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Zauberschiffe 01 - Der Ring der Händler

Titel: Zauberschiffe 01 - Der Ring der Händler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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eines Sklaventreibers gewesen ist, ist alles andere Sas Paradies. Wir haben gelernt, hier zu leben, wir haben gelernt, die Rettungsboote des Schiffes zum Fischen zu benutzen, und nach einiger Zeit haben wir uns sogar hinausgetraut und die anderen wissen lassen, dass wir hier sind.
    Aber wir wussten, dass wir niemals nach Hause zurückkehren konnten. Unsere Familien und unser Dorf waren für immer verloren.«
    Sie drehte sich plötzlich um und deutete auf Kennit.
    »Bis Ihr sie uns heute zurückgebracht habt!«
    Bestürzt wartete er, während sie sich erneut Tränen mit seinem Taschentuch aus den Augenwinkeln wischte. »Vor zwölf Jahren«, fuhr sie schließlich fort, »als sie kamen und uns holten, weil wir die Steuern an den Satrap nicht mehr bezahlen konnten, habe ich gegen sie gekämpft. Sie haben meinen Ehemann getötet und mich geholt, aber mein kleines Mädchen konnte fliehen. Ich glaubte nicht, dass ich sie jemals wiedersehen würde, ganz zu schweigen von meinem Enkelsohn.«
    Sie deutete liebevoll auf Sorcor und den kleinen Sorcor. Die Tränen erstickten sie beinahe.
    Sie konnte nicht weiterreden, und sofort nutzten einige andere die Gelegenheit und erzählten ihre eigene Geschichte. Durch eine unglaubliche Fügung stammten die meisten Sklaven auf der Fortune aus demselben Dorf wie die ursprünglichen Gründer von Askew. Aber niemand hier glaubte an einen Zufall. Alle, selbst Sorcor, schrieben Kennit zu, dass er es gefolgert und sich deshalb entschlossen habe, sie hierherzubringen, um sie so mit ihren Verwandten zu vereinen. Das stimmte zwar nicht.
    Aber auch Kennit wusste, dass dies kein bloßer Zufall gewesen war, sondern etwas viel, viel Mächtigeres.
    Pures Glück. Sein Glück. Es war ein Glück, dem man vertrauen musste und das man niemals in Frage stellen durfte.
    Unauffällig strich er mit dem Finger über das Hexenholzamulett an seinem Handgelenk. Sollte er etwa sein Glück verhöhnen, indem er diese Chance ausließ? Natürlich nicht. Ein solch gewaltiges Glück verlangte, dass er sich ihm würdig erwies. Er beschloss, es zu wagen. Scheu und mit heuchlerischer Bescheidenheit fragte er Tayella: »Haben meine Männer Euch von der Prophezeiung erzählt, die mir von den Anderen geweissagt wurde?«
    Tayella sah ihn erstaunt an. Sie spürte, dass jetzt etwas ganz Ungeheuerliches folgen musste. Schweigen breitete sich in Windeseile aus. Alle sahen ihn an. »Ich habe etwas von dem gehört, was geweissagt worden ist«, erwiderte sie vorsichtig.
    Kennit senkte den Blick. Seine Stimme klang tief, als er leise sagte: »Hier beginnt es.«
    Dann holte er tief Luft und stieß die Worte noch einmal aus, diesmal laut und mit aller Kraft: »Hier beginnt es!«, verkündete er und versuchte, es so klingen zu lassen, als erweise er ihnen eine gewaltige Ehre.
    Es klappte. Allen Umstehenden traten die Tränen in die Augen. Tayella schüttelte ungläubig den Kopf. »Aber was haben wir Euch zu bieten?«, wollte sie mit gebrochener Stimme wissen. »Wir sind ein Dorf, das so gut wie nichts besitzt. Keine Felder, die wir bestellen könnten, keine großen Häuser. Wie könnte hier ein Königreich beginnen?«
    Kennit antwortete so freundlich wie möglich. »Ich beginne so, wie auch ihr angefangen habt. Mit einem Schiff, das ich für Euch in Besitz genommen habe. Mit einer Mannschaft, die ich für Euch ausgebildet habe. Segelt das Schiff. Ich lasse Euch Rafo hier, damit er Euch die Kunst der schwarzen Flagge lehrt. Kapert jedes Schiff, das hier vorbeisegelt. Vergesst nicht, wie der Satrap euch alles genommen hat, und schämt euch nicht, euren Wohlstand von den Händlern zu holen, die durch euer Blut reich geworden sind.«
    Er sah den Glanz in den Augen seines Ersten Maats, was ihn inspirierte. »Aber ich warne euch. Lasst keinen Sklavenhändler unbehelligt vorüberziehen. Schickt die Mannschaften zu den Seeschlangen, die sie nur zu gern willkommen heißen, und sammelt hier ihre Schiffe. Von jeder Fracht, die an Bord dieser Schiffe ist, gewähre ich Askew die Hälfte!«
    Er wiederholte es laut, um sicher zu gehen, dass alle seine Großzügigkeit mitbekommen hatten. »Verwahrt den Rest hier, in Sicherheit. Sorcor und ich kehren zurück, noch bevor das Jahr zu Ende ist, und holen uns unseren Anteil an der Beute. Wir werden Euch zeigen, wie solche Dinge am gewinnbringendsten zu verkaufen sind.«
    Mit einem ironischen und zuversichtlichen Lächeln hob er den hölzernen Becher mit Wein. »Ich trinke auf süßere und bessere Dinge!«
    Wie

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