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Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche

Titel: Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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wirkte ernst. Also wussten sie schon von Kennits Tod.
    Die gefangenen Jamaillianer standen aufgereiht an den Wänden. Sie waren ein verwirrter und müder Haufen. Einige sahen aus, als würden sie gleich zusammenbrechen. Wintrow schloss die Tür hinter sich und gab ihnen einen Moment Zeit, ihre nassen Umhänge abzulegen. Dann deutete er auf die Plätze am Kartentisch, während er stehen blieb. Der massige Piratenkapitän schenkte allen Branntwein ein. Brashen war dankbar für das wärmende Zeug. Er erkannte auch die Karaffe.
    Ephron Vestrit hatte sie für besondere Gelegenheiten reserviert.
    Althea setzte sich rasch neben ihn, beugte sich zu ihm und flüsterte hastig: »Gute Neuigkeiten. Als Reyn und der Drache Bingtown verließen, waren meine Mutter, Keffria und Selden alle da und gesund.« Sie holte tief Luft. »Ich fürchte allerdings, dass dies die einzigen guten Nachrichten sind. Meine Familie ist ausgeraubt worden, mein Heim eine leer geräumte Schale, unsere Besitztümer geplündert. Jetzt würde ein Lebensschiff mehr denn je… Darüber reden wir später«, erklärte sie rasch, als sie merkte, dass die Gespräche am Tisch verstummt waren.
    Alle drehten sich zu Wintrow um, der am Kopf des Tisches saß.
    Wintrow holte tief Luft und erklärte: »Ich weiß, dass keiner von Euch leichten Herzens sein Schiff verlassen hat. Aber es war notwendig. Kennits Tod hat uns eine Anzahl von Entscheidungen aufgezwungen. Ich werde Euch sagen, was ich beschlossen habe, und gebe Euch Zeit, Euer Vorgehen entsprechend zu planen.«
    Er hat es, dachte Brashen. Wintrows Stimme machte deutlich, dass er das Kommando und die Autorität beanspruchte.
    Brashen erwartete fast, dass jemand ihn herausforderte, aber alle schwiegen. Die anderen Piratenkapitäne hatten sich ihm bereits unterworfen. Jeder wartete respektvoll. Nur das selbstgefällige Lächeln des Satrapen verriet, dass er schon wusste, was jetzt kam.
    »Der Vertrag«, fuhr Wintrow fort, »der von König Kennit der Pirateninseln und dem Edlen Erhabenen Magnadon Satrap Cosgo von Ganz-Jamaillia festgeschrieben wurde, ist von diesen Adligen zur Kenntnis genommen und anerkannt worden.«
    Verblüfftes Schweigen folgte seinen Worten. Dann sprangen sowohl Kapitän Red als auch Sorcor mit einem Triumphschrei auf. Etta sah Wintrow an. »Du hast es getan?«, fragte sie staunend. »Du hast vollendet, was er uns versprochen hat?«
    »Ich habe damit angefangen«, erwiderte Wintrow grimmig.
    »Meine Schwester Malta hat mir sehr geholfen, sie zu dieser Einstellung zu überreden. Aber es bleibt noch viel zu tun.«
    Auf einen Blick von ihm setzten sich die beiden Kapitäne wieder hin. Sorcors tiefe Stimme brach das Schweigen. Er klang äußerst zufrieden. »Als Ihr mir gesagt habt, dass Kennit gestorben ist, dachte ich, unsere Träume wären mit ihm gestorben. Ich hätte mehr Vertrauen haben sollen, Wintrow. Kennit hat gut daran getan, Euch auszuwählen.«
    Wintrows Stimme war ernst, aber die Andeutung eines Lächelns spielte um seine Lippen, während er weiterredete.
    »Wir kennen diese Gewässer gut. Wir haben die jamaillianische Flotte in der Dunkelheit abgehängt. Ich empfehle, dass Sorcor und Red sich von uns trennen, sobald sie wieder auf ihren Schiffen sind, zwischen den Inseln einen Bogen zurückschlagen und nach Divvytown segeln. Schickt Botenvögel aus, um die Piratenflotte zu sammeln. Dann haltet euch eine Weile zurück, bis die anderen Schiffe eintreffen.«
    »Und Ihr, Sir?«, fragte Sorcor.
    »Ich gehe mit dir auf die Marietta , Sorcor. Etta und der Edle Erhabene Magnadon Satrap Cosgo ebenfalls. Sowie auch unsere Gefangenen… vornehmen Gäste«, verbesserte er sich schnell. Er hob die Stimme, um Fragen zuvorzukommen. »Der Satrap braucht unsere Unterstützung und Hilfe. Wir werden unsere Flotte vor Divvytown sammeln und ihn dann nach Jamaillia-Stadt zurückbringen. Dort kann er dem Rest des Adels den unterschriebenen Vertrag präsentieren, der ihn zum Verbündeten des Königreichs der Pirateninseln macht. Unsere Gäste bleiben gut versorgt in Divvytown, bis unsere Ansprüche besiegelt sind. Und Etta…« Er hielt kurz inne und sprach dann weiter. »Königin Etta, erwählt von Kennit, um neben ihm zu thronen, und Mutter seines ungeborenen Kindes, wird mit uns gehen, um dafür zu sorgen, dass die Ansprüche der Pirateninseln auch anerkannt werden. Sie wird regieren, bis ihr Kind alt genug dafür ist.«
    »Ein Kind? Ihr tragt sein Kind?« Sorcor sprang auf und umarmte Etta. Er ließ

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