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Zauberkusse

Zauberkusse

Titel: Zauberkusse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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die Tussi noch?«
    »Melanie«, antworte ich geknickt.
    »Und das reicht dir immer noch nicht? Wie weit muss der denn noch gehen?«
    »Es tut ihm leid«, beginne ich jetzt, Gregor zu verteidigen. »Und er hat auch keine andere mehr. Nur noch mich. Er liebt mich.«
    »Pfffh«, kommt es höhnisch von Lorettas Lippen, »das glaubst du doch wohl selbst nicht.« Ich spüre plötzlich einen dicken Kloß im Hals.
    »Doch, das glaube ich«, sage ich leise und Loretta sieht mich betroffen an. Sie geht einen Schritt auf mich zu und fasst mich am Arm.
    »Süße, das geht nicht. Dieser Mann ist das reine Gift für dich, glaub mir«, sagt sie beschwörend, doch ich schüttele den Kopf.
    »Wieso sagst du das?« Sie sieht mich so hilflos an, dass ich unter Tränen lächeln muss. »Mach dir keine Sorgen um mich. Es geht mir wirklich gut. Wir sind jetzt zusammen. Er hat sich endlich von Anna getrennt.«
    »Er hat sich von Anna getrennt?«, echot sie ungläubig und ich nicke. In diesem Moment erscheint Gregor, inzwischen wieder angezogen, im Türrahmen und Loretta heftet ihren Blick auf ihn. »Du hast dich also von Anna getrennt«, wiederholt sie an ihn gerichtet und er nickt.
    »Ja.«
    »Tatsächlich?«
    »Sag ich doch«, gibt er trotzig zurück. Meine Freundin holt tief Luft und wendet sich wieder an mich:
    »Können wir irgendwo ungestört reden?«, erkundigt sie sich und umfasst mit einer Handbewegung sowohl Gregor als auch Knut und Peter, die mit ihren Farbrollen bewaffnet mitten im Raum stehen und mit offenen Mündern das ganze Gespräch belauscht haben, »ohne Zeugen?«
    »Ja, klar.« Damit ziehe ich sie in die Küche, wo sie sich vor mir aufbaut und mich an den Händen fasst. Ihre Augen blicken so ernst drein, dass es mir kalt den Rücken hinunterläuft. »Was ist denn«, frage ich unbehaglich und trete nervös von einem Bein auf das andere.
    »Luzie, du weißt, wie lieb ich dich habe, oder?« Verwundert sehe ich sie an und nicke.
    »Natürlich. Ich habe dich auch lieb«, gebe ich zurück. »Vertraust du mir?«, fährt sie fort und ich nicke:
    »Natürlich.«
    »Dann trenn dich von Gregor. Sofort.«
    »Wie bitte?« Ich fühle mich, als hätte man mir eine Faust in den Magen gerammt.
    »Er ist ein Lügner und ein Betrüger. Weg mit ihm«, sagt sie, während ich ganz langsam meine Hände aus ihren ziehe.
    »Er hat sich geändert.«
    »Das hat er nicht«, beharrt sie.
    »Woher willst du das wissen? Du kennst ihn doch gar nicht.«
    »Das nicht, aber …« Wortlos stehen wir voreinander, in der halbfertigen, mattroten Küche. Die nackte Glühbirne bewegt sich schaukelnd an der Decke hin und her. Loretta sieht mich bekümmert an und schüttelt langsam den Kopf:
    »Er wird dir das Herz brechen, und ich weiß nicht, ob ich dann da sein werde, um dich noch mal vom Boden aufzukratzen.« Damit macht sie auf dem Absatz kehrt und stöckelt von dannen, während ich hier fassungslos hinterherstarre. Als ich gesenkten Hauptes die Küche verlasse, stehen meine beiden Helfer noch immer in der Gegend herum und betrachten mich mit offenen Mündern.
    »Was gibt es denn da zu glotzen?«, frage ich unwirsch. Peters Augen, die anzüglich auf meine nackten Beine gerichtet sind, geben mir die Antwort und ich verschwinde schnell wieder im Nebenraum, wo Gregor es sich mittlerweile wieder auf dem Fußboden gemütlich gemacht hat und mir jetzt abwartend entgegensieht.
    »Machen wir weiter?«, fragt er mit einem treuherzigen Augenaufschlag, aber ich schüttele den Kopf und schlüpfe in meine Jeanshose. Mir ist die Lust vergangen. Was war das denn jetzt bitteschön? Soll das vielleicht heißen, wenn ich nicht mit Gregor Schluss mache, dann macht Loretta mit mir Schluss? Und überhaupt, was sollen diese Unkenrufe von wegen, dass er mir wieder das Herz brechen wird? Ich dachte, Loretta sei meine Freundin. In diesem Job sollte sie mir doch eigentlich unterstützend zur Seite stehen und nicht durch Schwarzmalerei meine eigenen Ängste verstärken. War anscheinend gar keine schlechte Idee, ihr die Geschichte mit Gregor zu verheimlichen, wenn sie so darauf reagiert, denke ich trotzig. Allmählich löst sich meine Ratlosigkeit in Wohlgefallen auf und was übrig bleibt ist eine dicke Wut in meinem Bauch.
    »Könntest du mir einen Gefallen tun und hier für ein Stündchen die Stellung halten?«, frage ich Gregor.
    »Warum nicht?«, entgegnet dieser wenig begeistert. »Was hast du vor?«
    »Ich gehe zu Loretta in die Kanzlei«, erkläre ich kurz und bin schon fast auf

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