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Zauberschiffe 02 - Viviaces Erwachen

Titel: Zauberschiffe 02 - Viviaces Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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auf den Tisch.
    »Verkauft!«, rief er. »Für zehn Silberstücke. Viel Spaß mit ihr, meine schöne Dame. So. Wer eröffnet das nächste Gebot? Kommt schon, hier sind einige sehr nette Sklaven.
    Seht euch nur die Muskeln dieser Feldarbeiter an. Und die Frühlingssaat ist schon in ein paar Monaten, ihr Bauern. Man kann sich nie früh genug vorbereiten!«
    »Vater! Bitte!«, rief Wintrow und zuckte zurück, als der Händler nach ihm schlug.
    Langsam hob Kyle Haven die Hand. »Fünf Heller. Für den Jungen.«
    Die Menge lachte bei diesem beleidigenden Gebot. Man kaufte für fünf Heller eine Schüssel Suppe, aber keinen Sklaven. Der Auktionator wich langsam zurück und legte die Hand auf die Brust. »Fünf Heller?«, fragte er mit gespieltem Entsetzen. »Meine Güte, Jungchen, was hast du getan, um Papa so zu verärgern? Man hat mir fünf Heller geboten, also fangen wir bei fünf Heller an. Hat noch jemand Interesse an diesem Fünf-Heller-Sklaven?«
    »Welcher der beiden Jungs kann lesen, schreiben und rechnen?«, rief jemand aus der Menge.
    Wintrow antwortete nicht, aber ein Wächter sprang hilfreich ein. »Er hier. Wurde zum Priester ausgebildet. Und behauptet, er könnte auch Glasmalereien machen.«
    Diese letzte Behauptung über die Fähigkeiten eines so jungen Kerls ließ den anderen offensichtlich zweifeln. »Ein ganzes Kupferstück!«, rief jemand lachend.
    »Zwei!«
    »Stell dich gerade hin«, befahl ihm der Wächter und verlieh seinen Worten mit einem Stoß seines Knüppels Nachdruck.
    »Drei«, meinte sein Vater mürrisch.
    »Vier!«
    Das bot ein lachender junger Mann am Rand der Menge. Er und sein Kumpan stießen einander an und tuschelten, während sie zwischen Wintrow und seinem Vater hin und her sahen. Wintrow sank der Mut. Man konnte nicht vorhersagen, wie sein Vater reagieren würde, wenn er ihr Spiel durchschaute.
    »Zwei Silberstücke«, rief eine Frau. Anscheinend dachte sie, sie könnte dieser Bieterei ein rasches Ende machen, wenn sie den Einsatz erhöhte. Aber er sollte später erfahren, dass zwei Silberstücke immer noch ein sehr geringer Preis für einen neuen und nicht besonders vielversprechenden Sklaven waren.
    Aber es war zumindest im Bereich des Akzeptablen.
    »Zwei Silberstücke!«, rief der Auktionator begeistert. »Nun, Freunde und Nachbarn, jetzt endlich nehmen wir den jungen Mann ernst. Er schreibt, liest und rechnet! Behauptet, er könnte Glasmalereien machen, aber damit können wir nicht viel anfangen, hm? Er ist ein nützlicher Junge, der nur größer werden kann, weil er wohl kaum noch kleiner werden wird, ein berechenbarer, gut erziehbarer Junge. Höre ich drei?«
    Er hörte drei Silberstücke, und das Gebot kam weder von Wintrows Vater noch von den Zwischenrufern. Die Gebote stiegen auf fünf Silberstücke, bis die ernsthaften Interessenten kopfschüttelnd ausstiegen und sich den anderen Angeboten widmeten. Die beiden Jungen am Rand der Menge boten weiter, bis sich Torg auf Kyles Geheiß neben sie stellte. Er sah sie finster an, aber Wintrow bemerkte, wie er ihnen einige Münzen in die Hand drückte, damit sie von ihrem Spielchen abließen. Aha.
    So wurde das gemacht. Und das war auch der einzige Grund, warum sie boten.
    Einige Momente später erstand sein Vater ihn für sieben Silberund fünf Kupferstücke. Wintrow wurde von der Kette befreit und an seinen Handschellen nach vorn geführt, genau, wie man es mit einer Kuh machte. Am Fuß der Treppe übergab man ihn Torg. Sein Vater war nicht einmal gekommen, um ihn in Empfang zu nehmen. Wintrow wurde mulmig zumute. Er hielt Torg seine Handgelenke hin, damit dieser seine Ketten abmachte, aber der Seemann tat, als sehe er sie nicht.
    Stattdessen inspizierte er Wintrow, als wäre der tatsächlich ein Sklave, den sein Herr gerade gekauft hatte. »Bemaltes Glas, hm?«, spottete er und erntete Gelächter von den Händlern und Schaulustigen, die am Fuß des Podiums standen. Er packte die Kette zwischen Wintrows Handgelenken und zerrte ihn weiter.
    Wintrow war gezwungen, hinter ihm herzustolpern. Seine Hände waren immer noch gefesselt.
    »Nehmt die Fesseln ab!«, forderte Wintrow ihn auf, nachdem sie die Menschenmenge hinter sich gelassen hatten.
    »Und gebe dir damit die Chance, wieder wegzulaufen? Das glaube ich nicht«, antwortete Torg. Er grinste.
    »Ihr habt meinem Vater nicht gesagt, dass ich hier gefangen gehalten wurde, stimmt’s? Ihr habt gewartet. Damit ich als Sklave markiert wurde und er mich zurückkaufen musste.«
    »Ich

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