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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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charmanten Art ihre arglose Tante in die Falle locken könnte, ließ Esme das Blut in den Adern gefrieren.
    Ihr Kater spitzte die Ohren, als sie das Schlafzimmer betrat, aber Theas leises Schnarchen geriet nicht einmal aus dem Takt. Ihre Augen waren mit einer Augenmaske abgedeckt, und sie hatte ein Bein unter den schweren Decken hervorgestreckt.
    Als Esme ihre Tante so friedlich ruhen sah, widerstand sie dem Bedürfnis, sie zu wecken und sie nach ihren Besuchen in der Bibliothek zu fragen. Diese Fragen konnten auch bis morgen warten.
    Leise ging sie in ihr eigenes Zimmer, das direkt neben Theas lag, goss etwas lauwarmes Wasser in die Waschschüssel und säuberte sich das Gesicht. Sie hatte so viel Schmutz und Kränkungen von sich abzuwaschen. Mit dem Schwamm wusch sie sich die Arme, was ein bisschen wehtat, als sie den blauen Fleck an ihrem Handgelenk berührte.
    Fielding schuldete ihr auf jeden Fall eine Erklärung. Oder vielleicht auch nicht. Denn bis auf die Sache mit der Büchse der Pandora hatten sie eigentlich nichts miteinander zu tun. Sie war weder seine Geliebte noch seine Freundin, jedenfalls nicht wirklich, auch wenn sie das Gefühl gehabt hatte, sie entwickelten eine gewisse Freundschaft zueinander.
    Ob er mit dem Raben verwandt war oder nicht, hatte für Esme keine Bedeutung. Sie wusste, wie es war, mit Menschen verwandt zu sein, die einen nicht verstanden, weil sie so ganz anders waren als man selbst. Selbst mit ihrer Mutter hatte sie nicht mehr verbunden als die Blutsverwandtschaft.
    Nein, Esme wollte vor allem wissen, warum Fielding es ihr auf diese Art gesagt hatte. Als hätte er sie erschrecken wollen, als wollte er, dass sie ihn fürchtete. Vielleicht hatte er sie davor zu beschützen versucht. Aber sie hatte oft genug seine Berührungen gespürt, um zu wissen, dass sie keinen Grund hatte, sich vor ihm zu fürchten. Dazu war er zu zärtlich, zu sanft.
    Selbst heute Abend, als er sie in der Kutsche geküsst und ihr gesagt hatte, wie sehr er sie begehrte, hatte er sich beherrscht, um ihr nicht wehzutun. Von dem plötzlich unwiderstehlichen Wunsch getrieben, Fielding zu sehen, machte sich Esme auf die Suche nach ihm. Als sie ihn unten im Haus nirgendwo fand, ging sie zu seinem Zimmer.
    Er öffnete ihr die Tür, kaum dass sie angeklopft hatte. Er hatte seine Jacke abgelegt und sein Hemd geöffnet, das noch in seiner Hose steckte. Seine muskulöse Brust war von dunklen Haaren bedeckt, die sich auf seinem flachen Bauch zu einem schmalen Streifen verjüngten.
    Doch für Esme war dies nicht der Moment, dem Fluch zu erliegen. Was sie jetzt wollte, waren Informationen. Dennoch spürte sie, wie unbändig stark der Wunsch wurde, seinen flachen, harten Bauch zu berühren. Einen Moment lang schloss sie die Augen.
    »Komm herein, Esme. Ich werde dir sagen, was du wissen willst.« Nachdem er für Esme und sich Brandy eingeschenkt hatte, nahm sie in einem der beiden Sessel Platz, die in einer Ecke des Zimmers standen. Fielding folgte ihr und setzte sich in den Sessel neben Esme.
    »Wie geht es Thea?«, fragte er.
    »Sie schläft tief und fest. Trotzdem mache ich mir Sorgen um sie.« Esme hob die Hand. »Aber deswegen bin ich nicht gekommen.«
    Fielding nickte.
    »Ich will die Wahrheit hören«, erinnerte sie ihn.
    Nachdem er einen großen Schluck von seinem Brandy getrunken hatte, lehnte er sich zurück, streckte seine langen Beine aus und kreuzte sie über den Knöcheln. Esme hatte sich noch nie für die Beine eines Mannes interessiert, aber sie wusste, wie stark und fest sich seine anfühlten.
    »Mein Vater war Mitglied bei Solomons«, begann er.
    Esme hatte schon immer den leisen Groll in seiner Stimme wahrgenommen, wenn er über den Club gesprochen hatte, sodass diese Eröffnung keine große Überraschung für sie war. Sie war sofort versucht, Fragen zu stellen, wusste aber, dass sie Fielding nicht drängen durfte. Wenn sie ihn unterbrach, würde er vielleicht das eine oder andere Detail auslassen. Doch ihr war wichtig, alles zu erfahren.
    »Meine Schwester, meine Mutter und ich waren es gewohnt, meinen Vater auf seinen Reisen zu begleiten, wenn er seinem Schatz nachjagte. Dem Schatz der Tempelritter, um genau zu sein.«
    »Du sprichst von dem legendären Goldschatz, den die Templer nach ihrer Rückkehr von den Kreuzzügen angeblich versteckt haben«, sagte Esme.
    »Genau. Solange meine Schwester und ich noch Kinder waren, war es für uns ein Spiel, bei dem wir im Sand graben und auf Abenteuer ausgehen konnten.

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