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Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche

Titel: Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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wir bei unserem eigenen Volk heiraten, nach unseren eigenen Sitten. Ein Mann Eurer Bildung, Kultur und Welterfahrenheit versteht zweifellos die Konsequenz für unseren Status in der Gesellschaft, wenn solche Traditionen verletzt werden. Außerdem sind die Botschaften, die Ihr uns für die Händler von Bingtown und Trehaug mitgegeben habt, von allergrößter Wichtigkeit. Sie müssen ohne jede weitere Verzögerung überbracht werden. Zudem wollen wir die Botenvögel nicht vergessen, mit denen Ihr uns ausgestattet habt, damit die Kommunikation zwischen den Händlerstädten, den Pirateninseln und Jamaillia-Stadt verbessert wird.«
    Malta biss sich auf die Innenseiten der Wangen, damit sie nicht lächelte. Ein Glück, dass der Satrap Wintrows Meinung über diese »stinkenden, scheißenden Viecher« nicht kannte. Ihr Bruder hatte sie nur sehr widerstrebend an Bord der Viviace genommen. Jola hatte vorgeschlagen, Taubenfrikassee als Abwechslung ins Schiffsmenü aufzunehmen, aber Malta war zuversichtlich, dass die Vögel heil ankamen und ihren Dienst als Boten aufnehmen konnten.
    Der Satrap schien einen Augenblick gereizt. »Ihr habt bekommen, was Ihr wolltet: Unabhängigkeit für Bingtown und die Regenwildnis. Und kaum habe ich die Verträge unterzeichnet, schon macht Ihr Reisepläne.«
    »Natürlich, Edler Erhabener Magnadon. Denn habt Ihr nicht selbst angeordnet, dass die Vestrit-Familie Jamaillias Interessen in Bingtown vertritt? Es ist eine Pflicht, die ich sehr ernst nehme.«
    »Zweifellos werdet Ihr sie auch höchst profitabel zu nutzen verstehen«, konterte er bissig. Dann neigte er den Kopf, um den Rauch tiefer zu inhalieren. »Ach, na gut, wenn wir uns schon verabschieden müssen, dann hoffe ich, dass es wenigstens uns allen zum Glück gereicht.« Der Satrap lehnte sich mit halb geschlossenen Augen zurück. Malta interpretierte das dankbar als Verabschiedung.
    Reyn und sie schritten zu ihren Sitzen zurück. Sie betrachtete das Gewühl im Ballsaal und ihr wurde klar, dass sie es nicht vermissen würde. Nun, jedenfalls nicht sofort. Immerhin war sie mit Bällen, Tanzen und Pracht im Übermaß überschüttet worden. Sie sehnte sich nach der Einfachheit von müßigen Tagen und Intimsphäre. Reyn seinerseits konnte es kaum erwarten, endlich in die Stadt der Altvorderen zu kommen.
    Die Ophelia war kürzlich mit Briefen an sie alle in Jamaillia Stadt eingetroffen. Die Nachrichten aus Bingtown waren sowohl ermutigend als auch quälend. Der Strom von Lebensmitteln, die durch Bingtown flossen und den Regenwildfluss hinaufgeschifft wurden, war stetig und ausreichend. Der junge Priester, den Wintrow als Bauingenieur empfohlen hatte, verfügte über eine fast schon mystische Gabe für einfache und dennoch elegante Lösungen. Sobald die provisorischen Schleusen eingerichtet waren, die es den Seeschlangen erlaubten, den Fluss hinaufzugelangen, hatte Reyns Bruder Bendir seine ganze Aufmerksamkeit darauf gerichtet, nach der Stadt der Altvorderen zu suchen. Dabei hatte Selden ihm sehr geholfen. Bis jetzt hatten sie zwar noch keine unbeschädigten Kammern entdeckt, aber Reyn war sicher, dass sich das ändern würde, wenn er erst einmal vor Ort war. Die Intensität seines Wunsches, mit der Suche zu beginnen, verblüffte selbst Malta.
    Er seufzte, als er ihre Stimmung bemerkte. »Ich sehne mich auch danach, wieder nach Hause zu kommen«, gestand er ihr.
    Die Musik wurde lauter. Der erste Tanz war nur für die Gefährtinnen des Satrapen bestimmt. Sie tanzten zusammen ihm zu Ehren, mit ihm als abwesendem Partner, während er ihnen von seinem Podest aus zusah. Malta beobachtete, wie die prächtig gekleideten Frauen sich durch den bedächtigen Tanz bewegten. In gewissen Abständen neigte der Satrap den Kopf und symbolisierte damit Verbeugungen vor seinen Gefährtinnen. Malta fand das außerordentlich albern und außerdem eine Verschwendung von guter Musik. Sie setzte ihren Fuß fest auf den Boden, damit sie nicht weiter den Takt mitklopfte. Reyn beugte sich dichter zu ihr hinüber, damit sie ihn hörte. »Ich habe zwei weitere Steinmetze engagiert. Sie werden uns auf der Ophelia folgen. Wintrow sagt, dass es verschiedene Inseln im Gebiet der Pirateninseln gibt, die uns Steine liefern würden, und zwar zu einem vernünftigen Preis. Wenn wir die Holzwände der Schleusen durch Steine ersetzen, dann gewinnen wir die Arbeitskraft der Männer, die ständig die zerfressenen Stämme ersetzen müssen. Außerdem könnten wir so einen Weg für

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