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Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche

Titel: Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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seinen Tränen freien Lauf. »Aber jetzt keine Schwertspiele mehr, bis das Kind geboren ist«, warnte er sie und wirkte beleidigt, als Red laut lachte. Etta wirkte völlig überrumpelt. Selbst als Sorcor sich wieder hinsetzte, ruhte seine große Hand auf Ettas Handgelenk, als wollte er sie beschützen.
    »Kennit hat uns einen Sohn hinterlassen«, bestätigte Wintrow, als die allgemeine Aufregung sich gelegt hatte. Er suchte Ettas Blick, als er sprach. »Ein Erbe, der nach ihm regieren wird, wenn er alt genug ist. Bis dahin jedoch ist es an uns, Kennits Ideen auszuführen und sein Wort zu halten.«
    Brashen fühlte, wie Altheas Muskeln sich jedes Mal anspannten, wenn der Name des Piraten fiel. Ihre Augen waren pechschwarz, als sie ihren Neffen anstarrte. Unter dem Tisch griff Brashen nach ihrer Hand. Sie drückte sie fest.
    Der Satrap sprang plötzlich auf. »Ich werde mein Wort halten«, verkündete er, als wäre das ein überraschendes Geschenk an alle. »In diesen letzten Tagen habe ich selbst sehen können, warum die Pirateninseln das Recht haben, sich selbst zu regieren. Ich muss auf Eure Unterstützung zählen, damit ich meinen eigenen Thron wiederbekomme, aber sobald ich wieder in Jamaillia-Stadt bin…«
    »He, was ist mit der Viviace ? Warum wechseln alle zur Marieta?« Sorcor merkte nicht einmal, dass er dem Edlen Erhabenen Magnadon Satrap von Ganz-Jamaillia ins Wort fiel.
    Wintrow übernahm sofort wieder die Kontrolle.
    »Viviace wird ein Versprechen halten, das Kennit ihr gegeben hat. Wir alle stehen in der Schuld der Seeschlangen. Sie sind nach Norden gegangen und dem Drachen gefolgt. Aber Viviace betont, dass sie ihre Hilfe brauchen werden, um diese Reise zu überstehen. Sie hat das Gefühl, dass sie ihnen folgen muss. Außerdem hat Kennit es ihr versprochen.« Er hielt inne, und es fiel ihm offensichtlich schwer, weiterzusprechen. »Ich kann nicht mit ihr gehen. Auch wenn ich mich sehr danach sehne, denn ich will meine Familie wiedersehen. Aber meine Pflicht verlangt, dass ich hier noch eine Weile bleibe.«
    Schließlich fixierte sein Blick Althea. »Ich bitte Althea Vestrit darum, die Viviace nach Norden zu führen. Jola hat für die Mannschaft gesprochen. Sie werden ihr folgen, weil das Kapitän Kennits Wille war. Aber ich warne dich, Althea. Viviace hat Kennit versprochen zurückzukehren, wenn ihr Dienst bei den Schlangen zu Ende geht. Und das aus freien Stücken. Führe die Schlangen nach Hause. Bring Neuigkeiten von uns nach Bingtown. Aber danach müsst ihr beide zu uns zurückkehren.«
    Wintrow hob die Hand, als Althea sprechen wollte.
    Überraschenderweise befolgte sie seinen Befehl und schwieg.
    Dann glitt sein Blick zu Brashen, der ihn wie betäubt ansah. Er hatte vermutet, dass es so kommen würde, aber die Realität erstaunte ihn trotzdem. Wintrow hatte ihm Althea gerade wieder weggenommen. Einmal mehr rief sie die Pflicht ihrer Familie und ihrem Schiff gegenüber. Damit erfüllte sich ihr Traum: Sie würde die Viviace befehligen, würde siegreich nach Bingtown segeln. Anschließend musste sie die Viviace nach Divvytown zurückbringen. Würde sie dann ihr Schiff verlassen und zu ihm zurückkommen? Er bezweifelte es. Er hielt ihre Hand fest, aber er wusste, dass sie schon verloren war. Es fiel ihm schwer, sich auf Wintrows nächste Worte zu konzentrieren.
    »Ihr und der Paragon könnt natürlich tun, was Ihr wollt, Brashen Trell. Aber ich bitte Euch darum, dass der Paragon die Viviace mit ihren Schlangen den Regenwildfluss hinaufbegleitet. Viviace sagt, dass zwei Lebensschiffe ein besserer Schutz sind als eines. Malta und Reyn werden zweifellos diese Reise ebenfalls unternehmen.«
    Reyn sprach und überraschte sie alle. »Wir werden zwei Schiffe brauchen, um alle Chalcedeaner zurückzuschlagen, die uns entgegenkommen. Eins für die Bewachung und eines zum Kämpfen.«
    »Wir haben Gerüchte gehört«, räumte Wintrow bestürzt ein.
    »Aber nur Gerüchte.«
    »Glaubt ihnen«, empfahl ihm Reyn. Er drehte sich auf seinem Stuhl herum und sprach die jamaillianischen Adligen an, die aufgereiht an der Wand standen. Der Blick seiner kupferfarbenen Augen glitt langsam über sie hinweg. »Als Tintaglia und ich nach Süden geflogen sind, haben wir chalcedeanische Schiffe gesehen, die von Galeonen begleitet wurden. Wie Ihr wisst, tun sie das, wenn sie in den Krieg ziehen. Ich vermute, dass Jamaillia-Stadt ihr Ziel ist. Ich glaube, dass ihrer Meinung nach die geringe Beute, die sie in Bingtown finden, es

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