Auszeit machen, aber nicht, aus welchen Gründen wir das tun.«
»Ich verrate kein Wort«, versprach Poll. »Und du kannst ihn jederzeit zu Besuch einladen.«
»Auf gar keinen Fall!«, sagte Ella heftig. »Das würde das ganze Projekt ruinieren. Wir bleiben getrennt und sehen, wie es uns damit geht und … Oh, hallo!«
»Hi.« Barfuß und hinreißend verwuschelt stand Ash in Jeans und T-Shirt blinzelnd in der Küchentür. »Ich habe wohl verschlafen. Was für ein herrlicher Morgen!«
»Komm her und nimm dir Kaffee und Saft!« Poll schob ihren Stuhl zurück. »Ich mache eben noch ein paar frische Rühreier.«
»Bleib sitzen, Poll, bitte. Das kann ich doch
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