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Zauberschiffe 04 - Die Stunde des Piraten

Titel: Zauberschiffe 04 - Die Stunde des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Puppe. Malta blinzelte, von dieser erwachsen scheinenden Frau einen Moment eingeschüchtert. Delo betrachtete sie kühl. Trotzdem, sie ist noch Delo Trell, sagte sich Malta und gab sich einen Ruck. Sie lächelte ihre alte Freundin herzlich an, nahm beide Hände in ihre, drückte sie und sagte: »Endlich sind wir hier! Hast du jemals wirklich daran geglaubt?«
    Delos erstarrte Maske aus freundlichem Interesse veränderte sich nicht. Maltas Herz hämmerte heftiger. Wenn ihre Freundin sie jetzt abwies. Doch dann lächelte Delo eine Nuance herzlicher als zuvor. Sie zog Malta dichter an sich heran und flüsterte: »Ich war heute den ganzen Tag so nervös, dass ich vor lauter Angst, Durchfall zu bekommen, nichts gegessen habe. Und jetzt bin ich so hungrig, dass mein Magen knurrt wie bei einem Bären. Malta, was soll ich machen, wenn ich mit jemandem tanze oder plaudere und mein Magen so laut knurrt?«
    »Sieh einfach irgendjemand anderen vorwurfsvoll an«, schlug Malta scherzhaft vor. Delo hätte beinahe gekichert, besann sich aber gerade noch rechtzeitig auf ihre neue Würde. Sie hob den Fächer und versteckte ihr Gesicht dahinter.
    »Flaniere ein bisschen mit mir herum«, bat Delo ihre Freundin. »Und erzähl mir alles, was du von den Ereignissen in Bingtown gehört hast! Papa und Cerwin unterbrechen ihr Gespräch sofort, wenn ich ins Zimmer komme. Sie behaupten, dass sie mich nicht mit Dingen belasten wollen, die ich nicht verstehen kann. Und Mama sagt mir nur, wie ich meine Ellbogen halten oder was ich tun soll, wenn ich etwas auf dem Tisch umwerfe. Es macht mich noch verrückt! Stehen wir wirklich am Rand eines Krieges? Kitten Shuyev meinte, es gäbe Gerüchte, dass die Chalcedeaner angreifen, die Stadt in Schutt und Asche legen und uns alle töten würden, während wir hier auf dem Ball sind.« Sie machte eine dramatische Pause, beugte sich dann vor und flüsterte: »Du kannst dir bestimmt vorstellen, was die Männer ihrer Meinung nach mit uns anstellen würden.«
    Malta tätschelte ihrer Freundin tröstend die Hand. »Ich glaube kaum, dass sie es versuchen, solange der Satrap unter uns weilt. Angeblich sind sie mit dem ja verbündet. Die Händler müssten ihn nur als Geisel nehmen. Er ist mit der ersten Gruppe an Land gekommen, ohne chalcedeanische Wachen. Aus diesem Grund glauben wir, dass er hier ist, um zu verhandeln. Außerdem sind wir heute Abend gar nicht alle auf dem Ball. Die Lebensschiffe halten weiter Wache im Hafen, und ich habe gehört, dass viele der Drei-Schiffe-Immigranten mit ihren Booten ebenfalls patrouillieren. Ich glaube, wir können uns entspannen und uns in aller Ruhe amüsieren.«
    Delo schüttelte verwundert den Kopf. »Wie machst du das nur? Du verstehst die Dinge so gut. Manchmal, wenn du etwas erklärst, klingst du beinahe wie ein Mann.«
    Malta war einen Augenblick beleidigt, doch dann nahm sie diese Bemerkung als Kompliment. Sie hätte beinahe mit den Schultern gezuckt. Gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, dass sie sich wie eine Dame zu benehmen hatte. Also hob sie stattdessen nur eine Augenbraue. »Wie du weißt, müssen die Frauen in meiner Familie sich seit einiger Zeit allein durchschlagen. Meine Mutter und meine Großmutter halten es für gefährlicher, wenn ich von diesen Dingen nichts weiß.« Sie senkte die Stimme. »Hast du gehört, dass die Chalcedeaner den Kendry durch die Blockade gelassen haben? Er ist sehr spät hereingekommen, deshalb habe ich noch keine Nachrichten, aber ich hoffe, dass Reyn an Bord war.«
    Doch statt sich für ihre Freundin zu freuen, wirkte Delo besorgt. »Cerwin wird das gar nicht gern hören. Er hat gehofft, heute Abend einmal mit dir tanzen zu können. vielleicht sogar öfter, wenn dein Galan nicht da ist.«
    Malta konnte der Versuchung nicht widerstehen. »Ich darf doch heute Abend sicher tanzen, mit wem ich will. Ich habe mich Reyn schließlich bisher noch nicht versprochen.« Etwas von ihrem alten Leichtsinn gewann wieder die Oberhand. »Ich kann Cerwin sicher einen Tanz reservieren. Und vielleicht auch noch ein paar mehr«, fügte sie geheimnisvoll hinzu. Als hätte sie soeben offiziell ihre Erlaubnis gegeben, ließ sie ihren Blick über die Menschenmenge gleiten; ihre Augen ruhten auf den jungen Männern, als betrachte sie ein Tablett mit Delikatessen. »Mit wem möchtest du denn deinen ersten Tanz wagen?«, fragte sie Delo.
    »Meinen vierten Tanz, meinst du wohl. Ich habe einen Vater, einen Bruder und einen Onkel, die mit mir tanzen werden,

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